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In eigener Sachetaz schlägt Sarrazin

Die taz hat keine Schmähkritik über Thilo Sarrazin verfasst. Das entschied das Oberlandesgericht Frankfurt/Main und wies einen Verbotsantrag Sarrazins zurück.

Fast könnte man Mitleid… ach, nee, eigentlich voll nicht. Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN afp | Der umstrittene Buchautor Thilo Sarrazin hat in einem Rechtsstreit mit der taz über die Wortwahl in einem Artikel eine Niederlage einstecken müssen. Das Oberlandesgericht (OLG) in Frankfurt am Main wies in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss einen Antrag Sarrazins zurück, mit dem dieser der Zeitung eine Äußerung über ihn verbieten lassen wollte.

Die taz hatte laut Gericht im Juni über Sarrazin geschrieben, er werde „inzwischen von Journalisten benutzt wie eine alte Hure, die zwar billig ist, aber für ihre Zwecke immer noch ganz brauchbar, wenn man sie auch etwas aufhübschen muss“. Der frühere Berliner SPD-Finanzsenator und Bundesbank-Vorstand hatte dies als unzulässige Schmähkritik gewertet. Mit seinem Verbotsantrag scheiterte er zunächst vor dem Frankfurter Landgericht.

Dessen Beschluss bestätigte nun das OLG. Die Grenze zur verbotenen Schmähkritik sei noch nicht überschritten, hieß es zur Begründung. Schmähkritik sei dadurch gekennzeichnet, dass nicht mehr die Auseinandersetzung mit der Sache, sondern die Diffamierung einer Person im Vordergrund stehe.

Personen des öffentlichen Lebens müssten sich dabei weitergehende Einschränkungen gefallen lassen. In der beanstandeten Veröffentlichung stehe nicht die Diffamierung Sarrazins als Person des öffentlichen Lebens im Vordergrund, sondern sein Verhältnis zu Journalisten. Die Richter verwiesen zudem darauf, dass auch polemische und überspitzte Kritik von der Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt sei. (Az. 16 W 36/12)

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30 Kommentare

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  • R
    Rosie

    Dabei sind die Medien die Größten H.U. R. E.N

    Sie halten es mit jedem Regim was gerade am Ruder ist!

  • DK
    David Korn

    @Thorben

     

    DANKE Thorben, wenigstens mal ein vernünftiger Kommentar in der rot-grünen Grütze hier.

  • C
    Cometh

    ... Man ersetze Sarrazin durch Fischer/Schröder und dieselbe Formulierung abgedruckt in einer anderen Zeitung: Geheult hätten einige vor Empörung. Wahrscheinlich wäre der Prenzlauer Berg in Gebärstreik getreten, die Taz hätte Sonderausgaben jeden Tag gebracht und Herr Bofinger hätte den Niedergang der Sprachkultur beklagt. Sogar Lafo hätte einen Solidaritätsartikel geschrieben und den Papst zum handeln aufgefordert. Aber so ...

  • T
    Thorben

    Wessen Hure seid ihr?

    Die der Muslime, der Grünen...?

    Aber was soll`s- Sarrazin hat über 1,4 Mio Bücher verkauft. Das ist seine Genugtung. Und er hatte mit jeder Silbe recht.

  • TK
    Thomas Klingberg

    Ich bin schockiert über diesen "Hurenvergleich". Mir wird ganz übel, wenn Menschen als "billig" und "noch brauchbar" bezeichnet werden - damit meine ich die Huren. Gedanklicher Abfall einer elitären Bildungsbürgerschaft! Und jetzt kommt mir nicht damit, dass ihr das lyrisch meint. Kein Cent mehr für taz!

  • E
    EriwansNachhall

    Stoisch, peinlicher Sarrazin.

    Vom Landgericht zum OLG und immer noch kein Recht erhalten. Natürlich kommt nun die Pawlowsche Kritik, Deutschland ist links geworden.

    Bei Menschen die rechter als rechts stehen, ist alles andere links.

     

    Ein Politiker der nur in Exceltabellen steckt, falsch interpretiert, sollte endlich anfangen zu leben. Es gibt Menschen, ausserhalb eines Monitors.

     

    Eine Reflexion.

    Dank deutschlands Integration gibt es in Italien weniger Bandenmitglieder der Mafia und in Wolfsburg mehr Autos die indirekt Sarrazin finanzieren.

