piwik no script img

Israels Regierung läßt die Planierraupen los

■ Der Bau der Siedlung Har Homa im arabischen Ost-Jerusalem hat begonnen

Jerusalem/Amman (AP/AFP/taz) – Benjamin Netanjahu macht Politik mit der Planierraupe: Unter dem Schutz von Hunderten von Polizisten und Soldaten rollten gestern vier der Maschinen auf den Hügel Dschabal Abu Ghnaim – der Bau der israelischen Siedlung Har Homa im arabischen Ost-Jerusalem hat begonnen. Demonstranten wurden zurückgedrängt. Über dem Gebiet knatterten Militärhubschrauber.

Palästinensische Politiker, die auf dem Baugebiet campiert hatten, warnten vor einer Welle der Gewalt. Palästinensische Krankenhäuser sind seit Tagen in Alarmbereitschaft. Zu Recht: Kurz nach Baubeginn rief die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu einer neuen Intifada auf. Der palästinensische Aufstand solle so lange geführt werden, bis alle palästinensischen Gebiete befreit seien, sagte ein Hamas-Sprecher in der jordanischen Hauptstadt Amman. Beobachter in Jerusalem vermuten jedoch, daß sich auf dem Dschabal Abu Ghnaim in den nächsten Tagen wenig tun wird. Der Baubeginn sei ein symbolischer Akt, nach dem die Baumaschinen erst einmal gestoppt würden. Gestern früh hatte ein israelischer Regierungssprecher eingeräumt, bis zur Fertigstellung der geplanten 6.500 Wohnungen könnten noch Jahre vergehen. Bericht Seite 2

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen