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Interview mit der ADFC-Chefin"Es gibt keinen Krieg auf der Straße"

Weniger Aggression und mehr Miteinander im Straßenverkehr wünscht sich die neue ADFC-Vorsitzende Eva-Maria Scheel. Sie gibt aber zu: Man muss ein sicherer Radfahrer sein in Berlin.

Immer öfter heißt es im Berliner Straßenverkehr: Hier gehts für Radler nicht weiter. Bild: dpa

taz: Frau Scheel, wer in diesen Tag mit dem Rad in Berlin unterwegs ist, hat das Gefühl: So mit anderen Radlern voll waren die Straßen noch nie.

Eva-Maria Scheel: Der Eindruck ist völlig richtig. Der Anteil der Radler ist ungeheuer angestiegen, auf 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer. Das sind doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Und das macht sich selbstverständlich im Alltag bemerkbar.

Wer sich umschaut, muss aber leider feststellen, dass viele Radler wenig von der Straßenverkehrsordnung halten. Zudem ist die Stimmung oft sehr aggressiv.

Aggressive Menschen verhalten sich aggressiv im Straßenverkehr, egal ob sie Auto fahren oder Rad. Es bringt nichts, Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen oder Feindbilder aufzubauen. Wir müssen gemeinsam vorgehen, das ist mir ganz wichtig – mit Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern.

Eva-Maria Scheel

ist seit Ende März neue Landesvorsitzende des ADFC Berlin. Sie ist die einzige Frau im Vorstand des Berliner Verbands. Scheel fährt Trekkingrad - und das gern schnell.

Zu der jährlichen Sternfahrt am Sonntag (es ist die 36.!) werden

bis zu 200.000 Teilnehmer erwartet. Sie gilt als weltweit größte Fahrraddemonstration. Auf insgesamt 19 Routen können Radler über zumeist gesperrte Straßen bis zum Großen Stern fahren. Dort endet die Sternfahrt gegen 14 Uhr mit dem traditionellen Umweltfestival. Routenkarte unter www.adfc-berlin.de

Was ist denn nötig – ganz konkret?

Kurzfristig: die Freigabe von Einbahnstraßen in beide Richtungen für Radler. Dann: mehr Fahrradstraßen, auf denen Radler bevorzugt behandelt werden. Und vor allem: Die Radler sollen runter von den Radwegen auf die Straße. Wir brauchen mehr Radspuren auf der Fahrbahn.

Die gibt es doch schon.

Zwischen 2000 und 2011 wurden rund 100 Kilometer Radspuren angelegt. Das ist zu wenig. Radspuren haben den Vorteil, dass die Radler auf der Straße von Autofahrern gesehen werden. Der rot-schwarze Senat hat einen Etat von 5,5 Millionen Euro für die Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung gestellt: Das reicht aber bei Weitem nicht aus, um den bestehenden infrastrukturellen Defiziten im Bereich des Radverkehrs zu begegnen.

Radspuren fordert der ADFC schon lange. Verbessert hat das wenig. Werden Sie nicht gehört?

Wir werden durchaus gehört. Der Senat fordert ja auch Radspuren, Verkehrssenator Michael Müller hat das vor Kurzem bekräftigt. Das zeigt auch die aktuelle „Rücksicht“-Kampagne …

dabei wird mit einer Getränkedose und einem Radmotiv geworben.

Hier ziehen zum ersten Mal alle an einem Strang: Senat, ADAC, ADFC, die BVG. Die Kampagne ist auf zwei Jahre angelegt und wird wissenschaftlich begleitet: Wir müssen schauen, wie viel sie am Ende gebracht hat.

Was erhoffen Sie sich davon?

Wir können keine Tausende erreichen. Aber wenn die Kampagne bewirkt, dass sich Menschen angesprochen fühlen und dadurch aufmerksamer werden im Straßenverkehr, dann haben wir schon etwas geschafft.

Was sagen Sie zu dem Begriff „Kampfradler“, mit dem sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor Kurzem auf die Straße gewagt hat?

Es gibt keine Kampfradler. Es gibt auch keinen Krieg auf der Straße. Dieser Ansatz ist falsch, er polarisiert, spielt Verkehrsteilnehmer gegeneinander aus. Das bringt uns nicht weiter.

Als Fußgänger sind uns schon ein paar Kampfradler begegnet. Die brettern dann über den Bürgersteig, ohne Rücksicht zu nehmen. Die nerven!

