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■ StandbildJa, genau: Aua, aua!

,,Hallo Schröder“, Di., 21.05 Uhr, ARD

Hilfe! Hilfe! Es gibt eine neue Sketch-Show in der ARD! Und wenn Sie vorhaben, jemanden zu foltern, dann binden Sie ihn an einen Stuhl, zwingen ihn, sie anzuschauen, und kümmern Sie sich nicht um sein Geschrei! Er muß alles ertragen, Wichart von Roäll als „Herrn Schröder“, einen Sketch-Show-Moderator, inmitten einer Riege gräßlicher Witzfiguren (die doofe Blonde, der dicke Schwabe, der dämliche Häßliche, der besoffene Rowdy), unsäglicher Witze und einer Fake-Live-Aufzeichnungs-Situation.

Was ist bloß los mit Wichart? „Klimbim“ war doch eine feine Sache – oder waren wir alle bloß jung damals, unerfahren und einfach zu amüsieren? Aber selbst in der flachsten Vorabendserie macht der „Das Ei ist schon wieder hart!“-Opa eine bessere Figur als in diesem tragischen Komikprogramm. Wollen Sie wirklich ein Beispiel hören? Hier ist eins: Das blonde Häschen „Frl. Susi“ an seiner Seite, auf Ingrid Steeger getrimmt, bloß nicht so charmant, bügelt seinen Anzug, den er dann viel zu heiß, noch dampfend nämlich, anzieht, und „Aua, aua!“ bei seinen Moderationen ruft.

Das ruft Ihr Opfer inzwischen garantiert auch, falls es noch nicht in eine dankbare Ohnmacht entglitten ist, um sich vor dem ältesten Sketch der Welt zu retten: Fragt ein Mann: „Kennen Sie den Weg zum Bahnhof?“ „Leider nein.“ „Also, da gehen sie da vorne rechts...“ Ja, aua aber auch!! Wer macht denn aus solchen Witzen und Inszenierungen noch Programm? Jemand, der seit 1956 in einer Zeitschleife gefangen ist und zum Spielen nur ein sogenanntes „frivoles Gesellschafts-Kartenspiel“ dabei hat? Der Papst etwa? Diether Krebs? Oder Dagmar Schipanski?!

Ihr Opfer winselt inzwischen um Gnade, aber auf dem Bildschirm panschen Wichart und seine Freunde erbarmungslos weiter in einem unlustigen und peinlichen, pointenlosen, szenischen Sumpf, sogar die Lacher vom Band klingen schon etwas gequält, meint man. Und dann, als die imaginäre Sketch-Show fast vorüber ist, scheitern Wichart und Frl. Susi und Herr Bamberger und Django (und wie sie heißen) noch an einem letzten Abschiedsgag, bei dem Wichart zum Schluß ein Bierverschluß an der Stirn klebt. Und Sie denken darüber nach, an den kommenden neun Dienstagen gleich den Regisseur zu foltern.

Jenni Zylka

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