piwik no script img

Isrealische SiedlerBaustopp löst Gewalt aus

Mit der Brandstiftung in einer Moschee protestieren militante Siedler gegen den temporären israelischen Baustopp. Das Kabinett will den Siedlungen dennoch 20 Millionen Euro geben.

Israels extremistische Siedlerbewegung befeuert eine erneute Eskalation des Nahostkonflikts. Bild: rtr

JERUSALEM taz | Die israelischen Sicherheitskräfte stehen den neuen Gewaltakten seitens der Siedler ratlos gegenüber. Drei Tage nach der Brandstiftung in einer Moschee unweit der Siedlung Tapuach hat der inländische Nachrichtendienst Schin Beth noch keine Anhaltspunkte. Die Täter hatten mit schwarzer Farbe auf Hebräisch die Worte: "Preisschild, Grüße von Effi" hinterlassen.

Mit der Parole "Preisschild" üben extremistische Siedler Vergeltung für israelische Maßnahmen gegen die Siedlungen. Die Brandstiftung steht im Zusammenhang mit der jüngsten Regierungsentscheidung über einen temporären Baustopp in den Siedlungen. Der sogar von der Friedensbewegung Schalom Achschaw (Peace Now) als "historisch" bezeichnete Schritt von Premierminister Benjamin Netanjahu erweist sich vorläufig nur als kontraproduktiv. Den Palästinensern geht der temporäre Baustopp nicht weit genug, und den radikalen Siedlern bietet er Anlass zu Übergriffen gegen ihre palästinensischen Nachbarn. In Ostjerusalem und in der Umgebung von Nablus wurden Autos in Brand gesteckt und zahlreiche Autoreifen zerstochen.

Um den Sicherheitskräften zu entkommen, agieren die meisten Extremisten nach einer Kampfstrategie, die über Handzettel verbreitet wird. Die Aktionen werden kurzfristig und von Einzeltätern oder kleinen Gruppen autonom geplant. Anweisung ist, laut Pamphlet, die Gesichter zu vermummen und Handys zu Hause zu lassen. Die Täter agieren nachts und sind angewiesen, keine Spuren zu hinterlassen, was allerdings in dem Dorf Jassif nicht so war. Die Tatsache, dass die Extremisten nicht vernetzt sind, sondern in kleinen Gruppen unabhängig voneinander agieren, erschwert dem Schin Beth die Aufgabe.

Die Aktionen der extremistischen Siedler zielen darauf ab, die Palästinenser zu Gegenaktionen zu provozieren. Am Freitagabend hatten sich einige hundert Palästinenser versammelt, um gegen die Brandstiftung zu demonstrieren. Nach Ansicht des palästinensischen Bezirksratsvorsitzenden Munir Abushi unternimmt die Armee "reichlich wenig", um die Palästinenser vor den Übergriffen zu schützen.

Auch der israelische Staatspräsident Schimon Peres forderte die Sicherheitskräfte des Landes auf, "die Schuldigen für ihre schlimmen Taten vor Gericht zu bringen". Die Friedensbewegung Schalom Achschaw sprach sogar von einem "jüdischen Pogrom" und warnte vor einer dritten Intifada, sollten die Provokationen von den Siedlern fortgesetzt werden. Eine Reihe von Rabbinern aus dem nationalreligiösen Lager zog am Sonntag in das Dorf Jassif, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen und sich mit den muslimischen Gläubigen zu solidarisieren.

Aus Sorge, dass staatliche Gelder in die Hände extremistischer Siedler fließen könnten, setzte sich Verteidigungsminister Ehud Barak gegen zusätzliche Subventionen für isolierte Siedlungen ein. "Ich glaube nicht, dass wir ihnen eine Belohnung zukommen lassen sollten in der Form, dass wir sie auf die Liste der Ortschaften setzen, die nationale Priorität genießen", meinte Barak im Verlauf der Kabinettssitzung am Sonntag. Nichtsdestotrotz stimmten die Minister mehrheitlich für die Subventionierung von sechs Siedlungen, in die der Staat umgerechnet knapp 20 Millionen Euro fließen lassen soll.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

48 Kommentare

 / 
  • S
    Stefan

    @ Publicola

     

    Kopieren: 1+

    Lesen und verstehen: Fehlanzeigen!

     

    http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/kommentarseite/1/baustopp-loest-gewalt-aus/kommentare/1/1/

     

    BERICHTIGUNG I zur KORREKTUR I der THESE I:

     

    Ich rede von "Palästinensern" und du sagst "Falsch, PALÄSTINA..."

     

    BERICHTIGUNG II zur KORREKTUR II der THESE II:

     

    Ich beschreibe, dass "Palästinenser" als politischer Kampfbegriff etabliert worden ist, du bestreitest das um es durch einen kopierten Text gleich zu bestätigen????

     

    Gibt es auch noch eigen formulierte Aussagen oder nur noch kopierte Statements, die für dich Gültigkeit haben??? Geht's noch?

     

     

    WO BLEIBT DIE (gerne auch kopierte) AUFZÄHLUNG PALÄSTINENSISCHER FRIEDENSPOLITIKER ???

  • P
    Publicola

    PALÄSTINA, PALÄSTINENSISCH

    2 subjektive Thesen versus 2 intersubjektiv überprüfbaren Korrekturen

    • siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_%28Region%29

     

    These I: »Der Begriff "Palästinenser" war ursprünglich ein Schmähbegriff gegenüber Juden, die nach Palästina gingen.« (ein Kommentator)

    KORREKTUR I

    Palästina = Bezeichnung des Völkerbundes bzw. des britischen Mandatar:

    »Der Name Palästina wurde im 20. Jahrhundert für das britische Völkerbundsmandat für Palästina verwendet, das […] in das kleinere Cisjordanien ([…] diesseits des Jordanflusses) vom Jordanfluss westwärts bis zum Mittelmeer und das größere Transjordanien (jenseits des Jordanflusses) im Osten aufgeteilt war […].«

     

     

    These II: »Später wurde er als politischer Kampfbegriff für die auf dem Boden Palästinas lebenden Araber etabliert, damit deren Anspruch auf genau diesen Landstrich legitimiert wird und klar wird, dass sie nur dort leben könnten und nirgends anders im arabischen Raum.« (ein Kommentator)

    KORREKTUR II

    Begriff 'palästinensisch' als National- bzw. Territorialbegriff in Folge der nun schon 40 Jahre andauernden Besetzung zweier arabischer Gebiete nach dem Sechstagekrieg 1967 durch Israel:

    »Das Wort 'palästinensisch' […] kam […] seit etwa Mitte der 1970er Jahre als Selbstbezeichnung der heutigen arabischen Bevölkerung von Ost-Jerusalem, Gazastreifen und Westjordanland in Gebrauch. m Zuge des Sechstageskrieges [kam es] zu einer BESATZUNG DER BEIDEN ARABISCHEN […] GEBIETE [Gazastreifen und Westjordanland] DURCH […] ISRAEL.

    [D]urch diese politischen Entwicklungen […] begannen die arabischen Bürger beider […] besetzten Gebiete zunehmend 'Palästina' und 'Palästinenser' als BEGRIFFE IHRER ERHOFFTEN EIGENSTÄNDIGEN ARABISCHEN NATION zu propagieren.«

  • S
    Stefan

    @ Pharisaer

    Aus Respekt vor Millionen von Toten des Holocaust sollten wir jetzt zu dem nächsten geplanten Holocaust (wenn es nach der Hamas und deren iranischen Sponsoren ginge)schweigen? Was ist das für eine Logik?

     

    @ Publicola

    Hast du unter den unzähligen Texten, die du hier rein kopierst, keine Texte, in denen die Palis definiert werden?

    Kurzfassung (selbst formuliert): Der Begriff "Palästinenser" war ursprünglich ein Schmähbegriff gegenüber Juden, die nach Palästina gingen. Später wurde er als politischer Kampfbegriff für die auf dem Boden Palästinas lebenden Araber etabliert, damit deren Anspruch auf genau diesen Landstrich legitimiert wird und klar wird, dass sie nur dort leben könnten und nirgends anders im arabischen Raum. ...also Pali-Propaganda.

    Reicht das als Erklärung?

     

    Nebenbei: WO BLEIBT DER PALÄSTINENSISCHE FRIEDENSPOLITIKER???

  • P
    Publicola

    • WER SIND DIE „PALIS“?

     

    Auf eine mental nachvollziehbare Antwort darf man gespannt sein !

  • P
    Publicola

    HAMAS

    [Fußnote 5-6]

     

    5) 01.01.2009 - In einem offenen Brief äußert der israelische Musiker Barenboim:

    "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Hamas, bevor sie von den Palästinensern gewählt wurde, von den Israelis taktisch gefördert wurde, weil man Arafat schwächen wollte."

    • Beitrag: "Daniel Barenboim über Israel - Ich wünsche mir salomonische Weisheit - Drei Wünsche fürs neue Jahr von Daniel Barenboim"

    • FAZ.NET - 1.1.2009

    • www.faz.net/barenboim

     

    6) 05.01.2009 - Der israelische Friedensaktivist und frühere Knessetabgeordnete Uri Avnery, einst Mitglied der zionistischen Terrororganisation Irgun, stellt fest:

    "Es ist kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. […] Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als Satan. Die islamische Bewegung predigte gegen die PLO und gegen Arafat und wurde deshalb als Verbündeter betrachtet."