Es gibt Radler, die auf dem Bürgersteig unterwegs sind. Aber häufig ist es so, dass diese Radler schlicht gefährlichen Situationen auf der Straße aus dem Weg gehen wollen. Deswegen fordern wir ja auch den Umbau großer Kreuzungen. Ich kenne viele Radfahrer, die einfach sehr ängstlich sind. Die sagen: Ich traue mich nicht, auf der Straße zu fahren. Und die auf den Bürgersteig ausweichen. Dann entstehen diese Konfrontationen.

Wenn Sie Prioritäten setzen dürften: Müssten zuerst die Radwege in miserablem Zustand repariert werden, oder sollten besser neue Radspuren angelegt werden?

Es gibt tatsächlich jede Menge sanierungsbedürftige Radwege. Viele sind durch Wurzelwerk stark beschädigt, aber trotzdem freigegeben.

Auf denen kann man praktisch nicht fahren.

Ganz genau. Die zu sanieren ist ganz wichtig, und der Etat dafür reicht nicht aus. Andererseits ist es genauso wichtig, Radspuren anzulegen.

Wenn man aber schlechte, nicht benutzungspflichtige Radwege meidet und auf der Fahrbahn fährt, wird man von manchen Autofahrern regelrecht gemobbt: Sie überholen auf Tuchfühlung, hupen … Müsste man nicht eine Kampagne machen, um diese Autofahrer zu erziehen?

Das Thema, um das es hier geht, heißt Aufklärung. Bei den Radspuren, aber auch bei Fahrradstraßen und der Freigabe von Einbahnstraßen in Gegenrichtung. Ich persönlich fahre nur Rad und merke oft, dass die Straßenverkehrsordnung nicht bekannt ist, dass viele einfach die Regeln nicht kennen. Auch ich werde jeden Morgen angehupt oder abgedrängelt, man zeigt mir den Vogel, alles Mögliche. Aber die Autofahrer wissen einfach nicht Bescheid. Da ist der Senat gefordert, auch mal eine Kampagne zu starten.

Klingt, als hätten Sie Verständnis für diese Autofahrer.

Es geht darum, dass viele neue Regeln zu wenig bekannt sind.

Die Sternfahrt am Sonntag ist für viele Radfahrer das beglückende Erlebnis, die Straßen der Stadt einmal ganz für sich zu haben. Wäre es nicht an der Zeit, reguläre autofreie Tage oder Zonen zu fordern?

Mit der Sternfahrt schaffen wir es, ein Thema zu setzen. Dieses Jahr ist es „Berlin auf der Radspur“. Es hat sich bewährt, an diesem Tag zu zeigen: Fahrradfahren ist umweltfreundlich, macht Spaß, spart CO2 – aber gleichzeitig auf Defizite in der Infrastruktur aufmerksam zu machen.

Wenn jemand in Ihrer Heimatstadt Münster Sie fragt, ob Rad fahren in Berlin Spaß macht, was antworten Sie dem?

Ich fahre sehr gerne Rad in Berlin. Mit allen Handicaps, die man hat. Es gibt ja nicht nur die schlechten Beispiele, sondern auch die, wo der Verkehr Hand in Hand geht zwischen Auto- und Fahrradfahrern. Man muss ein sicherer Fahrer sein in Berlin. Es macht mir jeden Tag Spaß, neue Wege zu entdecken und schnell durch den Verkehr zu gelangen.

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17 Kommentare

 / 
  • SM
    Sebastian Müller

    Wenn Frau Scheel meint, es gäbe keinen Krieg auf der Straße hat sie in sofern recht, daß der Konflikt nicht bewaffnet und unorganisiert ausgetragen wird. Aber ich finde es braucht schon ein drastisches Wort für das Gehabe einiger Autofahrer die sich in ihren eingebildeten Rechten (ganz vorn: „Die Straße ist nicht für Fahrradfahrer!“) beschnitten sehen.

    Und außerdem: einige Autofahrer scheinen ihr Auto sehr wohl als Waffe und Rüstung zu empfinden – anders kann ich mir so manche Erlebnisse als Radfahrer nicht erklären.

  • M
    mr.spock

    natürlich gibt es krieg auf der straße!

  • AH
    Alexander Huber

    Jaja, die Egoismen im Verkehr. Klar gibt es einige Radler, die meinen sich an keine Regel halten zu müssen. Aber genausoviele Autofahrer, die meinen mit Ihrem Airbag und Blechkasten die Vorfahrt miterworben zu haben.

     

    Und leider fördert die Verwaltung vielder Städte durch schlechte Radwegeführung, flasch abgestimmte Ampelphasen u.ä. das Verständnis der Radler auch nicht gerade...

     

    Schade, dass die Stadtplaner immer noch nicht ganz vom dem Gedanken der autogerechten Stadt weggekommen sind... (Hat jemand die Ausstellung in Hamburg dazu gesehen?)

     

     

    @ Uhnemann:

    Rechtsfahrgebot für Radfahrer bedeutet max. 80 cm links von der Fahrkante. Die Fahrkante ist die Stelle, wo die Autofahrer unterwegs sind. Folge: 100 - 150 cm vom Fahrbahnrand ist ok!

     

    @Cenc Cursu:

    Das Schild "Radfahrer absteigen" gibt es nicht in der StVO, lediglich "Radfahrer Durchfahrt verboten" das wir komischer Weise in Baustellen nicht eingesetzt. Vermutlich weil man die Radler erst auf den Geh- und Radweg zwingen will, um diese dann anschließend schieben zu lassen - ergo zu Fußgängern zu verwandeln. Sonst müsste man sich ja schon eine Kreuzung vorher Gedanken machen und eine Umleitung auf die Straße ermöglichen...

     

    @ Isomatte:

    Wenn die Fahrradfahrer nicht über andere Steuern das Autofahren mitsubventionieren würden, müsstest du viel mehr KfZ-Steuern und Mineralölsteuer zahlen...

  • PU
    peter uhnemann

    Die wichtigste Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs ist: Abschaffung der Benutzungspflicht für Radwege und Abschaffung des "Rechtsfahrgebots" für Radfahrer.

     

    Seit Jahren zeigen alle Statistiken: Radfahrer sind auf der Fahrbahn sehr viel sicherer als auf Radwegen. Auf Radwegen wird man nicht gesehen, es kommt ständig zu gefährlichen Zusammenstößen mit abbiegenden Autos. Auf der Straße ist man dagegen als Radfahrer gut sichtbar.

     

    Deswegen kann man allen Radfahrern nur dringend raten, auf der Fahrbahn zu fahren, wann immer das möglich ist. Dabei sollte man darauf achten, dass man möglichst in der Mitte der Fahrbahn fährt, und nicht am rechten Rand, wo ständig Türen von parkenden Autos aufgehen können.

     

    Wenn man in der Mitte der Fahrbahn fährt, ist man auch weniger durch überholende Autos gefährdet. Autos warten dann eben mit dem Überholen bis die Gegenfahrbahn frei ist und überholen dann mit großem Abstand. Wenn man dagegen am rechten Rand der Fahrbahn fährt, müssen die Autos zum Überholen nicht auf die Gegenspur, man wird daher oft mit geringem Abstand überholt.

  • CA
    cyclists anonymous

    @hansi: kopfsteinpflaster? luxusproblem!!! häng deine hipsterschwucke an die wand und besorg dir nen rad mit dicken reifen.

  • P
    Polarisierer

    "Es gibt keine Kampfradler. Es gibt auch keinen Krieg auf der Straße. Dieser Ansatz ist falsch, er polarisiert, spielt Verkehrsteilnehmer gegeneinander aus. Das bringt uns nicht weiter."

     

    Was ist das für eine schwachsinnige Antwort? Was nicht passt, gibt es nicht? Mit dem ADFC über ganz alltägliche Dinge reden ist wie wenn Sarrazin Claudia Roth und der taz den Spiegel hinhält. Ich radle täglich vom Wrangelkiez nach Schöneberg. Die Realität von 70-80% der Radler sieht so aus: Rote Ampeln ignorieren ist fast schon Pflicht, Fußgänger haben keine Rechte, Licht am Fahrad ist Faschismus, halbwegs nüchtern fahren ist abends zu viel verlangt, Rücksichtnahme total spießig. Es ist so wie mit Leuten die es total Großstadt finden ihren Müll nach dem Grillen im Görli liegen zu lassen, weil das eben die große neue Freiheit nach dem Umzug aus Buxtehude ist und Mutti von nichts erfährt. Ich hoffe ich polarisiere jetzt nicht. Bei Autofahrern schreit der ADFC immer nach harten und härtesten Strafen, Sonderkennzeichnungen und Verboten. Das würde jetzt natürlich total "polarisieren". Das erinnert an andere Dogma-Debatten. Im Übrigen interessiert der ADFC mit seinen 12 Mitgliedern ziemlich wenig. Man braucht schließlich keine Fahrradsekte um mit einigermaßen vernünftigen Regelungen zu kommen.

  • E
    eva

    Hinzuzufügen wäre:

    Nicht nur Radler mit (verständlichen) Sicherheitsbedürfnis fahren auf dem Bürgersteig.

     

    Auch Kinder fahren auf dem Bürgersteig.

     

    Und die müssen das sogar.

     

    Das würde ich gern mal den vermaldeiten Rüpelrentnern ins Stammbuch schreiben, die meine 6jährige Tochter mit ihrem Rad ständig vom Bürgersteig drängen wollen.

     

    Meiner Erfahrung nach gibt es von diesen Rentnern sehr viel mehr als rüpelnde Radfahrer.

  • H
    Hansi

    Ja, ich habe als Radfahrer eigentlich fast nie Probleme mit Autofahrern. Das Hauptproblem in Berlin ist und bleibt das Kopfsteinpflaster. Dieses zu asphaltieren wäre fur mich und mein Fahrrad viel sinnvoller als Fahrradwege (benutze ich prinzipiell nicht, zugegebenerweise nichtmal die benutzungspflichtigen) und Fahrradstreifen, die auch nicht immer sinnvoll sind, da sie die Radfahrer an den Rand drängen.

     

    Wann macht der ADFC endlich eine Kampagne gegen Kopfsteinpflaster?

  • A
    Alex

    @Isomatte

    Steuern werden nicht Zweckgebunden erhoben. RadfahrerInnen und FußgänerInnen zahlen deshalb auch für Straßen, die sie nicht nutzen dürfen und kommen auch für die gesamtgesellschaftlichen Gesundheitskosten auf, die durch Abgase, Lärm etc. verursacht werden.

     

    @Paul

    Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Radverkehrsanlagen und Radverkehrsanteil. Wichtig ist, dass beim Radfahren ein gutes Gefühl vermittelt wird. Hierbei spielt das subjektive Sicherheitsempfinden eine große Rolle.

    Radwege, die sporadisch auftauchen und wieder verschwinden sind Stressfaktoren, die das Radfahren unangenehm machen.

    Die Idee der Radspuren ist daher sehr gut, weil mit sehr wenig Geld eine durchgehende Radverkehrsanlage geschaffen werden kann und das fast immer auf Kosten des Motorisierten Individualverkehrs. Würde das konsequent in Berlin durchgezogen, wäre innerhalb wenier Jahre auch ein Radverkehrsanteil von 20 % und mehr möglich, weil das Autofahren erheblich unangenehmer würde.

    Und das mit den WählerInnen ist so eine Sache: Über 50 % der Berliner Haushalte hat gar kein Auto. Der PKW-Besitz liegt mit ca. 320 PKW/1.000 EinwohnerInnen (Tendenz fallend) sogar noch niedriger. An den WählerInnen sollte es also nicht liegen, dass die Politik und Verwaltung in Berlin noch zu wenig für den Radverkehr tut.

     

     

    @JoHnny

    Herr Ströbele sollte nicht mit dem Rad auf dem Gehweg fahren. Ob mit oder ohne Helm ist dabei egal.

  • G
    Genussradler

    Die Isomatte glaubt doch tatsächlich das alle Radfahrer keine KFZ Steuer bezahlen! Es ist wohl für manchen immer noch schwer zu begreifen das es Menschen gibt die ihr Auto bewusst stehen lassen und das Fahrrad vorziehen. Vielleicht sollte man die KFZ Steuer abschaffen und komplett über den Benzienpreis abwickeln, dann hätte Isomatte echt die Arschkarte gezogen :-)

  • M
    menschenfreund

    Ich bin Fußgänger, Radfahrer ( ca. 10.000 km/pa) und Autofahrer (von 50.000 km/pa sind nur noch ca. 5.000 kam übrig geblieben...)

    Meine Meinung:

    Vor allem ist eine Änderung der(Un-)Kultur im deutschen Verkehr überfällig. Rechthaberei, Imponiergehabe, Gedankenlosigkeit oder schlicht Unfähigkeit sind allzu häufig Ursache für schwierige Situationen. Hinzu kommt der Straßen-/Radweg-/Gehweg-Zustand sowie die Übersichtlichkeit, bzw. der Mangel daran.

    Für mich hat sich eine Begebenheit von vor ca. 30 Jahren in den USA tief eingegraben.