    In Süditalien gibt es nur zwei Wege, Mafia oder Militär.

    Verweigerung von öffentlichen Bauaufträgen können zur Hinrichtung eines Bürgermeisters führen. Angelo Vassallo

    http://sositalien.wordpress.com/2010/09/10/erinnerung-an-angelo-vassallo/

    Wäre das der geistige Sarrazin Weg?

     

    Ein Dank an die Justiz, richtig gemacht.

  • A
    antifant

    Die größte und älteste Hure sind die Medien, welche die ihnen vorgegebenen Meinungen veröffentlichen und zensiert mal mehr mal weniger einseitig berichten.

     

    Sarrazin ist mit seinem Buch ein ganz kleiner Teil dieser großen "Medienhure" geworden, wobei er ja die zensierten Themen und Inhalte bringt, also positiv agiert.

    Geld hat er trotzdem genommen das stimmt, aber für den Mut und die unberechtigte Schmäh ist das allemal ein verdientes Schmerzensgeld. "Denn wer die Wahrheit schreibt, braucht ein schnelles Pferd(bzw. Auto)", und das gibts nicht für lau.

  • P
    P.Haller

    Ach, Matthes, was würde ich ihrer Meinung nach wohl schreiben, wenn ich diesen Mist gelesen hätte ?

    Das überlass ich dann doch lieber ihnen und ihresgleichen, denn davon gibt's ja offensichtlich ne ganze Menge. Und was ich von euch halte, erspare ich ihnen mal ganz locker !!!

  • C
    @coolray

    "kruden thesen", "geistigen brandstifter"

     

    Sie haben die anderen Hohlphrasen vergessen: Stammtisch, im sowieso fischen, Schreibtischtäter, Rechtspopulist und was es noch so für Floskeln gibt, um eine sachliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Die Linken langweilen zunehmend.

  • M
    Matthes

    @Peter Haller.

     

    Eins ist sicher, ein Buch von Sarrazin haben Sie nie gelesen. Sonst würden Sie nicht so eine gequirlte K.... schreiben.

  • P
    P.Haller

    Ich kann mich Michael Klein nur anschliessen !

    Zieht vor Sarrazins Haus und huldigt dem Meister.

    Aber nervt hier nicht immer rum.

    Ansonsten kann ich der taz nur gratulieren, jedoch tut man einer alten Hure unrecht, wenn man sie im gleichen Atemzug mit Sarrazin nennt. Eine alte Hure ist mir jedenfalls x-mal lieber und hat für dieses Land mehr getan als so ein rechter Rattenfänger!! Oder wie siehst du das, Weber ?? Was machst du mit deinem Geld ?

  • J
    jpa

    Frankfurt?! Wer klagt denn bitte in Frankfurt und nicht in Hamburg, wenn er Zensurwünsche hat?

  • W
    Wahrheitssager

    @Schroedingers:was glauben Sie, was ein guter Journalismus nach ihrer Meinung wäre. Sie brauchen nichts zu sagen ich kann mir schon vorstellen. Z.B.

     

    Wenn TAZ nach ihrem Mund schreiben würde. Das wäre was gel.

  • S
    Schroedingers

    @Michael Klein

     

    Die taz sollte nicht zu sehr triumphieren.

     

    Egal, um welches Subjekt der Bepoebelung es hier nun geht, - diese Wortwahl war Bildniveau.

     

    Anderen "journalistischen Huren", die weder billig noch journalistisch brauchbar sind, wie ein Herr Yuecel, der regelmaessig in seiner Wortwahl ueber die Straenge schlaegt, wuerde man ein aehnliches Verfahren mit einem anderen Ausgang sehr wohl goennen.

     

    Irgendwie ging die Erkenntnis bei der taz inzwischen verloren, scheints, was wirklich gute journalistische Arbeit ausmacht und wie man deren Ergebnisse dann auch treffsicher satirisch artikulieren kann...

  • W
    weber

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sarrazin in Revision gehen wird, da dass Urteil nicht den gängigen Urteilen zum Thema Persönlichkeitsrechte entspricht. Es ist eine Beleidigung, und die ist auch für Promis verboten.