    • Beitrag: "Israels fatale Strategie - Hamas hoch zehn" von Uri Avnery

    http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/hamas-hoch-zehn/

    • www.taz.de - 05.01.2009

     

    7) 24.01.2009 - » "Zu meinem großen Bedauern ist die Hamas Israels Schöpfung", sagt Cohen, ein tunesisch-stämmigerJude, der mehr als 20 Jahre in Gaza arbeitete. Als Verantwortlicher für religiöse Angelegenheiten in der Region bis 1994 beobachtete Mr. Cohen, wie die islamistische Bewegung Gestalt annahm, wie sie die säkularen [d.h. nicht religiös orientierten] palästinensischen Rivalen verdrängte und wie sie sich dann verwandelte in das, was heute die Hamas ist, eine militante Gruppe, die die Zerstörung Israels auf ihre Fahnen geschrieben hat. Anstatt zu versuchen, den Islamisten im Gaza-Streifen von vornherein Einhalt zu gebieten, sagt Mr. Cohen, habe Israel sie seit Jahren geduldet und in einigen Fällen sie als Gegengewicht zu den säkularen [nicht-religiösen] Nationalisten der Palästinensischen Befreiungsorganisation und seiner beherrschende Fraktion, Jassir Arafats Fatah bestärkt bzw. ermutigt.«

    http://online.wsj.com/article/SB123275572295011847.html

    • Beitrag: "How Israel Helped to Spawn Hamas" by ANDREW HIGGINS (Moshav Tekuma, Israel)

    • Wall Street Journal, January 24, 2009.

  • A
    aso

    @ max:

    Sie meinen wohl eher

    „der IGH in seiner gesammelten Inkompetenz...“:

    ein ähnlicher Witz wie der sogenannte „Menschenrechtsrat“ der seinen Namen durch Verbot von Kritik an der menschenrechtwidrigen Schariapraxis ad asurdum führt, gell?

     

    „...dann sind die besetzten gebiete also nicht besetzt, sondern umstritten. und daraus ergibt sich ... was?...“:

    Der falsche Begriff „Besatzung“ erlaubt palästinensischen Sprechern, die Geschichte zu verzerren. Indem sie wiederholt auf die „Besatzung“ verweisen, gelingt es ihnen, die Kausalität des Konfliktes umzukehren, ganz besonders vor einem westlichen Publikum.

     

    Folglich erscheinen die gegenwärtigen territorialen Streitigkeiten als Resultat einer angeblichen israelischen Entscheidung „zu besetzen“, statt als das Ergebnis eines Krieges, welcher Israel durch eine Koalition arabischer Staaten 1967 aufgezwungen wurde.

     

    Demzufolge ist ein Verweis auf „Widerstand gegen die Besatzung“ lediglich ein Trick, der von palästinensischen und arabischen Sprechern vorgetragen wird, um die fortgesetzte terroristische Kampagne gegen Israel zu rechtfertigen.

     

    Darüberhinaus wurden Israels Rechte durch Artikel 80 der Charta der UN geschützt.

    Daß in dem Abwehkampf gegen die asymetrische Kriegsführung der Palis Zivile Opfer kaum zu vermeiden sind, wird in der Regel Paliwoodmäßg ausgeschlachtet.

    Richtig:

    „...es gibt keine begründung dafür, die einer schlichten menschlichkeitsüberprüfung standhält“..., daß Hamas in seiner Charta den Genozid an Israel plant, außer religiösem Wahn?

     

    Nebelkerzen wurden von Ihnen selbst gezündet, indem Sie sich selbst zitieren...:

    "die haben keine regierung, mit der man friedensverhandlungen führen kann",:

     

    Hat so niemand gesagt...richtig wäre in der Tat: die hatten kein eigenes Staatsgebiet, das man hätte besetzen können. Und: die sind gespalten und uneins:

    Bisher ist wenig bekannt, was über eine Hudna hinausgeht, und was nicht von Hamas per se kategorisch abgelehnt wird.

     

    "die hamas will israel vernichten" : auch wenn Sie versuchen, dies ins lächerliche zu ziehen, sind Sie hier auf der richtigen Spur:

    http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,205150/Demonstration_zum_22._Jahrestag_der_Hamas_zieht_100000_Menschen_an/de/news/ausland/sda/

     

    "der islam ist antiaufklärerisch": Potzblitz: auch hier liegen Sie richtig.

    „...nichts davon begründet inhumanes vorgehen...“:

    Man ist sich wohl einig, daß man gegen das Nazi-Regime mit allen erdenklichen Mitteln vorgehen mußte. Man hat sich gefragt, warum die Juden sich das mit der Endlösung haben gefallen lassen.

    Nun ist es an der Zeit, zu fragen:

    Was soll man gegen den angekündigten Völkermord an den Juden unternehmen?

    Statt empört festzustellen: die Juden lassen sich heute nicht mehr alles gefallen.

     

    @ Publicola:

    Sie sollten die Opferzahlen in Relation setzen: Die Chinesen brauchten keinen Weltkrieg.

    Auch Polpot war im Prizip effektiver und verbrecherischer: Alles in Handarbeit, und kein vermeintlicher Volksschädling , sondern das eigene Volk galt es auszurotten.

     

    Wie wärs, wenn Sie sich mal zu dem von Hamas geplantem Genozid äußern, statt unwichtige Fragen zu stellen wie:

    „Wer sind denn "Palis" ?“

  • P
    Publicola

    Wer sind denn "Palis" ?

  • A
    aso

    @ Publicola:

    Daß die Hamas temporär von Israel als Gegengewicht zur PLO unterstützt wurde, ist kalter Kaffee.

    Ursprung der Hamas ist die Terrorkeimzelle der Muslimbruderschaft, die in D von Ibrahim El Zayat (IGD)

    vertreten wird.

    Schon Hamas-Gründer Sheikh Ahmad Yassin machte feine Unterschiede bezüglich der Anwendung der Genfer Konvention zum Schutz von Zivilisten:

    Diese sollte zwar für Hamas-Mitarbeiter in ziviler Funktion gelten, aber generell nicht für jüdische Zivilisten:

     

    Sie seien allesamt Kriminelle, da ganz Israel das von ihnen besetzte Palästina sei:

    http://sandbox.blog-city.com/civilians_should_be_protected_unless.htm

     

    Im übrigen wird nicht deutlich, was Sie mit Ihren 4 Fußnoten sagen wollen (Den Terror der Palis relativieren?)

    Denn die aktuelle Hamas Charta ist nach wie vor gültig.

  • M
    max

    ach aso ...

    also wir nehmen jetzt mal ganz weltfremd an, sie könnten in einem kleinen taz-kommentar die juristischen zusammenhänge korrekter darlegen als es der igh in seiner gesammelten kompetenz kann. dann sind die besetzten gebiete also nicht besetzt, sondern umstritten. und daraus ergibt sich ... was?

    dass die stärkere, besser bewaffnete israelische staatsmacht sich einverleiben und besiedeln darf, was ihr beliebt? das sie menschen erniedrigen, entrechten, enteignen und töten darf? dass die angehörigen der israelischen "streitpartei" aufgrund ihrer faktischen macht mit den im "streit" unterlegenen tun dürfen, was sie wollen?

    ihr juristischer begründungskrampf dient doch - wie soviele eröffnete nebenschauplätze - nur dazu, dass keiner sich mit den realen gegebenheiten in den besetzten gebieten beschäftigt.

    ob man allen palästinensern antisemitismus vorwirft, ob man behauptet, es gäbe gar keine palästinenser, ob man sagt, die gebiete seien umstritten und nicht besetzt, das alles spielt keine rolle, weil es nicht die rechtfertigung für das vorgehen der israelischen siedler und staatsmacht gegenüber den millionen menschen in den besetzten gebieten sein kann. es gibt keine begründung dafür, die einer schlichten menschlichkeitsüberprüfung standhält.

    deswegen werden immer neue nebelkerzen gezündet, "die haben keine regierung, mit der man friedensverhandlungen führen kann", "die hamas will israel vernichten", "der islam ist antiaufklärerisch" etc. pp.

    nichts davon begründet inhumanes vorgehen. das einzige was da noch hilft ist realitätsverweigerung und die behauptung, inhumanes vorgehen durch die israelis gibt es nicht und jeder, der was anderes behauptet ist ein antisemit.

  • P
    Publicola

    DEN TOTEN KANN DIE TODESURSACHE GLEICH SEIN. EINE STELLUNGNAHME IST IHNEN VERWEHRT.

     

    »Deutschland als den „größten Verbrecherstaat seit Menschengedenken“, zu deuten, offenbart Ihre historischen Defizite«

    (Posting eines Lesers)

     

     

     

    NAZI-DEUTSCHLAND VERURSACHT 50-70 MIO. KRIEGSTOTE

     

    "Die statistischen Angaben der Kriegstoten des 2. Weltkrieges variieren sehr. Schätzungen der Gesamtsumme bewegen sich innerhalb des Rahmens von 50 bis über 70 Mio. Die auf dieser Seite angeführten Quellen belegen eine geschätzte Zahl der Todesopfer von 62 bis 78 Mio im 2. WK, der somit als der tödlichsten/mörderischsten Krieg, den es je gab, zu bezeichnen ist"

    (deutsche Übersetzung)

    http://en.wikipedia.org/wiki/World_War_II_casualties

     

     

     

    INFORMATIONSTECHNISCH-FABRIKMÄSSIG ORGANISIERTE PERFEKTE VERNICHTUNG

     

    »[D]ie Organisation des Holocaust durch die Nationalsozialisten erfolgte mit Hilfe der durch die IBM-Tochter vermieteten, weiterentwickelten Lochkartensortiermaschinen«

    http://de.wikipedia.org/wiki/DEHOMAG

     

    «1939 war der Statistik-Experte für die jüdische Bevölkerung, Fritz Arlt, zum Leiter der demographischen- und sozialpolitischen Verwaltung des [Krakauer] Generalgouvernement. Arlt, ein Hollerithexperte und Kollege von Adolf Eichmann war Herausgeber eines eigenen statistischen Informationsdienstes, der z.B. Daten erfasste wie Anzahl der Juden pro Quadratmeter, mit Prognosen des zahlenmäßigen Rückgangs infolge von Zwangsarbeit und Mangelernährung.«

     

    »Die Quantifizierung und Organisierung der Deportation von Millionen Menschen aus den verschiedenen Regionen Ost-Europas würde Jahre gedauert haben, hätte man sich auf Stift und Papier verlassen. Nazi-Deutschland bediente sich nur einer einzigen Methode, eine Zählung durchzuführen: verschiedene IBM-Lochkarten-Verfahren, jedes dieser Verfahren jeweilig konzipiert für und angepasst an den spezifischen statistischen Erfassungsbedarf.«

     

    http://www.writing.upenn.edu/~afilreis/Holocaust/black.html

     

    aus: Edwin Black, "How IBM Helped Automate the Nazi Death Machine in Poland Final Solutions", in THE VILLAGE VOICE, Week of March 27 - April 2, 2002

  • P
    Pharisaer

    @ aso: Sie vergleichen mal wieder Äpfel mit Birnen. "Schön aber, daß Sie sich berufen fühlen sich anzumaßen über die Deutungshoheit von Begriffen wachen zu müssen..."

     

    a) „Rolf Verleger ist innerhalb des ZdJ mit seiner Position allein" Das ist sehr bedauerlich. Es scheint, die ganze israelische Gesellschaft ist hinsichtlich dieser Frage gespalten aber inhaltlich wesentlich weiter als der ZdJ.

     

    b) "Die Interpretation der Kurzform „Pali“ kann durchaus nett gemeint sein (so wie „Ossi“ für Ostdeutsche)". Sie sind sich schon des Dilemmas bewusst, in dass sie hineinmanövrieren. Diese Begrifflichkeiten lassen sich natürlich wunderbar auszeichnen. Wer will sich nicht gern von Wende-Hassern "neutral" als "Ossi" oder "Wessi" bezeichnen lassen - semantischer Blödsinn. Im Übrigen frage ich sie, wie man die Anhänger des Judentums weltweit bezeichnen soll, wenn nicht als Juden? Natürlich können wir beginnen, einzelne Gruppen zu sektieren. Beginnen Sie doch einmal damit, in dem sie die verschiedenen muslimischen Strömungen in ihrer Argumentation berücksichtigen, die sie salopp als "Palis" oder "Islamisten" über einen Kamm scheren.

     

    c) "Das Wort Jude wird seit langem als Schimpfwort benutzt, in jüngster Zeit vor allem in Kreisen von Migranten aus dem islamischem Kulturkreis." Das ist wie alle Beschimpfungsformen in keinster Weise zu tolerieren. Ich glaube auch nicht, dass Publicola das gutheißen würde. Nichtsdestotrotz muss man fragen woher der Hass kommt, der sich in Bezeichnungen und Begriffen auffängt. Warum werden bspw. alle Palästinenser von rechtsradikalen Israelis als "Arabs" beschimpft? Wozu gibt es Simplifizierungen? Vermutlich um Komplexität zu reduzieren...

     

    c) "Hitler wurde in Islam-Staaten schon immer traditionell wegen des gemeinsamen Feindes als Sympathieträger gesehen." Einfach toll, wie sie Wahrheiten auf das für Sie Wichtige reduzieren.

     

    1: Es sind primär die Türken in der Türkei, die "Mein Kampf" lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Kampf#.C3.9Cbersetzungen Weltweit lesen alle möglichen Faschisten und Neonazis dieses Buch. Auch in Israel gibt es Leser: http://www.focus.de/magazin/archiv/periskop-mein-kampf-erscheint_aid_151980.html

     

    Dieses Buch gehörte eigentlich überall verboten - ohne Ausnahme!!! Denn es ruft nicht nur zum Hass gegen Juden auf, sondern zum Hass gegen alle Andersdenkenden, Homosexuelle usw. usf. auf.

     

    2: lesen Sie am besten hier http://www.compass-infodienst.de/fileadmin/user_upload/Texte/kuentzel_islamischer_antisemitismus.pdf noch einmal nach, wie gut das Verhältnis zwischen Muslimen und Juden sein "könnte". Immerhin war es das historisch schon einmal - und zwar zum letzten Zeitpunkt im letzten Jahrhundert.

     

    d) Deutschland ist und bleibt historisch betrachtet der "größte Verbrecherstaat seit Menschengedenken". Kein Land hat jemals die kapitalistische Logik der Entwertung der Arbeit und Entrechtlichung der Menschen so effektiv auf die Spitze getrieben, wie das Dritte Reich. Vergessen sie nicht die vielen Fabriken!?

     

    Was ihren Kommunismusvergleich betrifft: Wenn sie das Schwarzbuch des Kommunismus wirklich gelesen hätten, wüssten sie, dass die meisten der 65 Millionen Toten in China (weltweit waren es wesentlich mehr) in erster Linie auf durch die Revolutionen ausgelöste blutige Auseinandersetzungen sowie durch gravierende Organisationsfehler verursachte Hungersnöte zurückzuführen sind. Lesen Sie dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sprung_nach_vorn

     

    Das rechtfertigt die Toten, insbesondere die Toten der gezielten politischen Säuberungen in keinster Weise, lässt aber auch keinen Vergleich mit der industriellen Vernichtung von Menschen durch das Hitlerregime und seine willfährigen Claquere zu.

  • P
    Publicola

    HAMAS

     

    [4 Fußnoten:]

     

     

    1) 2001 - Die französische Tageszeitung L’Humanité berichtete

    "Dank des israelischen Geheimdienstes Mossad wurde es den Islamisten erlaubt, ihre Präsenz in den besetzten Gebieten zu verstärken. In der Zwischenzeit waren die Mitglieder der Fatah und der palästinensischen Linken der brutalsten Form der Repression ausgesetzt ", so L'HUMANITÉ

    • Beitrag : "Hamas, le produit du Mossad"

    • L'Humanité, le 14 décembre 2001

    http://www.humanite.fr/journal/2001-12-14/2001-12-14-255050

     

    2) 2002 - Nach UPI unterstützte Israel die Hamas seit den späten 1970er Jahren als

    "Gegengewicht zu der Palästinensischen Befreiungsorganisation"

    • Beitrag: "Hamas history tied to Israel"

    • United Press International, June 18, 2002

    http://www.upi.com/Business_News/Security-Industry/2002/06/18/Analysis-Hamas-history-tied-to-Israel/UPI-82721024445587/).

     

    3) 2007 - Laut JERUSALEM POST erklärte der israelische Premierminister Ehud Olmert vor der Knesset am Montag, 12 Februar 2007:

    "Netanyahu etablierte Hamas, gab ihr das Leben"

    • Beitrag: "Olmert, Netanyahu clash over Hamas and Golan Heights"

    • Jerusalem Post, Feb 13, 2007

    http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1170359844280&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

     

    4) 2009 - Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet

    "Bereits 1978 meldete der damals 49-jährige Sheikh Ahmed Yassin […] eine "Islamische Vereinigung" ("Al-Mujamma Al Islami") an, die sich um bedürftige Palästinenser kümmern wollte. Israel stimmte zu: Seine Strategie war, den Alleinvertretungsanspruch der PLO zu entkräften und zu zeigen, dass es in den besetzten Gebieten selbst Kräfte gibt, die die Palästinenser besser vertreten als die – damals noch in Tunis residierende – PLO Yasser Arafats. […] Schon einmal hatte Israel den Führungsanspruch der PLO untergraben wollen, indem es in der Westbank die Gründung so genannter "Dorfligen" unterstützte. […] Der Versuch scheiterte ebenso wie das Projekt "Hamas" […] "

    • Beitrag: "Hamas und Palästinensischer Islamischer Jihad"

    • Bundeszentrale für politische Bildung, 14. April 2009

    http://www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=E4JUC8

  • A
    aso

    @ Publicola:

    Ihr Versuch, die Ankündigung Ihrer „Analyse“ durch Großschreibung eine Aussagekraft zu unterstellen, die sie nicht hat, sowie deren Inhalt sind zum kläglichen Scheitern verurteilt:

     

    a), „Rolf Verleger ist jedoch deutscher Staatsbürger“,:

     

    „...Der außeruniversitären Öffentlichkeit ist Verleger vor allem als Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland und als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein[2] bekannt geworden...(Wiki)“:

     

    insofern kann man schon von Kritik aus den eigenen Reihen sprechen. Innerhalb des ZdJ ist er mit seiner Position allerdings einsam.

     

    b), „negativ zu radikalisieren“,:

     

    Gehts noch? Ihre negative Interpretation der

    Kurzform „Pali“ läßt eher Rückschlüsse auf ihr negativ geprägtes Weltbild zu.

    Die Kurzform kann durchaus nett gemeint sein (so wie „Ossi“ für Ostdeutsche), oder auch neutral.

     

    Hingegen wird Jude seit langem als Schimpfwort benutzt. Dies in Deutschland in jüngster Zeit (schon auf dem Schulhof) vor allem in Kreisen von Migranten aus islamischem Kulturkreis.

     

    Schön aber, daß Sie sich berufen fühlen sich anzumaßen über die Deutungshoheit von Begriffen wachen zu müssen...

     

    c), Hier liegen Sie in jeder Hinsicht daneben:

    Hitler wurde in Islam-Staaten schon immer traditionell wegen des gemeinsamen Feindes als Sympathieträger gesehen (sein Buch ist dort weit verbreitet). So auch bei Ahmadinedjihad, dem Irren von Teheran.

     

    Deutschland als den

    „ größten Verbrecherstaat seit Menschengedenken“, zu deuten, offenbart Ihre historischen Defizite:

    allein China brachte es auf ca. 65 Millionen Tote (Schwarzbuch des Kommunismus).

  • A
    aso

    @ max:

    In der Tat erscheinen Ihre Fehldeutungen schon sehr grotesk. Ihnen mit Worthülsen wie „schluss. punkt aus“ eine Wahrheistgehaltsteigerung zu erwünschen geht ins Absurde hinein.

     

    Das Afrikas-Beispiel trifft nicht zu: es geht um staatenlose Gebiete, nicht um menschenleere.

    Internationalen Rechtgrundsätze :

     

    Der von der UN mit Mehrheit beschlossene Teilungsplan von 47 wurde von den Arabern...abgelehnt.

    Das zitierte „Gutachten“ bedeutet nach geltendem Völkerrecht eine Rechtsbeugung (Im IGH arbeiten auch nur Menschen...).

     

    Demnach kann ein Gebiet nur als „besetzt“ gelten, wenn es vorher fremdes Staatsgebiet war, was bei Gaza und Westbank eindeutig nicht der Fall war/ist.

    Das Sinai-Gebiet wurde entsprechend zurückgegeben. Damit wurde die UN-Resolution 242 erfüllt.

     

    Die Vierte Genfer Konvention von 1949 kommt schon daher nicht zur Anwendung, da sie in Artikel 6 verfügt,

    daß die Besatzungsmacht nur insofern an ihre Bestimmungen gebunden ist, „soweit sie die Funktionen einer Regierung in dem in Frage stehenden Gebiet ausübt.“

    Auch nach dem früheren Haager Abkommen von 1907 kann ein Gebiet nur dann als besetzt gelten, wenn es unter der effektiven Kontrolle der Besatzer steht.

    Die Verwaltung wurde der Autonomiebehörde übertragen.

     

    Folglich machen gemäß dieser internationalen Vereinbarungen über militärische Besatzung Israels Machtübertragungen an die Palästinensische Autonomiebehörde nach Oslo es unmöglich, das Westjordanland sowie Gaza als besetzte Gebiete zu bezeichnen.

     

    Tatsächlich war die letzte international rechtliche Aufteilung der Gebiete, welche heute das Westjordanland und der Gazastreifen mit umfassen 1922 das Palästina-Mandat des Völkerbundes.

    Dabei wurden jüdische nationale Rechte für das GANZE Mandatsgebiet anerkannt:

    Resolution 181 der UN-Vollversammlung vom November 1947 – der Teilungsplan – welcher eine nicht bindende EMPFEHLUNG darstellte, tastete diese Rechte nicht an.

     

    Unter religiösen Gesichtspunkten gilt seitens der Palis allerdings das gesamte Isr. Staatsgebiet als „Besetzung“, da stimme ich ihnen völlig zu:

    Hamas-Charta Artikel 11 und 13 sind da sehr deutlich:

    „...Das Land Palästina ist ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz)...Es darf weder darauf verzichtet werden, noch darf etwas davon abgetrennt werden." ...

    Deshalb ist die Befreiung Palästinas für jeden Moslem die höchste persönliche Pflicht, wo immer er sich befindet....“

    Auch die Präambel ist aussagekräftig.

  • P
    Pharisaer

    @Stefan: Israel reagiert schon lange nicht mehr. Israel agiert und dies seid dem Tage, an dem jüdische Siedler begannen, den Staat Israel aufzubauen. Ihre Logik des ewiglich verteidigenden jüdischen Volkes stimmt einfach nicht. Ihrer Logik zufolge gab es keine israelischen Bomben auf englische und arabische Institutionen in den Gründungsjahren. Ihrer Logik zufolge ist die israelische Armee noch heute im Westjordanland stationiert um jüdische siedler zu schützen. Vielleicht haben sie meinen Link http://www.youtube.com/watch?v=3urtwE6B3qo übersehen oder sind der englischen Sprache nicht mächtig. Selbst israelische Soldaten sagen, dass sie Palästinenser vor Übergriffen rechtsradikaler Juden schützen müssen. Was bitte verteidigt dort der Staat Israel? Wo wird er angriffen?

     

    Wir sprechen hier nicht nur über Raketen der Hamas, die zum permanenten Terror für israelische Städte geworden sind. Wir sprechen hier insbesondere über eine aggressive Außenpolitik, die maßgegblich die territorialen Interessen der Palästinenser verletzt und es ihnen unmöglich macht, selbstgestalterisch tätig zu werden.

     

    Im Übrigen sollten Sie, schon aus tiefstem Respekt vor der Würde der aller Toten, allem voran der Millionen Toten der Konzentrationslager des 2.Weltkriegs vorsichtig mit der Antisemitismuskeule, allem voran dem allgemein jedem kritischen Geist unterstelltem Ausdruck "Tod den Juden", umgehen. Sie treffen u.U. Menschen, die unter den Folgen dieser Gräueltaten leiden und nicht mit ansehen wollen, wie aus einem Unrecht neues Unrecht entwächst.

  • P
    Publicola

    VERSUCH EINER SPRACHLICHEN ANALYSE

     

    Es scheint für die Unterstützung einer [letztlich autodestruktiven] nachbarschafts- und völkergemeinschaftsfeindlichen Außenpolitik Israels unausweichlich zu sein,

     

     

    die analytische Wahrnehmung einer Realität

     

    a) mit unzutreffenden Konzeptionen zu verhindern oder zu verfälschen

    ("Rolf Verleger: Kritik aus den eigenen Reihen ist bei Israelis kein Problem. Wo gibt es Vergleichbares bei den Palis?"; Rolf Verleger ist jedoch deutscher Staatsbürger),

     

    und/oder

     

    b) mit unzutreffenden salopp-abqualifizierenden Fehlbezeichnungen gegenüber einer die korrekte Bezeichnung nicht verdienenden Gruppe negativ zu radikalisieren

    ("Palis", "Pali-Autonomie-Behörde" für Palästinenser etc.),

     

    und/oder

     

    c) mit inkorrekten Vergleichen oder abwegigen Metaphern aufhetzerisch zu vereiteln oder zu fanatisieren

    ("der Teheraner Adolf-Klon" für den Regime-Präsidenten Ahmadinejad; Iran wird gleichgesetzt mit dem größten Verbrecherstaat seit Menschengedenken, der vom Ausland mit ALLEN militärischen Mitteln zu bekämpfen und zu vernichten war)

    [wobei der vom Vergleichsbegriff bezeichnete ursprüngliche Sachverhalt gleichzeitig in unverzeihlicher Weise verharmlost wird]

  • S
    Stefan

    Ist schon komisch, dass die Rufe, dass Regeln schließlich für alle zu gelten haben und Gewalt abzulehnen sei, nur dann ertönen, wenn Israel reagiert. Aber das Existenzrecht Israels zweifelt ja keiner an, nur das Selbstverteidigungsrecht gegen innere und äußere Feinde...

    Das nenne ich heuchlerisch! Die Typen, die "Tod den Juden" skandieren sind da aufrichtiger!

  • M
    max

    lieber aso,

    ist ihnen dieses rumgeeiere nicht langsam selbst peinlich?

    sie können unrecht nicht mit anderem unrecht rechtfertigen! wenn also in anderen fällen weniger internationale aufmerksamkeit herrscht (was ich gerade bei tibet bestreiten würde), dann macht das das israelische vorgehen nicht rechtmäßig. schluss. punkt aus.

    und auch wenn sie ihr definition einer "besetzung" noch tausendmal wiederholen, so wird sie dadurch nicht zu einer international anerkannten. der igh hat klar gesagt, dass die vierte genfer konvention auf israels vorgehen im westjordanland und gaza anwendung findet.

    mit ihrer argumentation "nur wo eine staatsgewalt ist, kann auch eine besetzung durch eine andere staatsgewalt überhaupt stattfinden, könnten weite teile afrikas einfach als "umstrittene gebiete" von den nachbarstaaten oder sonstwem vereinnahmt werden, denn dort herrscht in großen gebieten keine staatsgewalt.

     

    ich kann mir auch beim besten willen nicht vorstellen, was für ein rechtsgefühl das sein soll, dass ihnen sagt, dass das israelische vorgehen gegenüber den palästinensern, die siedlungspolitik etc. in ordnung sind. mit diesem rechtsgefühl (und ihrer rechtlichen konstruktion bezügl. der vierten genfer konvention) könnten sie eine menge vollkommen akzeptabler diktaturen aufbauen. was soll das?

  • P
    Pharisaer

    @aso: Für Israel gelten die selben Standards und Maßstäbe wie für alle anderen Staaten. Ihre Unterstellung, alle Welt würde nur die Vorgehensweise Israels bemängeln, jede unrechtmäßige Vorgehensweise anderer Staaten jedoch unberücksichtigt lassen, hinkt. Im Übrigen können wir auch noch weiter in die Geschichte zurückgehen um Beispiele aufzuzeigen, die nachweislich belegen, was Unrecht ist. Man munkelt die Römer haben auch Jerusalem besetzt und die Mayas sich gegenseitig geopfert. Daraus eine Legitimation für jedes Fehlverhalten heute egal wo abzuleiten ist wohl mehr als fragwürdig. Man sollte meinen, wir befinden uns im Zeitalter der Aufklärung. Leider ist diese noch nicht zu allen durchgedrungen.

     

    Im Übrigen bekommt man das Gefühl, sie müssten auf Biegen und Brechen, die israelische Politik schützen. Warum? Beschützen sie gleichermaßen die frevelhafte Außenpolitik Deutschlands? Ist das Vorgehen der USA, Russland, Chinas, Pakistans, Indiens, al Quaedas, der Hamas, bolivianischer Indios und Hispanics, Neonazis around the world und wie alle Gruppen, Staaten etc. heißen, zu befürworten? NEIN! Gewalt und gewaltsame Herrschaftsausübung ist abzulehnen. Genauso wie gewaltsamer Protest abzulehnen ist. Was ihren Vorwurf der Propaganda betrifft, kann dieser sehr wohl uneingeschränkt geltend gemacht werden...das ist ein sehr einfacher Trick um sich skeptischen Fragen und berechtigter Kritik zu entziehen.

     

    „Besetzung“ heißt im Übrigen nicht nur Okkupation. Besetzung definiert auch die vorübergehende oder dauerhafte illegale Besitznahme eines Gebäude(-teils) oder öffentlichen Platzes. Dass es zum Zeitpunkt der ersten Besiedlung des Westjordanlandes durch israelische Siedler keinen palästinensischen Staat gab, liegt wohl unweigerlich darin begründet, dass die Palästinenser zum Zeitpunkt der israelischen Staatsgründung ebenfalls im Begriff waren einen Staat zu gründen. Im Gegensatz zu den Israelis ist es ihnen jedoch bis heute nicht gelungen. Nicht nur aber auch wegen der Israelis...

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerbundsmandat_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina

    http://de.wikipedia.org/wiki/Westjordanland

     

    Deshalb daraus zu schließen, dass es sich um keine Besetzung handelt ist semantischer Unsinn.

    Es gibt keinen Grund es nicht so zu nennen. Und weil sie so schön das Beispiel China anführen...bis jetzt legt sich doch noch niemand ernsthaft mit Israel an. Alle hoffen, dass die Israelis von allein einsehen und intervenieren. Dem ist leider nicht so. Oh Moment...es findet ein Umdenken statt - hurra: http://www.youtube.com/watch?v=3urtwE6B3qo

     

    Es zweifelt niemand daran, dass Israel Bestandsrecht hat. Es wird lediglich moniert, dass dieses Bestandsrecht auch für Palästina gilt. Die entsprechenden Pläne liegen vor. Orthodoxe Siedler halten sich nicht daran und werden insgeheim noch unterstützt.

     

    @Publicola: Ganz meiner Meinung.

  • P
    Publicola

    Eine Vermutung, die nur und niemand sonst als ein eher objektiver Israel-Kenner

    [der der Unterzeichnete nicht ist]

    wird verifizieren bzw. falsifizieren können:

     

    Wenn die hier des öfteren dargelegten Argumentationen und Positionen der Verteidiger jeglicher nachbarschaftfeindlicher und völkergemeinschaftfeindlicher Außenpolitik Israels

    die quantitativ-prozentual überwältigende "mainstream"-Mehrheitmeinung in Israel

    sowohl in rein statischem Sinne

    als auch im dynamischen Sinne abzusehender Trends

    darstellt,

    ist zu befürchten, dass man für Israel eine mittelfristige Zukunft nicht erwarten kann/darf, so sehr man das auch möchte.

     

    Das Prinzip "Viel Feind - viel Ehr'" hat sich historisch-bekanntlich schon immer existenzvernichtend gegen den Prinzip-Innehaber gekehrt.

  • A
    aso

    @ max :

    Es steht Ihnen frei, statt glasklarer Fakten und Belege Ihre Meinung zu äußern.

    Es ist immer wieder interessant zu beobachten, daß für Israel gänzlich andere Maßstäbe gelten sollen, als für Länder, die skrupellos und ohne Unrechtsbewusstsein agieren. z.B.:

     

    - Nach Einmarsch und Vertreibung der griechischen Bevölkerung in Nord-Zypern:

    „...1983 erfolgte die Proklamation der – von der internationalen Staatengemeinschaft bis heute nicht anerkannten – Türkischen Republik Nordzypern;

    am 18. November 1983 hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in seiner Resolution 541 die Unabhängigkeitserklärung für rechtlich ungültig erklärt und den Abzug der türkischen Streitkräfte gefordert...“(Wiki)

    „Internationalen Rechtgrundsätze“?: Fehlanzeige...

     

    - Sachalin?: Wird von Rußland als nicht verhandelbar eingestuft.

    Kein Problem, oder?

     

    - Tibet: Die chinesische Besetzung führte dazu, daß Tibeter zunehmend zur Minderheit im eigenen Land werden:

    „...Die Zugehörigkeit Tibets zur Volksrepublik China ist... völkerrechtlich umstritten ...

     

    Derzeit gibt es jedoch weltweit keinen Staat, der sich auf diplomatischer oder politischer Ebene aktiv für Veränderungen einsetzt....“(Wiki):

    Weil sich niemand mit China anlegen will...Wen interessieren da „Internationale Rechtgrundsätze“?

     

    Eine „Besetzung“ definiert, daß eine vorhandene Staatsgewalt durch eine externe Macht ersetzt wird.

    Westbank: es gab weder ein vorhandenes Staatsgebiet, noch eine ausgeübte Staatsgewalt der Palis bis 67. Diese wurde 93 von der Selbstverwaltung der Pali-Autonomie-Behörde übernommen.

    Folglich gibt es definitiv keinen Status, der die Bezeichnung „Besetzung“ erlaubt. Auch wenn dies aus Propaganda-Motiven immer behauptet wird.

  • M
    max

    @ aso:

    Weil es so schön ist und ich Ihnen nicht immer das letzte Wort lassen kann, sage ich es noch einmal:

    es gibt niemanden auf der Welt, der die von Ihnen zur Maßregelung der hier Kommentierenden angeführte Rechtsmeinung unterstützt, die besetzten Gebiete seien garnicht besetzt, außer Israel und Teile der US-Politik. Der Rest der Welt weiß, dass das ein Ablenkmanöver ist, damit man Unrecht nicht als Unrecht bezeichnen muss.

    Und es spielt auch keine Rolle, dass der IGH seine Stellungnahme im Rahmen seiner Verurteilung des Sicherheitszaunes/der Apartheidsmauer vorgenommen hat. Die Aussage war unzweideutig.

    Dass der IGH für Israel nicht bindend ist, ist ebenfallls eine Position, die nur Israel (und wahrscheinlich Teile der US-Politik) vertritt.

    Aber natürlich ist klar, dass Israels Position trotzdem die richtige ist, auch entgegen dem IGH, der Weltgemeinschaft und dem Völkerrecht, denn wo kämen wir denn hin, wenn Israel plötzlich im Unrecht wäre ...

  • P
    Publicola

    Man kann sich eines mitfühlenden Mitleids nicht erwehren,

    wenn internationalen Rechtgrundsätzen (Völkerrecht; Hager Landkriegsordnung; Genfer Konventionen; Charta der Vereinten Nationen) und internationalen Abkommen und Regelungen (UN-Beschlüsse; EU-Beschlüsse)

     

    - kurz der zu achtenden internationalen Realität der Völkergemeinschaft -

     

     

    in irgendwie hilflos-heilloser Art und Weise eine bewundernswert handgemachte, kühne und mutige Argumentation entgegengesetzt wird, die subjektiven eigensten Impressionen, überbordenden tiefen echten irrealen Gefühlen und individuellem Wunschdenken entspringt.

  • P
    Pharisaer

    PS: Ich möchte an dieser Stelle dafür entschuldigen, den Begriff Ghetto unsachgemäß gebraucht zu haben. Gefängnis ist der richtge Ausdruck!

  • A
    aso

    @ max:

    Leider treffen Ihre Aussagen im mehrfacher Hinsicht nicht zu:

    Zunächt wird dies von mir lediglich wiederholt, wenn dies von anderen fälschlich behauptet wird.

     

    Ihr erwähntes Gutachten bezieht sich nicht auf eine „Besetzung“, sondern auf den Sicherheitszaun:

     

    Durch den Zaun ist die Zahl der Anschläge von 73 Attentaten im Jahr 2003 auf vier im Jahr 2004 zurückgegangen. Der Terror verlagerte sich in den Gazastreifen im Süden, wo bisher kein Sperrwall errichtet wurde.

    Das ist die Rechtslage:

     

    „...Der Bau des Zauns, der vom IGH –infolge des Terminus, der von der UN-Generalversammlung festgelegt wurde- "Mauer" genannt wird, ist illegal, sagt der Gerichtshof, da er einen politischen Präzedenzfall für zukünftige Grenzen zwischen Israel und dem zukünftigen Staat Palästina schaffe...

     

    Komplexe juristische Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden sollten –z. B. die Frage nach Jordaniens Souveränität im Gebiet der Westbank vor 1967- werden in der Empfehlung nicht angesprochen. Ihr Wortlaut in Passagen, die sich auf Schritte Israels beziehen, ist politisch und nicht rein juristisch...

