Ja oder Nein?: „Aussteigen geht nicht“
■ Wie steht Bremen zum Krieg? Eine kleine Umfrage der taz, Teil 7. Heute: der Grüne Klaus Möhle
Die Grünen stehen hinter den Militäreinsätzen, erklärt die Parteispitze. Artikel über „Zerreißproben“ der Partei dürften getrost in der Schublade bleiben, verkündete Parteivorsitzender Fritz Kuhn am vergangenen Wochenende. Für die Bremer Grünen bezieht ihr Landesvorstandssprecher, Klaus Möhle, Position.
Klar ist uns, dass Militärschläge allein keine Lösung bringen können. Aber, auch das muss mitgedacht werden, am 11. September ist den USA der Krieg erklärt worden. Bin Ladens Äußerungen in den Medien machen das unmissverständlich klar. Der barbarische, verbrecherische Akt, Zivilflugzeuge zur Bombardierung von zivilen Objekten zu nutzen, ist ein kriegerischer Akt. So zu tun, als sei der Krieg erst mit der amerikanischen Reaktion am 7. Oktober begonnen worden, bedient zwar reflexartig vielerlei Vorurteile, entspricht aber nicht der Wirklichkeit.
Nein, Militärschläge allein bringen keine Lösung. Was wir brauchen, ist eine Frieden schaffende Gesamtkonzeption. Dazu gehören unbedingt zivile Konfliktbewältigungsstrategien. Nur, und davon bin ich überzeugt, ohne Militäreinsatz geht es in diesem Fall auch nicht. Die Hoffnung auf militärische Begrenzbarkeit mag illusorisch sein, die Hoffnung auf gewlatlose Bekämpfung des Terrorismus aber mindestens auch. Dass dieser Terrorismus bekömpft werden muss, darin sollten wir uns einig sein. Aussteigen geht nicht. Klaus Möhle
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