Frankreich und Großbritannien betroffen: Iran stoppt Öllieferungen in Westen
Die Regierung Ahmadinedschad reagiert auf die Sanktionen des Westens: Die Erdölexporte nach Großbritannien und Frankreich wurden eingestellt. Es seien neue Abnehmer gefunden, hieß es.
TEHERAN dpa/afp | Der Iran hat seine Erdölexporte nach Großbritannien und Frankreich eingestellt. Das teilte ein Sprecher des iranischen Öl-Ministeriums am Sonntag in Teheran mit. "Der Rohöl-Export nach Großbritannien und Frankreich wurde gestoppt, und wir haben stattdessen neue Abnehmer gefunden", wurde Sprecher Ali-Reza Nikzad-Rahbar auf der Internetseite des Ministeriums zitiert. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Im Atomstreit mit dem Iran hatte die EU im Januar ein schrittweise bis zum 1. Juli in Kraft tretendes Ölembargo beschlossen, woraufhin Teheran seinerseits einen Ausfuhrstopp für mehrere europäische Staaten angekündigt hatte.
Teheran hatte in jüngster Zeit immer wieder damit gedroht, den Ölexport in europäische Länder einzustellen, die sich an den wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen beteiligen. Im Laufe der Woche hatte es bereits Berichte gegeben, wonach die Exporte nach Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, die Niederlande und Spanien eingestellt worden seien. Dies war jedoch vom Teheraner Ölministerium bestritten worden.
Auch das iranische Parlament plant, ein Gesetz zu verabschieden, das die an den EU-Sanktionen gegen Iran beteiligten Länder mit einem Öl-Exportstopp belegt. Die Beratungen darüber wurden jedoch auf März vertagt.
Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, und hat deshalb umfangreiche Sanktionen gegen das Land verhängt, unter anderem das Ölembargo. Außerdem wurde beschlossen, das Vermögen der iranischen Zentralbank einzufrieren. Mit den Strafmaßnahmen will die EU einen Stopp der Urananreicherung im Iran erreichen.
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