     

    Wenigstens kommt Sarrazin so wieder in die Presse, das nutzt auch dem Verkauf seiner Bücher. Und sein "Deutschlandabschaffer" ist ja das erfolgreichste Sachbuch der letzten 60 Jahre, das ist schon ein schöner Erfolg. Vor allem weil nun endlich auch einmal die breite Masse des Volk etwas aufgeklärt wird über die Probleme und Ursachen in unserem Land.

    Die Hauptmedien berichten ja nur einseitig und stark zensiert, da kommt viel Wahrheit ja gar nicht mehr durch zum Bürger, die aber durch das tägliche Erleben viel mehr Ahnung haben, als dem Staat und dem linken Feuilleton lieb ist.

     

    Mir haben auch viele Migranten sogar Muslime gesagt, dass sie das Buch gut und richtig finden, das waren allerdings alles Leute, die arbeiten und der Demokratie zugewandt sind, also nicht von Sarrazin kritisiert wurden.

  • W
    weber

    @Michael Klein

     

    "Rattenpöbel" als Bezeichnung für Sarrazinfans, das ist aber ganz braune Nazisprache, wo Göbbels von "Ungezieher im Osten" sprach.

     

    Mancher versucht sich noch so sehr in seinem roten Schafspelz zu tarnen, und zeigt dann ganz unverwunden mehr braune Gesinnung, als die Kritisierten.

  • A
    Anne

    Die Sarrazin-Anhänger hätten einfach gewaltätig und brandschatzend durch die Innenstädte ziehen sollen. Dann würde man sie auch für voll nehmen und weiterhin die schlimme Provokation der taz verurteilen.

  • C
    coolray

    wieso mitleid mit diesem herrn haben, der mit seinen kruden thesen viel geld vedient hat und der von talk-show zu talk-show gezogen ist. ich gönne ihm diese niederlage von ganzem herzen, weil es diesen geistigen brandstifter mal wieder zurechtstutzt.

  • MK
    Michael Klein

    @XXX!

    @Weber!

    @thxyz!

     

    Sie beide können ja gerne Herrn Sarrazin einen Kondolenzbrief schicken und ihm Ihre beider Anteilnahme bekunden.

    Und im Übrigen: Lieber eine Zeitung, die für Geld linke Meinungen verrtritt, als eine Zeitung, die den rechtsrassistischen Rattenpöbel hofiert! Die hatten Sarrazin ja en masse unterstützt!

  • V
    vic

    Da sitzt er nun der arme Tor, und kommt sich ganz alleingelassen vor.

    Glückwunsch, taz!

    Das muss man doch noch dagen dürfen;)

  • B
    Brandt

    Die taz ist so eine Art BILD-Zeitung für rot-grüne Wählerschichten. Deftige Formulierungen sollte sich Herr Sarrazin gefallen lassen. Herr Sarrazin sollte sich mehr Sorgen darüber machen, dass niemand auf den Gedanken kommt, seine Abschlußarbeiten zu durchleuchten.

     

    Sein Buch "Deutschland schafft sich ab" wimmelt von statistischen Fehlern.

     

    Da heißt es auf S. 91 „Bei den Migranten wurde bereits gezeigt, dass jene Migrantengruppen besonders viele Nachkommen haben, die als besonders bildungsfern eingestuft werden müssen, also vor allem die Migranten aus der Türkei, dem Nahen Osten und aus Afrika (vgl. Tabelle 3.1).“ Die Formulierung „wurde bereits gezeigt“ sowie der Verweis auf Tabelle 3.1 erwecken den Eindruck, als habe er diese These mit „Daten und Fakten“ belegt. Der durchschnittliche Leser wird sich an dieser Stelle nicht mehr an Tabelle 3.1 erinnern können, denn sie ist 30 Seiten vorher abgedruckt. Macht man sich aber die Mühe, Tabelle 3.1 nachzublättern, so erkennt man, dass Tabelle 3.1 die These überhaupt nicht belegt, sondern lediglich aufführt, wie viele Migranten aus welchem Land kommen und welche Altersverteilung sie haben.

     

    Bei der Wiedergabe der Arbeiten zur Erblichkeit der Intelligenz macht er grobe Fehler.