     

    Auf jeden Fall ist das Gutachten des IGH nicht bindend. Sondern es soll die Institutionen der UNO mit einer rechtlichen Basis für ihre zukünftigen Handlungen beliefern und ihre Diskussionen zu diesem Thema leiten...“:

    http://www.nahost-politik.de/westbank/igh.htm

     

    Im übrigem wurde von Ihresgleichen bezüglich des Schweizer Referendums mehrfach deutlich gemacht, was von „Mehrheitspositionen“ zu halten sei...

  • A
    aso

    @ max:

    Leider treffen Ihre Aussagen im mehrfacher Hinsicht nicht zu:

    Zunächt wird dies von mir lediglich wiederholt, wenn dies von anderen fälschlich behauptet wird.

     

    Ihr erwähntes Gutachten bezieht sich nicht auf eine „Besetzung“, sondern auf den Sicherheitszaun:

     

    Durch den Zaun ist die Zahl der Anschläge von 73 Attentaten im Jahr 2003 auf vier im Jahr 2004 zurückgegangen. Der Terror verlagerte sich in den Gazastreifen im Süden, wo bisher kein Sperrwall errichtet wurde.

    Das ist die Rechtslage:

     

    „...Der Bau des Zauns, der vom IGH –infolge des Terminus, der von der UN-Generalversammlung festgelegt wurde- "Mauer" genannt wird, ist illegal, sagt der Gerichtshof, da er einen politischen Präzedenzfall für zukünftige Grenzen zwischen Israel und dem zukünftigen Staat Palästina schaffe...

     

    Komplexe juristische Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden sollten –z. B. die Frage nach Jordaniens Souveränität im Gebiet der Westbank vor 1967- werden in der Empfehlung nicht angesprochen. Ihr Wortlaut in Passagen, die sich auf Schritte Israels beziehen, ist politisch und nicht rein juristisch...

     

    Auf jeden Fall ist das Gutachten des IGH nicht bindend. Sondern es soll die Institutionen der UNO mit einer rechtlichen Basis für ihre zukünftigen Handlungen beliefern und ihre Diskussionen zu diesem Thema leiten...“:

    http://www.nahost-politik.de/westbank/igh.htm

     

    Im übrigem wurde von Ihresgleichen bezüglich des Schweizer Referendums mehrfach deutlich gemacht, was von „Mehrheitspositionen“ zu halten sei...

  • P
    Pharisaer

    @Stefan: JA ich glaube an das, was ich schreibe. Die Palästinenser sind auch Menschen und wollen genauso wie die Israelis in Frieden und Feiheit leben. Und genauso wie die Israelis haben die Palästinenser den urmenschlichen Drang haben, sich zu verteidigen, wenn ihnen Unrecht geschieht oder sie sich bedroht fühlen. Unter anderem ist es Unrecht in einem riesigen Ghetto eingepfercht leben zu müssen – vor Israels Gnaden, darf man noch dazu sagen. Was soll das? Wie kann es sein, dass sich so genannte Israelfreunde auch noch öffentlich damit brüsten, wie gut es diese Menschen haben. Sind ihnen die Unverhältnismäßigkeit und die Folgen auch für Israel überhaupt nicht bewusst? Meinen sie nicht, dass Menschenrechte universal sind?

     

    Man kann mir Naivität vorwerfen. Aber realitätsblind bin ich nicht. Sie verklären einseitig, das werfe ich ihnen jetzt auch einmal vor, geschichtlich einwandfrei belegbare Fakten. Ihre dümmlichen und obendrein bornierten Anfeindungen können sie sich mitsamt ihrer Hetze sparen. Recherchieren sie ordentlich (Google hilft!) und machen sie sich ein Bild von der Besatzungspolitik ihrer vermeintlich „friedfertigen“ Opfer islamistischen Terrors. Videos und Darstellungen beider Seiten gibt es genug. Es ist unbestreitbar, dass es sich um einen zirkulären Prozess religiös motivierter Gewalt und Gegengewalt handelt. Wer am Ende wen zuerst nicht mochte oder beklaut hat, verläuft sich in den Wirren der palästinensischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die englischen Kolonialherren sowie der zionistischen Bewegung zur Gründung eines eigenen jüdischen Staates zum Schutz vor Verfolgung und Vertreibung der Juden in Europa, die zeitlich ineinander fielen. Zum damaligen und zum heutigen Zeitpunkt sind die Israelis die wirtschaftlich und militärisch Überlegenen. Es ist leider zuviel des Guten anzunehmen, dass Menschen aus solch einer Überlegenheit heraus, auch oder gerade vor dem Hintergrund der eigenen tragischen historischen Erfahrungen einen Habitus des Wohlwollens und Friedens entwickeln. Stattdessen geht es nur noch um Ausbreitung, Eindämmung und Vernichtung. Hier spiegelt sich wie überall sonst die kranke kapitalistische Logik des eigenen Vorteils. Und immer heißt es, der andere hat aber angefangen – das ist Sandkastenniveau und hat bisher gar nichts gebracht außer noch mehr Gewalt und Tote.

     

    Ich kann mich nur über ihr Weltbild wundern. Allein dass sie annehmen, die palästinensische Seite bestünde nur aus islamistischen Fundamentalisten ist völlig absurd. Zum Glück existieren beiderseits der Mauer gemäßigte Kräfte, die sich gegen eine Spirale der Gewalt aussprechen und für einen Ausbruch plädieren. Im Übrigen gibt es genug Israelis, die auch das Leid der Palästinenser dokumentieren. Leider werden sie überhaupt nicht wahrgenommen.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=Ag2E4mFyYtI&feature=PlayList&p=133DD50C8E6707C4&index=0&playnext=1

    http://www.youtube.com/watch?v=k0iZuVA9A-E

     

    Man kann nur hoffen, dass sie die gemäßigten Kräfte insbesondere auf israelischer Seite allzu bald durchsetzen und ihre These von den friedfertigen Besatzern widerlegen. Das wird wohl ein sehr schmerzvoller Prozess für den Staat Israel. Doch nur so wird gesichert, dass er langfristig überlebt. Aber vermutlich haben sie Recht und meine Logik unterstreicht die Ausweglosigkeit aus der Situation. Insofern kann es mir uns allen auch herzlich egal sein, ob Israel noch in hundert oder tausend Jahren existiert. Nichts währt ewig. Das Judentum wird trotzdem überleben.

  • M
    max

    @aso:

    "Auch wenn Sie es gebetsmühlenartig wiederholen: Dies ist keine Besetzung."

     

    Lieber aso, auch wenn Sie es gebetsmühlenartig unter jedem taz-Artikel zu Israel wiederholen, ist dies eine Minderheitenposition, die genau von Israel und teilen der US-Politik vertreten wird und sonst von niemandem, außer eisernen Vertretern der Kostruktion, dass alles, was Israel tut in Ordnung ist, ja in Ordnung sein muss.

    Der Internationale Gerichtshof vertrat in einem Gutachten an die UNO-Vollversammlung die Anwendbarkeit der vierten Genfer Konvention über besetzte Gebiete auf die palästinensischen Gebiete.

    Das ist die Rechtslage und international anerkannt. Der Rest - Ihre Position - ist eine Weigerung diese rechtslage anzuerkennen. Mehr nicht.

  • S
    Stefan

    @ Pharisaer

    "Je mehr guten Willen Israel zeigt, desto schwieriger wird es für die Hardliner der palästinensischen Seite, ihre Position aufrecht zu erhalten. Israel muss faktisch die Herzen der palästinensischen Bevölkerung erobern. Schon versucht?"

    Du glaubst das tatsächlich, was du da schreibst?

    In der arabischen Mentalität kennst du dich ja bestens aus. Jeder Verzicht Israels auf Macht und Stärke wird auf arabischer Seite als Schwäche interpretiert und als Sieg gefeiert.

    Vom Gaza-Streifen hast du noch nichts gehört, oder? Da hat die ergriffene arabische Bevölkerung aus Dankbarkeit ein Dauerfeuerwerk für die Israelis gestartet, weil sie ihnen einfach so den Gaza-Streifen überlassen haben. Geschenke wollten die bescheidenen Menschen nicht annehmen, deshalb fackelten sie gleich die ihnen geschenkten Gebäude und Gewächshäuser der Siedler ab. Damit die Israelis auch den Dank der Palästinenser mitbekommen, müssen die Dankbaren ihre Feuerweksraketen in Richtung Israel schicken. Nützt ja nix.

  • S
    Shekel

    Habe hier einen informativen Übersichtsvortrag eines deutschen Botschafters a.D. in Jordanien zum Thema "Geschichte Palästinas von der Antike bis zur Gegenwart" gefunden. Der Mann war selbst viele Jahre im Nahen Osten als Diplomat tätig.

    Der Vortrag erschien mir recht ausgewogen und fundiert. Er geht auch auf die Situation der letzten 120 Jahre ein, als die jüdische Einwanderung begann und die aktuelle Konfliktanalyse zwischen Juden und Arabern im Heiligen Land.

    www.d-j-g.com/Palestine-Vortrag-Dr-Schneller.pdf

  • F
    free.mohammad.othman

    Die angeblich 'extremistischen' Siedler werden von der staatlichen Armee geschützt. Die staatliche Polizei schützt sie vor Ermittlungen - durch Nichtstun. Die staatliche Gerichtsbarkeit spricht sie frei oder verurteilt sie zu lächerlichen Strafen, falls es doch einmal zu Ermittlungen kommt. Den Raub des Grunds und Bodens, auf dem ihre Siedlungen stehen, ermöglichen den 'extremistischen' Siedlern natürlich staatliche Stellen. Und natürlich stammt auch das Geld zum Bau der illegalen Siedlungen aus staatlichen Kassen.

