Inferno in Sierra Leones Hauptstadt: Fast 100 Tote bei Tankerunglück
Nahe einer Tankstelle in der sierraleonischen Hauptstadt Freetown fliegt ein Tanklastwagen in die Luft. Die Konsequenzen sind verheerend.
afp/taz | Bei der Explosion eines Tanklastwagens in Sierra Leone sind fast hundert Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurden am späten Freitag abend 98 Menschen getötet und weitere 92 verletzt, als ein Tanklastwagen auf der Straße in der Nähe einer Tankstelle in der Hauptstadt Freetown von einem Lkw gerammt wurde und explodierte.
Die Flammen breiteten sich von der Unglückstelle auf der Bai Bureh Road auf das umliegende Stadtviertel Wellington aus. Bei vielen Opfern handelte es sich um Straßenhändler und Motorradfahrer, die zu dem verunglückten Tanklaster geeilt waren, um ausströmenden Treibstoff aufzufangen. In ausgebrannten Autos nahe der Unglücksstelle wurden verkohlte Leichen gefunden.
Auch zahlreiche Häuser und Geschäfte in der Umgebung sind niedergebrannt. Hunderte von Menschen versammelten sich in der Nacht am Unglücksort, viele davon auf der Suche nach vermissten Angehörigen.
In sozialen Medien wurden teils weit höhere Opferzahlen genannt, bis zu 400. Es kursierten zahlreiche Fotos von Menschen mit schwersten Brandwunden.
Sierra Leones Präsident Julius Maada Bio brach seinen Besuch beim Weltklimagipfel COP26 in Glasgow ab und flog am Samstag nach Hause zurück. Er äußerte sich „zutiefst erschüttert von dem tragischen Brand und dem schrecklichen Verlust von Menschenleben“. Eine Reise nach Ghana zu einem Gipfeltreffen der Regionalorganisation Ecowas (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) am Sonntag sagte er ab.
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