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Indianerehrenwort

■ Katastrophen-Perestroika im TV?

Tutzing (dpa) - Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF werden sich künftig bei spektakulären Ereignissen absprechen. Diese Konsequenz aus der Berichterstattung über das Gladbecker Geiseldrama haben zum Abschluß der 8.Tutzinger Medientage der Evangelischen Akademie am Mittwoch ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser und sein Kollege von Radio Bremen, Ulrich Kienzle, angekündigt. Auch eine Übereinkunft zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern sei denkbar, bekräftigte Ulrich Meyer von RTL plus bei der dreitägigen Tagung mit dem Themenschwerpunkt Katastrophenberichterstattung. Bresser wünschte sich zudem überhaupt eine größere Distanz zu den Akteuren.

Gewalt gehöre zur Wirklichkeit, und wer die Wirklichkeit abbilden wolle, müsse auch darüber berichten, meinte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Manfred Buchwald. Die entscheidende Frage sei jedoch, wie darüber informiert werde. Trotz der durch die technischen Möglichkeiten bedingten Schnelligkeit der Berichterstattung müsse der Journalist mehr als bisher die Möglichkeit zum Nachdenken über seine Arbeit haben, betonte Buchwald.

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