Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“: Namhafte Interessenten gefunden
Laut Insolvenzverwalter gibt es mehrere Verhandlungspartner. Über Details will er noch nicht sprechen. Die Gespräche stünden noch am Anfang.

Gibt´s doch noch Hoffnung? Bild: dpa
FRANKFURT/MAIN afp | Für die insolvente Tageszeitung Frankfurter Rundschau (FR) gibt es erste Kaufinteressenten. Es gebe Gespräche mit „mehreren Interessenten“, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters, Frank Schmitt, am Dienstag. Es handle sich dabei um „namhafte“ Verhandlungspartner. Die Insolvenzverwaltung habe „das Gefühl, dass es ernsthafte Interessenten“ seien.
Einzelheiten zu den möglichen Käufern wie etwa, aus welcher Branche sie kommen und ob es sich um Investoren aus Deutschland oder anderen Ländern handelt, wollte der Sprecher nicht nennen. Grund hierfür sei, dass die Gespräche „noch ganz am Anfang“ stünden. Demnach wurden die Verhandlungen am Montag begonnen.
Das Verlagshaus der Frankfurter Rundschau hatte vergangene Woche beim Amtsgericht Frankfurt am Main überraschend Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die bisherigen Haupteigentümer, die Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg und die SPD-Medienholding DDVG, nannten als Grund massive Umsatzverluste, aufgrund derer sie keine Perspektive zur Fortführung der FR mehr gesehen hätten.
Neben der drohenden Pleite der FR sorgen in der deutschen Medienbranche derzeit weitere Ereignisse für Beunruhigung. Anfang Oktober meldete die Nachrichtenagentur dapd teilweise Insolvenz an. Daneben prüft Medienberichten zufolge der Hamburger Verlag Gruner+Jahr (G+J) das Aus für den Großteil seiner Wirtschaftstitel, darunter die renommierte Zeitung Financial Times Deutschland. Den Berichten zufolge soll der G+J-Aufsichtsrat am Mittwoch darüber beraten.
Leser*innenkommentare
Horst
Gast
Nur wer die FR nicht liest, kann behaupten, dass der Medienlandschaft etwas fehlte, wenn es sie nicht mehr gäbe. Die FR ist beliebig geworden. Täglicher Häppchenjournalismus garniert mit Hollywood, Stars & Sternchen und Sport. Mit politischer Tageszeitung hat die FR schon lange nichts mehr zu tun. Da nützt auch eine Preisgekrönte App nichts mehr, wenn man dort nur bunte Bilder hin und her schiebt. Wenn ich Unterhaltung will, lese ich den "Stern". Ruhe in Frieden, "Frankfurter Rundschau".
Egbert Hamm
Gast
ja, die FR würde fehlen, die taz, die kiloschwere bedeutungshubernde wochenzeitung des kettenrauchers und ewigen welterklärers würde nicht fehlen: die wochenpost, die u. a. von letzterer verspeist wurde, DIE fehlt! ihre wiedergeburt wäre eine journalistische UND kulturelle, pardon, großtat...
Wolfgang Banse
Gast
Der Medienlandschaft,was diePrint-und Online Ausgabe der FR betrifft,würde etwas fehlen,wenn essie nicht mehr geben würde,so auch was die Taz,die Zeit den Spiegel an beträfe.