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Irans AtomprogrammDiplomat warnt vor Uran-Aktivitäten

Dem Bericht eines Diplomaten zufolge hat der Iran tausende Zentrifugen in einer unterirdischen Urananreicherungsanlage gestartet. Damit könnte Uran schneller angereichert werden.

Das iranische Staatsfernsehen zeigt Zentrifugen, die in einer Anlage in Natanz stehen sollen. Bild: reuters

LONDON afp/dapd | Ungeachtet der internationalen Kritik an seinem Atomprogramm plant der eine Iran einem Medienbericht zufolge eine deutliche Ausweitung seiner Urananreicherung. Wie der britische Rundfunksender BBC am Sonntag unter Berufung auf einen Diplomaten am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien berichtete, sollen tausende neue Zentrifugen in der unterirdischen Urananreicherungsanlage nahe der Stadt Ghom in Betrieb genommen werden.

Damit könnte Uran wesentlich schneller und effizienter angereichert werden als mit den bisherigen Anlagen. Mit der Installation der Zentrifugen sei jedoch noch nicht begonnen worden, betonten die Gewährsleute.

Der Westen verdächtigt die Regierung in Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Der Iran weist dies zurück. Am Mittwoch hatte Teheran bekanntgegeben, bereits 3.000 neue Zentrifugen in Betrieb genommen zu haben.

Ob sich der von der BBC zitierte Diplomat bei seinen Angaben auf diese Zentrifugen bezogen hat, war zunächst unklar. Anfang kommender Woche reist erneut eine Delegation der IAEA in den Iran.

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5 Kommentare

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  • W
    wolfgm

    Russland und China ist gefragt um den seit langen geplanten Feldzug der Nato und Israel aufzuhalten.Denn der Westen ist nach meiner Ansicht der Aggressor der den Iran mit aller Macht bedroht.Der Iran sollte mit den Russen und China einen Hilfspakt abschließen zu fairen Preisen,gegen Öl und sonstigen Ressourcen.Bevor durch die Nato der dritten Weltkrieg ausgelöst wird zugunsten der Spekulanten.Der Iran braucht schnellsten Hilfe, eine eigene Atombombe haben sie nie im sinn gehabt mit der Überwachung waren sie immer einverstanden. Im gegenteil zu Denen die freie Völker in aller Welt meinen bedrohen zu können.Aber bei einer solchen Bedrohung seitens des Westens und Israel halt ich es für bedauerlich das Staaten die sich nicht unterwerfen wollen die Atombombe dringendst brauchen um in ihrer Welt leben zu dürfen.

  • S
    Senckbley

    Je mehr über den Mulla-Gruselstaat bekannt wird, desto mehr Iran-Versteher gibt es hier. Gute Nacht Europa.

  • KS
    Kritische Stimme

    Es waere wuenschenswert dass alle Laender so offen ueber ihre Atomprogramme waeren als Iran wo die IAEA in ueber 4.000 Kontollstunden noch keine Verletzungen des Atomwaffensperrvertrages hat feststellen koennen.Die Geheimdienstberichte von westlichen Laendern (CIA+Mossad??) welche im Novemberbericht eingeschlossen wurden zaehlen natuerlich nicht dazu,weil die nicht selber von der IAEA festgestellt wurden.Weshalb hoert man nie etwas ueber die Atomprogramme von Israel,USA,usw. ???

  • UM
    Ulli Müller

    Nun,

    nachdem auch die TAZ sich weiterhin in die westliche Hetze einreiht, wird es Zeit, dass der Iran aufrüstet. Der Angriff der "freien Welt" wird nict mehr lange auf sich warten lassen.

    Weiß dann bloss keiner mehr, wer wie damals im Irak die Märchen erzählt hat.

  • W
    Wolf

    Schrecklich; dieser Gedanke, aber wäre der Iran nicht gut beraten, schnellstens die "Bombe" zu haben?

    Die Kriegstreiberei der westlichen Welt und die Mehrheit unserer Medien bereiten einen Krieg vor, der, so pompös er angekündigt wird, kaum zu verhindern ist.

    Ich habe den Eindruck, daß kaum einer die iranische Innenpolitik versteht, solche Begriffe wie "der Irre von Teheran" sind unangebracht, selbst die UN-Rede wurde uns "interpretiert" verkauft.