Israel und Jordanien einigen sich: Kameras überwachen Tempelberg
König Abdullah hat eine 24-stündige Videoüberachtung am Tempelberg vorgeschlagen. Netanjahu habe zugestimmt, berichtet der US-Außenminister.
Auf dem Tempelberg befinden sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom. Das „Edle Heiligtum“ ist nach Mekka und Medina der drittwichtigste Ort des Islams, weil von dort der Prophet Mohammed zum Himmel aufgefahren sein soll. Spannungen wegen der zentralen Bedeutung für zwei der drei Buchreligionen haben immer wieder zu schweren Konflikten geführt. Israel habe zugesagt, die „fundamentale Tatsache“ anzuerkennen, dass das Gelände Muslimen als Stätte zum Gebet dient und Nicht-Muslime es nur besuchen dürfen, sagte Kerry.
Ein israelischer Polizeieinsatz vor der Al-Aksa-Moschee hatte im September aus Sicht radikaler Palästinenser eine neue Gewaltwelle mit Messerangriffen von Einzeltätern ausgelöst. In den vergangenen fünf Wochen wurden dabei zehn Israelis getötet.
„Die ganze Gewalt und die Anstiftung zur Gewalt müssen aufhören“ forderte Kerry in Amman. „Führer müssen führen.“ Kerry hatte Netanjahu am Donnerstag in Berling getroffen. Sowohl König Abdullah als auch der israelische Ministerpräsident hätten ihren Willen bekräftigt, die Gewalt zu beenden und Ruhe und Ordnung so schnell wie möglich wieder herzustellen. „Ich hoffe, dass wir nach diesen Gesprächen schließlich einige der falschen Annahmen und Wahrnehmungen ausgeräumt haben“ sagte Kerry. Provokative Rhetorik müsse aufhören.
Israel hob am Freitag das nach den Unruhen im September verhängte Verbot für junge muslimische Männer auf, das Gelände zu betreten.
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