    Auch die Siedlerrabbis, die offen so wie der Ex-Sharon-Berater Arnon Soffer die Vernichtung der Araber - vom Kind bis zum Greis - fordern, auch die werden staatlich gefördert, wie unlängst in der haaretz zu lesen war.

     

    Kurz - die Siedler sind nicht extremistisch - sie sind staatlich geschützte, gepflegte und gehegte Extremisten - von Staats wegen.

     

    I.a.W., nicht die Siedler sind Extremisten - sondern dieser Staat, der nicht ein demokratischer Staat, der Staat seiner Bewohner sein will oder ist, sondern nur der seiner jüdischen Bewohner.

     

    Aus diesem Grund hat dieser Staat z.B. in 2008 über 3000 nichtjüdischen Bewohnern Jerusalems das Wohnrecht entzogen - und bedroht hunderte von ihnen mit dem Abriss ihrer Wohnung, um Platz für Juden zu schaffen.

     

    In England hat eine der wichtigsten Organisationen dieses Staates - der JNF - erst kürzlich eine Werbeveranstaltung für die Ansiedlung von Juden im Negev abgehalten - einem ebenfalls von Arabern - vor allem Beduinen - bewohnten Landstrich. Auch diese müssen nach dem Willen dieses Staates natürlich weichen.

    Aber immerhin gibt es auch Hoffnung. Denn der eingeladenen Kadima-Chefin, Zipi Livni, - verantwortlich für das Pogrom in Gaza 2008/9 - drohte dort ein Haftbefehl.

     

    Endlich.

  • P
    Pharisaer

    @aso: Die Hamas mitsamt ihrer Charta nehme ich (ganz ehrlich) genauso ernst, wie die religiösen Siedler Israels und ihre politische Lobby. Man kann nur hoffen dass sich die Hamas und mithin das gesamte Gesellschaftsverständnis weiter Teile der islamischen Bevölkerung im Zuge einer vom Frieden begleiteten Demokratisierung der palästinensischen Gesellschaft zunehmend transformiert. Und das wird es zwangsläufig. Dazu empfehle ich Johannes Agnoli: Subversive Theorie ('Die Sache selbst" und ihre Geschichte'). Vorlesungen an der FU Berlin 1989/90 von Agnoli in einem emanzipatorisch-subversiven Sinne. Ca ira Verlag, Freiburg 1999. Die islamische Bevölkerung wird sich früher oder später selbst der Entrechtlichung und Unterdrückung durch die Scharia bewusst werden. Man beachte an dieser Stelle die Entwicklung einer außerparlamentarischen Opposition im Iran. Dies wird zwangsläufig eine längst überfällige Reformation des Islam zur Folge haben.

     

    Damit es aber soweit kommen kann, bedarf es aber eben dem beiderseitigen Frieden, insbesondere in Israel und Palästina. Das bedeutet im Klartext: beide Seiten müssen ihre Kampfhunde endlich an die Leine legen.

     

    Ein Beispiel: Am Baustop israelischer Siedlungen wird festgehalten bei gleichzeitiger Anerkennung der Hamas als politische Gruppierung...als Faustfand ringt man der Hamas die Anerkennung Israels ab. Somit käme sie mit jeder weiteren Delegitimierungspolitik in Erklärungsnot bei der Bevölkerung. Je mehr guten Willen Israel zeigt, desto schwieriger wird es für die Hardliner der palästinensischen Seite, ihre Position aufrecht zu erhalten. Israel muss faktisch die Herzen der palästinensischen Bevölkerung erobern. Schon versucht?

     

    Unterm Strich, dass sage ich ihnen allen Ernstes, gibt es auf beiden Seiten in weiten Teilen keine Bereitschaft zur Kooperation. Eine Schande für die Menschen in der Region, denen am beiderseitigen Frieden gelegen ist und die unbestreitbar unter dem Konflikt zu leiden haben.

  • A
    aso

    @ Publicola:

    „...Das heißt, dass die widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands und die völkerrechtswidrige jahrelange Belagerung Gazas sanktioniert und boykottiert werden müssen...“:

     

    Eine widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands hatte seitens Jordanien stattgefunden: Die Empörung war riesig...

     

    Israel hat diese umstrittene Gebiet in einem aufgezwungenem Verteidigungskrieg erobert. Ein großer Unterschied.

    Seit 93 besteht die Selbstverwaltung der Pali-Autonomie-Behörde. Auch wenn Sie es gebetsmühlenartig wiederholen: Dies ist keine Besetzung.

    Eine solche wird als Okkupation einer Besatzungsmacht definiert.

    Auch von einer völkerrechtswidrigen jahrelangen Belagerung Gazas kann keine Rede sein:

     

    Gaza ist nicht auf die Grenze zu Israel angewiesen (über die lebensnotwendige Güter geliefert werden), denn es gibt noch die Grenze zum muslimischen Bruderstaat Ägypten (die inoffiziell schon mit den Tunneln genutzt wird).

    Rolf Verleger:

    Kritik aus den eigenen Reihen ist bei Israelis kein Problem. Wo gibt es vergleichbares bei den Palis?

    „... Die EU sollte Israel ebenso an seinen Fortschritten in Beachtung von Völkerrecht und Menschenrechten messen...“:

    Das ist ein Witz, wenn gleichzeitig in Gaza die Scharia eingeführt wird.

    „...„Israel und Palästina müssen leben, darin sind sich wohl alle einig. Nur wie, dass ist die entscheidende Frage..“ :

    Wie?: In der aktuellen Hamas-Charta sind etliche Vorschläge nachzulesen....Schon die Präambel ist beachtlich.

  • P
    Publicola

    EXISTENZSICHERUNG ISRAELS NOTWENDIG

     

    „Israel und Palästina müssen leben, darin sind sich wohl alle einig. Nur wie, dass ist die entscheidende Frage..“ - Pharisäer hat Recht !

     

    Die inzwischen allgemein erkannte israelische Haltung der Missachtung internationaler Regelwerke stellt realiter die mittel- und langfristige Existenz Israels in Frage, das ja auf die unbedingte Unterstützung starker Alliierter beruht und ohne sie nicht überlebenfähig ist. Dieser Weg der Missachtung jeglichen internationalen Regelsystems stellt sich also inzwischen als realiter größter Feind Israels heraus. Darum gilt:

     

    "Es würde im Gegenteil Israel unendlich gut tun, wenn es aus seiner fantasierten Position, das ewige Opfer zu sein, herausgeführt würde, und wie jeder andere Staat auch fest in das internationale Regelsystem eingebettet würde. Das heißt, dass die widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands und die völkerrechtswidrige jahrelange Belagerung Gazas sanktioniert und boykottiert werden müssen. Die EU sollte Israel ebenso an seinen Fortschritten in Beachtung von Völkerrecht und Menschenrechten messen wie die Türkei und Serbien. […]"

    Rolf Verleger

    (www.hintergrund.de - 5.1.2009)

    Prof. Dr. Rolf Verleger ist Psychologe an der Universität Lübeck. Er baute die Jüdische Gemeinde Lübeck und den Landesverband Schleswig-Holstein mit auf und ist seit 2006 Delegierter des Landesverbands im Zentralrat der Juden in Deutschland.

    www.hintergrund.de/20090105335/globales/kriege/gaza-der-b%C3%B6se-b%C3%B6se-nachbar.html

  • S
    Stefan

    @ Pharisaer

     

    Deiner dümmlichen Logik folgend spielen deine radikalen Anschuldigungen den radikalen Siedlern in die Hände. Die sind nur so als Reaktion auf dich. Der Verantwortliche für den gesamten Nahostkonflikt bist leider du. Glückwunsch, du Friedenshindernis!

     

    Alternativ könntest du ja mal vielleicht über deine Logik nachdenken...

  • S
    someone

    "(...) ich drücke den Siedlern die Daumen, weil sie so wunderbar den Palis und dem Westen ein Spiegel vorhalten."

     

    Ich hoffe, diese "Siedler" werden so behandelt wie die, die sie mit dem verachtenden Diminuitiv "Palis" bezeichnen. Sie wissen ja: erst schießen, dann fragen. Und im Zweifel die Familien in Sippenhaft nehmen und deren Häuser zerstören. "Wunderbar", diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen, nicht?

  • P
    Pharisaer

    Eins gilt es doch hier mal unabhängig von der Frage, wer die Hamas aufgebaut hat oder nicht festzuhalten: Die eigentlichen Feinde des israelischen Staates sind nicht nur radikale Islamisten, sondern eine Gruppe jüdischer Fundamentalisten, die mit ihren selbstsüchtigem Handeln, den Islamisten in die Hände spielt und radikalen Widerstand von Seiten der Palästinenser geradezu einfordert. Diese Leute sind m.E. untragbar für dieses Land und seine Bevölkerung.

     

    http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/2797698;jsessionid=A88406FC470A203B7584E38CFC244CE7

     

    Wenn es einen Frieden geben soll, dann muss dieser ein israelischer Frieden sein. Noch steht er in den Sternen. Solange die Orthodoxen nicht von ihrer ignoranten (z.T. schon rechtsradikalen und rassistischen) Haltung abkehren wird der Konflikt weiter angeheizt. Wenn ich nun lesen muss, dass solche Aktionen jüdischer Fundamentalisten auch noch gepriesen werden, frag ich mich ernsthaft...

     

    Diese Leute sind mitverantwortlich für die gesamte Lage im Nahen Osten.

     

    http://www.myvideo.de/watch/4580746/Rassistische_Juden

     

    Israel und Palästina müssen leben, darin sind sich wohl alle einig. Nur wie, dass ist die entscheidene Frage.

  • P
    Publicola

    »Nach Angaben der israelischen Wochenzeitung Koteret Rashit (Oktober 1987), "waren die islamischen Verbände sowie die [islamische Universität - im Jahr 1978 in Gaza gegründet] von der israelischen Militärbehörde unterstützt und ermutigt worden", […]."Dank des israelischen Geheimdienstes Mossad wurde es den Islamisten erlaubt, ihre Präsenz in den besetzten Gebieten zu verstärken. In der Zwischenzeit waren die Mitglieder der Fatah und der palästinensischen Linken der brutalste Form der Repression ausgesetzt ", so L'Humanité. […] Nach UPI unterstützte Israel die Hamas seit den späten 1970er Jahren als "Gegengewicht zu der Palästinensische Befreiungsorganisation". […] In einer Erklärung vor […] der Knesset am Montag, 12 Februar 2007, sagte der israelische Premierminister Ehud Olmert "Netanyahu etablierte Hamas, gab ihr das Leben […] ".«

     

    ( deutsche Übersetzung des folgenden englischen wikipedia-Eintrags:

    http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Hamas )

  • A
    aso

    @ Publicola:

    Sicher war es ein Fehler, die Hamas zu unterstützen, genau wie es ein Fehler war, die Taliban in Afghanistan zu unterstützen. Dies ist seit langem bekannt.

     

    Wenn aber versucht wird, den Eindruck zu erwecken, Israel sei für die Existenz der Hamas verantwortlich, als „Resultat israelischer Politik",

    der hat die historischen Wurzeln völlig aus den Augen verloren, in dem Bestreben, Israel als

    Allein-Schuldigen darzustellen:

     

    „...Schon in den 30er Jahren unterstützte die Bruderschaft die Araber in Palästina. Seit 1946 gibt es im damaligen Transjordanien einen Organisationsableger. Bis 1947 gab es in Palästina allein 25 Zweigstellen mit 20,000 Mitgliedern.

    Die Bruderschaft nahm 1948 am Krieg gegen Israel teil.

    Die Hamas ist heute eine Tochterorganisation der Muslimbrüder...

    Die Bruderschaft zählt neben dem sogenannten Wahhabismus zu den einflussreichsten Elementen des Islamismus. Mitglieder der Bruderschaft waren zeitweise Umar Abd ar-Rahman, der später die radikalere al-Dschamaʿa al-islamiyya gründete, und Aiman az-Zawahiri, der heute als zweiter Mann bei Al-Qaida gilt und die Muslimbrüder dafür anprangert, dass sie inzwischen zu Wahlen antreten...“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbr%C3%BCder

     

    Es ist kein Geheimnis, dass es die Hamas auf die Vernichtung Israels abgesehen hat. Dies ist in deren Charta nachzulesen.

    Insofern betrieb Israel typische naive Apeasement Politik.

  • S
    Stefan

    Bedeutet "UTI POSSIDETIS", dass man so oft, wie man will, seinen Nachbarn versuchen kann zu vernichten und es jedes mal nach einem erfolglosen Versuch heißt: Okay, zurück auf die Grundpositionen und der Angegriffene möge sich für sein erfolgreiches Überleben schämen?

  • P
    Publicola

    Terrorismus = "Israelis … sie nehmen sich das was ihnen zusteht, oder was sie glauben, dass es ihnen zusteht"

     

     

     

    HAMAS – RESULTAT ISRAELISCHER BESATZUNGSPOLITIK

     

    In einem Brief, den die FAZ im Internet unter www.faz.net/barenboim dokumentiert, äußert der israelische Musiker Barenboim:

    "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Hamas, bevor sie von den Palästinensern gewählt wurde, von den Israelis taktisch gefördert wurde, weil man Arafat schwächen wollte."

    • Beitrag: Daniel Barenboim über Israel - Ich wünsche mir salomonische Weisheit - Drei Wünsche fürs neue Jahr von Daniel Barenboim (01. Januar 2009)

    • Text: FAZ.NET / Aktuell / Feuilleton / Debatten - 1.1.2009

    www.faz.net/barenboim

     

    Der israelische Friedensaktivist und frühere Knessetabgeordnete Uri Avnery, einst Mitglied der zionistischen Terrororganisation Irgun, stellt fest:

    "Es ist kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. […] Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als Satan. Die islamische Bewegung predigte gegen die PLO und gegen Arafat und wurde deshalb als Verbündeter betrachtet."

    • Beitrag: Israels fatale Strategie - Hamas hoch zehn von Uri Avnery

    • www.taz.de - 05.01.2009

    http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/hamas-hoch-zehn/

  • GW
    Gereon Wisniarek

    Respekt, Israelis übernehmen die sehr erfolgreiche Strategie der Palästinenser, sie nehmen sich das was ihnen zusteht, oder was sie glauben, dass es ihnen zusteht, ich drücke den Siedlern die Daumen, weil sie so wunderbar den Palis und dem Westen ein Spiegel vorhalten.

  • P
    Publicola

    A PEACE TO END ALL PEACE

     

    oder

     

    Die Resultate des I. Weltkrieges

     

     

     

    " […] Entwürfe und Beschlüsse der neuen Ordnung im Nahen und Mittleren Osten nach dem Ersten Weltkrieg [entbehrten] von vornherein jeder Legitimität. Anders als in manchen Teilen Europas wurden Grenzen und Staaten nicht von den betroffenen Menschen geschaffen, nicht mit deren Zustimmung, nicht in deren Interesse. Vielmehr gaben bei der damaligen Friedenslösung europäische Sonderinteressen den Ausschlag: Großbritannien und Frankreich bestimmten das Schicksal des Mittleren Ostens. Genau deswegen verfluchen arabische Demokraten das Sykes-Picot-Abkommen noch heute."

     

    "[…] Großbritannien und, in geringerem Maße, Frankreich [waren] die prägenden Mächte der Region. Mit der Beseitigung des Osmanischen Reiches radierten sie die Landkarte des alten Mittleren Ostens aus und entwarfen eine neue.

    Der Irak, Jordanien und Israel sind britische Kreaturen,

    Syrien und der Libanon sind französische – mit verheerenden Folgen.

    Seit 1919 herrschen im Mittleren Osten Wirrwarr und Blutvergießen."

     

    "Auch andere Weltregionen, vor allem Afrika und Lateinamerika, leben mit Landkarten, die von Fremden – Europäern zumeist – gezeichnet wurden. Aber diese beiden Erdteile haben gelernt, mit solchen Ordnungen ihren Frieden zu machen. Sie haben das römische Prinzip UTI POSSIDETIS*) übernommen, alle bestehenden Staaten und Grenzen anzuerkennen, selbst wenn sie der regionalen Wirklichkeit nicht gerecht werden. Aus der Sicht der meisten Afrikaner und Lateinamerikaner ist dieser Ansatz die einzige Alternative zum permanenten Blutbad.

     

    Warum also scheinen die Menschen des Mittleren Ostens das Blutbad vorzuziehen ? […] "

     

    • Artikel „Erster Weltkrieg - Auftakt zum Krieg ohne Ende“, von David Fromkin, in DIE ZEIT, 29.07.2004, Nr.32

    http://www.zeit.de/2004/32/Hauptst_9fck_1-Nahost

     

     

    *) UTI POSSIDETIS

    … hinsichtlich bestehender Staaten geht man davon aus, dass die Grenzen des neuen Staates den Grenzen der vorherigen internen Verwaltungsgliederungen entsprechen. Diese juristische Doktrin, bekannt als UTI POSSIDETIS (Latein: "wie ihr besitzt" = „was man besitzt“) verdankt ihre Konstruktion dem Bemühen, die Stabilität von erst kürzlich unabhängig gewordenen Staaten, deren Kolonialgrenzen oft willkürlich gezogen waren, abzusichern.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Uti_possidetis

  • S
    Schwarzseher

    Endlich beide Seiten ausreichend bewaffnen dass sie sich zurück in die Steinzeit bomben können!

    Mir ist mittlerweile egal was "da unten" passiert.

    Solange ich mich reflektiert erinnern kann hauen Sie sich die Köpfe ein ohne Fortschritt in Ihrem "Konflikt". Als Hohn wandern zwischenzeitlich immer mal wieder Friedensnobelpreise zu diesen Idioten. Aber was dieser Preis wert ist hat man ja just erst wieder gesehen.

  • R
    Ritter-Rayer

    Afghanische, pakistanische oder andere arabische "militante" Personen werden Taliban oder alQuaida genannt.

    Verbrecher, die Gotteshäuser anzünden sind nichts anderes !

  • E
    eppelein

    Unterschied ist nur: wenn es dort geschieht fließt kein Schadenersatz...

  • T
    Tim

    Gotteshäuser anzünden kennt man irgendwoher...

  • H
    Hans

    Vielleicht verstehen jetzt die Israelis besser, dass diese Siedler einfach nur den Staat für extreme Ziele zur Kasse bitten. Im Interesse Isreals sind diese Siedlungen schon lange nicht mehr. Dass die Bewohner auch noch anfangen, die angespannte Lage zwischen Isrealis und Palästinensern anzuheizen, ist nicht nur bedenklich, sondern zeigt, dass die Siedlungen eine Fehlentwicklung sind.

    In Israel polarisiert sich die Gesellschaft schon lange, wenn dann 20 Millionen in sinnlose Siedlungen gesteckt werden, ist das keine gute Idee. Vielleicht wachen die Israelis auf und erkennen, dass Siedlungen auf der West-Bank nur Probleme schaffen.