Israel und Emirate UAE in Berlin: Treffen am Holocaust-Mahnmal
Historisches Zusammenkommen in Berlin: Für ihr erstes Treffen haben die Außenminister Israels und der Emirate die deutsche Hauptstadt gewählt.
Gemeinsam gingen die Chefdiplomaten durch das graue Stelenfeld, das an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch das deutsche NS-Regime erinnert. Beide trugen sich im Informationszentrum des Mahnmals auf nebeneinanderliegenden Seiten in das Gästebuch ein.
„Never again“ („nie wieder“) schrieb der emiratische Außenminister bin Sajid am Ende seines Eintrags. Sein Besuch am Holocaust-Mahnmal ist von hoher symbolischer Bedeutung und markiert eine Veränderung in der Haltung einzelner arabischer Staaten gegenüber Israel.
Im Anschluss an den Besuch des Mahnmals und des dazugehörigen Informationszentrums wollten sich Aschkenasi und bin Sajid im Gästehaus des deutschen Außenministers austauschen. Abschließend wollten die drei Außenminister bei einem Abendessen die Entwicklungen in Nahost und in der Region diskutieren.
Maas will Vertrauen fördern
„Wir tun alles, um gute Gastgeber zu sein für den Dialog beider Länder über die Ausgestaltung ihrer zukünftigen bilateralen Beziehungen“, erklärte Maas. Der Minister dankte Aschkenasi und bin Sajid dafür, Berlin als Ort für ihr erstes Zusammentreffen gewählt zu haben. „Die wichtigste Währung in der Diplomatie ist Vertrauen, und ich bin meinen beiden Kollegen auch persönlich dankbar, dass sie Deutschland dieses Vertrauen entgegenbringen.“
Mitte August hatte US-Präsident Donald Trump die Einigung zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel über eine Normalisierung ihrer Beziehungen bekanntgegeben. Im September folgte eine entsprechende Vereinbarung zwischen Israel und Bahrain.
Mitte September unterzeichnete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Washington Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit den Emiraten und Bahrain. Bis dahin unterhielten mit Ägypten und Jordanien nur zwei arabische Staaten diplomatische Beziehungen zu Israel.
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