: Interview mit einer Sopranistin:
■ Matthäus-Passion am Karfreitag
Was ist das Besondere an dieser Aufführung?
Es wird auf Instrumenten der Bach-Zeit gespielt - soweit ich weiß das erste Mal im Dom.
Gibt es da KollegInnen, die auch mal schief singen?
Ja, aber der Chor ist viel zu groß und so gut, da sind soviele erfahrene Sänger dabei, daß das aufgefangen werden kann.
Der Dom ist bei klassischen Stücke voll, insbesondere an kirchlichen Feiertagen. Warum kommen die Leute? Gottesdienst -Ersatz? Wenn ein modernes Konzert gespielt würde...
.. dann kämen weniger. Es gibt ein bestimmtes Konzert -Publikum in Bremen, das an seinen Feiertagen auch seine Werke hören will. Aber wir haben ein Dvorak-Requiem aufgeführt am Buß-und Bettag, das ein eher unbekanntes Werk ist, und das war auch erstaunlich gut besucht.
Wie lange probt man für eine solche Aufführung?
Vier bis sechs Wochen.
Und dann jede Woche einmal?
Nein, schon mehr, zwei Proben mindestens wöchentlich und ein Chor-Wochenende.
Die Matthäus-Passion ist 300 Jahre alt. Führt ihr auch Stücke auf, die aus unserem Jahrhundert stammen?
Durchaus. Zum Beispiel hat der Chor teilgenommen an dem Frauen-Musik-Festival. Strawinski haben wir mal gespielt.
Was macht mehr Spaß?
Eigentlich beides. der Zugang zu der alten Musik ist leichter, gewohnter, der Spaß an moderneren Stücken wächst meist mit den Proben, mit dem Kennenlernen des Stücks. Aber es ist schon so, daß bei moderneren Werken die Beteiligung der Chor-Sänger geringer ist.
kvr
24.3., St. Petri Dom, 19.00
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