     

    In der Originalquelle heißt es: „1. Die hohen Langzeitstabilitäten in der Intelligenzleistung, die bereits in der frühen Kindheit um r = .50 betragen und ab der späten Kindheit auf über r = .80 ansteigen, sprechen für das Vorliegen eines stabilen Persönlichkeitsmerkmals.“ (S. 417f.) Hier tauchen also die Werte 0,50 und 0,80 auf – aber es sind keine Prozentsätze, sondern es handelt sich hier um den Produkt-Moment-Korrelationskoeffizienten nach Bravais/Pearson, das in der Statistik am häufigsten verwendete Zusammenhangsmaß. Tatsächlich kann man eine Korrelation auch in Prozent ausdrücken, nämlich wie viel Prozent der Varianz der abhängigen Variable durch die unabhängige erklärt werden. Dieses Maß wird vom Determinationskoeffizienten R2 angegeben, dieser ist aber das Quadrat von r, in unserem Fall also 0,25 und 0,64. Wenn hier etwas variiert, dann ist es nicht zwischen 50 bis 80 Prozent, sondern zwischen 25 und 64 Prozent.

     

    Entgegen des Forschungsstandes behauptet er, dass moslemische Frauen dauerhaft mehr Kinder bekommen als Akademikerinnen. Tatsächlich findet ein demographischer Übergang statt, der in jeder Industriegesellschaft eintritt. Die Kinderzahlen der moslemischen und der akademischen Frauen nähern sich an.

  • B
    Biohazard

    Gegen Dr. Sarrazin hetzen ist eben einfach und ungefährlich - da dessen Anhänger keine Muslime sind.

  • DD
    Daggi Dinkelschnitte

    Übel! Jetzt müssen Menschen sich schon mit *piep²* vergleichen lassen.

  • F
    Friiiederich

    Glückwunsch an die TAZ! Weiter so!

    Eine Beleidigung wäre es zu behaupten "Sarrazin sei eine alte Hure."

    Aber Ihr hattet ja geschrieben er wird "von Journalisten benutzt..." Das ist etwas ganz anderes, und das Gericht hat richtig entschieden.

     

    Ich hätte nicht gedacht, daß Sarrazin so empfindlich ist, und gleich zum Gericht rennt.

    Grade der! Er hat sich ja selbst schon höchst grenzwertig ausgedrückt.

  • T
    T.V.

    Ein Hoch auf die Schadensfreude und den Lacher im Bildtext. Wer seine Dummheit in die Welt hinausträgt und damit Millionen verdient, verdient auch die Schmäh.. ach nein, die durch die Pressefreiheit gedeckte Meinung von Journalisten lesen zu müssen.

  • W
    weber

    Die taz ist doch auch nur eine alte Hure, die für Geld eine linke Meinung vertritt und in den Artikeln verbreitet. Von daher versteh ich nicht, was ihr gegen Sarrazin habt, wenn er doch auch nur das macht, womit ihr Geld verdient.

  • DB
    Die boesen Migranten

    Nichts hat sich geaendert in Deutschland.

    Noch nie hat eine Hure vor Gericht gewonnen.

  • P
    Peer

    Liebe taz ! Herzlichen Glückwunsch ! Dies ist ein guter Tag für die Freiheit der Presse, und ein schlechter für Herrn Sarrazin, der hierauf vermutlich aber nicht öffentlich reagieren wird, das ist nicht sein Stil. Ich habe noch einmal nachgelesen was Sie im Juni über "Crazy Sarrazin" geschrieban haben und ich muss zugeben: das hat was! Bravo! Jedes Wort davon ist unentbehrlich. Mut und den Möchtegern Mächtigen auf die Finger schauen ist die Aufgabe der Presse. Und das machen Sie wirklich gut. Ich glaub das zahl ich !!

  • T
    thxyz

    Im Ruhrgebiet sagt man dazu:

     

    "Wer et sacht, der is et auch!"

     

    Also was ist die TAZ?

    Eine alte ...

     

    Und das ist keine verbotene Schmähkritik.

  • X
    XXX

    Hmm, was würde die taz wohl zu folgender Variante sagen:

    "Ulrike Herrmann wird inzwischen von der Finanzwelt und der ihr hörigen Politik benutzt wie eine alte Hure, die zwar billig ist, aber für ihre Zwecke immer noch ganz brauchbar, wenn man sie auch etwas aufhübschen muss."?

    Ich finde, vor solchen Redeweisen sollte man sich hüten und kann Herr Sarrazin durchaus verstehen, dass er sich beleidigt fühlt.