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„Jämmerliches Schauspiel“

■ Tumulte bei Boliviens 2:1 gegen Argentinien in der WM-Qualifikation

Berlin (taz) – Ärger hatte es schon vor dem WM-Qualifikationsspiel Argentiniens in Bolivien gegeben. Die beleidigte Presse in La Paz beschimpfte Trainer Daniel Passarella als „Feigling“, nachdem es dieser als „unmenschlich“ bezeichnet hatte, in einer Höhe von 3.600 Metern in der bolivianischen Hauptstadt spielen zu müssen.

Inhuman war dann allerdings auch die Spielweise des argentinischen Teams. Allein die Brüder Castillo auf seiten von Bolivien wurden 29mal gefoult, logische Folge der Holzerei waren gelb- rote Karten für zwei argentinische Spieler in der Schlußphase. Als dann Stürmer Cruz beim Ballholen von einem bolivianischen Betreuer geschlagen wurde, brach ein wilder Tumult los. Die Spieler gingen aufeinander los, Polizei stürmte das Spielfeld, prügelte Journalisten und streckte zwei argentinische Ersatzspieler mit Nervengas nieder. Nach 12 Minuten Unterbrechung konnten die restlichen 120 Sekunden des „jämmerlichen Schauspiels“ (die argentinische Zeitung Clarin) gespielt werden, es blieb beim 2:1-Sieg für Bolivien.

„Ich hatte eigentlich gedacht, daß solche Dinge in Südamerika der Vergangenheit angehören“, wunderte sich Passarella.

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