piwik no script img

Initiative gegen JugendarbeitslosigkeitKein Geld, keine Plätze

Ein Programm der Regierung gegen Joblosigkeit in der EU wird selbst zum Problemfall. Jugendliche mit Förderzusage stehen derzeit ohne Mittel da.

Protest gegen Sparpolitik und Arbeitslosigkeit im Juli 2013 vor dem Bundeskanzleramt. Bild: dpa

BERLIN taz/dpa | Die Bemühungen der Bundesregierung, etwas gegen die hohe Arbeitslosigkeit von Jugendlichen in Südeuropa zu tun, wird zur Farce. Das Programm MobiPro, aufgelegt, um jungen Erwachsenen aus den Krisenstaaten eine Ausbildung in Deutschland zu ermöglichen, ist völlig unterfinanziert. Etliche Jugendliche warten auf ihr Geld – und neue Bewerber werden nicht mehr angenommen.

MobiPro startete Anfang 2013. Mit dem Programm wollte die Bundesregierung zeigen, dass sie etwas gegen die explodierende Jugendarbeitslosigkeit in Ländern wie Spanien, Griechenland oder Portugal tut. Doch augenscheinlich ist man vom Ansturm überfordert. Obwohl die Mittel vor Kurzem für 2014 noch einmal auf 48 Millionen Euro aufgestockt wurden, werden seit dem 8. April keine neuen Anträge mehr angenommen, teilt die Bundesagentur für Arbeit (BA) auf der Internetseite „The Job of my life“ mit. Bis Ende März hätten sich 9.000 Jugendliche beworben. „Das sind viel mehr, als zu erwarten war“, so die BA.

Besonders ärgerlich und für die Bundesregierung peinlich ist, dass auch Jugendliche, die bereits eine Programmzusage hatten, in Deutschland sind und Reisekosten vorfinanziert haben, derzeit kein Geld bekommen. Das hatten mehrere Medien in den letzten Tagen übereinstimmend berichtetet. Über MobiPro sollen die Jugendlichen Mittel für Deutschkurse, Reisekosten und den Lebensunterhalt bekommen. Die BA schätzt, dass für 2014 insgesamt 100 Millionen Euro nötig wären.

Die Grünen-Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer sagte, das Programm werde „zur bitteren Enttäuschung“ für die jungen Menschen. Sie forderte die Bundesregierung zur „schnellen, unbürokratischen Hilfe“ auf. Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte, alle Jugendlichen mit bewilligter Förderung würden bis zum Ende finanziert.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!