JA-Chef verunglimpft Hitler-Attentäter: AfD will Steinke ausschließen
In der AfD darf vieles mit Rechtsdrall gesagt werden. Das geht aber selbst Gauland zu weit: die Beschimpfung des Hitler-Attentäters Stauffenberg durch den Nachwuchs.
Steinke hatte in einem nicht öffentlich einsehbaren Facebook-Eintrag den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als Verräter bezeichnet. Die AfD erklärte, Steinke habe „nicht hinnehmbare Äußerungen“ getätigt und das „ehrenvolle Andenken“ an von Stauffenberg „in parteischädigender Art verächtlich gemacht“.
Landes- und Fraktionschefin Dana Guth hatte am Freitag gesagt, Steinke habe „nun endlich etwas geliefert was so greifbar ist, dass es die Messlatte für einen Parteiausschluss erfüllt.“ Am Donnerstag habe der AfD-Landesvorstand beschlossen, einen Parteiausschluss zu beantragen. Nach Angaben von Guth will die JA Anfang diese Woche den Konvent einberufen, um dort den gleichen Antrag zu stellen.
Steinke hatte mit seinem Beitrag parteiintern harsche Kritik ausgelöst. Selbst Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland hatte sich für einen Parteiausschluss ausgesprochen und den Facebook-Eintrag als „Schwachsinn“ bezeichnet. Der Braunschweiger Zeitung sagte Steinke: „Ich kann den Heldenkult um Stauffenberg nicht verstehen.“ Von der Formulierung nehme er aber Abstand. Er habe der Partei nicht schaden wollen. Der Göttinger Student war schon in der jüngeren Vergangenheit öfter öffentlich aufgefallen durch markige Sprüche und rechtsextreme Kontakte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten