Insulaner bleiben sauber: Front gegen TBT-Dreck
■ Ostfriesische Insulaner wehren sich
Einstimmig haben Bürgermeister und Gemeindedirektoren der ostfriesischen Inseln sowie ein Vertreter der Niedersächsischen Umweltbehörde gestern gegen die Verklappung des hochgiftigen Schlamms aus Bremer Häfen in der Nordsee Front gemacht. Der mit Tributylzinn (TBT) belastete Schlamm, der vor allem aus Bremerhavens Häfen gebaggert wird, damit dort die Wassertiefe erhalten bleibt, dürfe nicht 15 Kilometer vor Wangerooge ins Meer gekippt werden, heißt es.
Außerdem verlangen die Unterzeichner der Resolution die Ächtung von TBT-haltigen Schiffsanstrichen. Diese Farben, die verhindern, daß sich Meeresgetier an Schiffsrümpfen festsetzt, bei Schnecken und Meerestieren allerdings bereits in geringen Konzentrationen nachweislich zu Unfruchtbarkeit führen, gelten als Hauptquelle für TBT im Schlamm.
„Wir sind auf dem Weg in die richtige Richtung“, wertete WWF-Vertreter Holger Wesemüller die Resolution der Insulaner. Auch die Aktionskonferenz Nordsee e.V. und die Bremer Grünen unterstützen den Protest der Insel- und Küstengemeinden, die um die Erträge aus dem Tourismusgeschäft fürchten, falls das Meer vor ihrer Haustür zur Müllkippe würde.
Tatsächlich liegt die Entscheidung über die von Bremen geplante Verklappung von rund 250.000 Kubikmetern Giftschlick jetzt beim Regierungsbezirk Weser-Ems. Dort gilt behördenintern erstmals ein Grenzwert von 100 Mikrogramm TBT auf ein Kilo Sediment. Es gilt als fraglich, ob der Schlamm damit überhaupt irgendwo ausgebracht werden könnte; außerdem äußerte der zuständige Regierungspräsident, Bremen solle an Land entsorgen. ede
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