    Während auch damals schon bei uns gerast wurde was das Zeug hielt um zu imponieren, kam dort eine 17/18-jährige aus der Schule, die an einem Auto-Fahrtest teilgenommen hatte und berichtete voller Stolz, daß sie die sicherste Fahrerin in der Schule geworden sei. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

  • K
    Kopfsteinzeit

    Wenn viele Fußgänger genervt sind, dass so viele Radler auf Fußwegen fahren: Die sind genauso genervt, dass viele Straßen immer noch ein hundert Jahre altes Kopfsteinpflaster haben, auf dem man praktisch nicht fahren kann, mit der Zeit einen totalen Rapppel zu bekommen. Ein bisschen Asphalt, zumindest auf den wichtigsten Verbindungsrouten, würde sicher helfen, den täglichen "Kampf" am Straßenrand zu entschärfen.

  • P
    Paul

    Eins der absolut unlösbaren Probleme dieser Stadt. Und der Welt. Ein ausgeglichenes Miteinander der verschiedenen Verkehre.

     

    Jahrzehntelang wurde ausschließlich für den Autoverkehr gedacht, geplant, gebaut. Grundsätzlich wurde Fußgängern und Radfahrern der öffentliche Raum beschnitten. Dieser Prozeß müßte auf kluge Weise rückgängig gemacht werden. Dies aber ist völlige Illusion. Niemals wird sich die Politik trauen, den Autofahrer-Wählern etwas wegzunehmen. Aber nur so ginge es.

    Dieses bzw. nächstes Jahr soll die Warschauer Straße (eine totale Radfahrerkatastrophe) umgebaut werden. Radwege, Parkbuchten für den Lieferverkehr usw. Ich bin auf die Reaktionen gespannt, wenn es keine Parkmöglichkeiten mehr gibt. Wenn die aufgemalten begleitenden Radwegen vom Lieferverkehr u.a. zugeparkt werden. uswusf.

     

    15% mehr Radfahrer und wieviel % mehr Radwege? Das ist doch die Frage. Und:Wie sehen die Prognosen aus? Und wie die Planungen?

     

     

    Es ist völlig egal, ob Kampfradler oder Kampfautofahrer oder Kampffußgänger unterwegs sind. Es wird noch viel größeren Stress geben, als den, den wir schon haben.

    Aber ein hübsches Thema ist es doch immer wieder.

  • GC
    Genc Cursu

    Ich finde, dass es darum geht, das Fahhrad als ein Verkehrsmittel zu akzeptieren, mit dem man schnell und sicher in der Stadt fahren kann, und diesen politischen Anspruch dann planerisch umzusetzen.

    Spätestens wenn dem Radverkehr Raum geopfert werden muss, auf dem Autos fahren oder parken, ist eine Abwägung fällig. In dieser Hinsicht fallen mir in Berlin die Unterschiede in den Bezirken besonders auf.

     

    Sich über die Trottoirs schlängelnde schmale Radstreifen sind ein schönes Beispiel für Verkehrspoltik der "autofreundlichen Innenstadt" aus den 70er Jahren.

    Auch das nette Baustellenschild "Radfahrer absteigen" ist ein Beispiel für Verkehrspolitik aus der Mottenkiste. Darf man das ohne Genehmigung aufstellen? Und gibt es auch ein Schild "Autofahrer schieben"? ;)

  • A
    Andi

    In einigen Berliner Stadtteilen wie z.B. Friedrichshain werden viele Radfahrer einfach durch das oft noch vorhandene Kopfsteinpflaster gezwungen, auf dem Bürgersteig zu fahren. Kopfsteinpflaster als Straßenbelag sieht zwar hübsch aus und hält Autofahrer vom Rasen ab, aber als Radler macht man sich durch das Geschüttel auf Dauer das Fahrrad und die Wirbelsäule kaputt.

  • J
    JoHnny

    werte frau prösser, werter herr schulz,

     

    und jetzt

    "radlerInnen für respekt"!...

     

    mfg

    e-fix-fahrer

     

    p.s.: herr ströbele sollte künftig nicht

    ohne helm auf dem bürgersteig

    radfahren!

  • I
    isomatte

    Einfach eine Fahrradsteuer einführen, die kann dann dazu genutzt werden um den Staat zu sanieren, und ein bisschen um Radwege auszubauen. Dann wissen die Fahrradfahrer mal wie man sich als Autofahrer fühlt.