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In Spanien inhaftierter SchriftstellerInterpol löscht Vermerk zu Akhanli

Der Weg für die Ausreise des deutschen Schriftstellers aus Spanien ist theoretisch frei. Interpol hat den Dringlichkeitsvermerk gelöscht.

Kann jetzt gehen: Dogan Akhanli Foto: ap

Berlin afp | Interpol hat bei dem internationalen Haftbefehl gegen den Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli den Dringlichkeitsvermerk gelöscht und damit den Weg für seine Ausreise aus Spanien geebnet. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Freitag: „Wir freuen uns, dass Interpol die ‚Red Notice‘ gegen Doghan Akhanli gelöscht hat.“ Staatssekretär Walter Lindner stehe dazu mit seinem spanischen Kollegen in Kontakt.

Das Auswärtige Amt bestätigte damit einen Bericht von Spiegel Online. Darin hieß es, mit der Löschung des Dringlichkeitsvermerks entfalle die Rechtsgrundlage, nach der Akhanli Spanien bislang nicht verlassen durfte. Theoretisch könne der Autor nun jederzeit ausreisen, schrieb „Spiegel Online“. Allerdings stehe noch die Reaktion der spanischen Behörden auf die Löschung der „Red Notice“ aus.

Der türkischstämmige Akhanli war 1991 nach Deutschland geflohen, 2001 nahm der Türkei-kritische Autor die deutsche Staatsbürgerschaft an. Vergangenes Wochenende war er wegen des türkischen Haftbefehls an seinem Urlaubsort in Spanien festgenommen worden und am nächsten Tag unter Auflagen wieder freigelassen worden. Ihm wurde auferlegt, Spanien vorerst nicht zu verlassen.

Die Türkei wirft ihm unter anderem vor, in einen bewaffneten Raubüberfall verwickelt gewesen zu sein. Akhanli vermutet dagegen, er solle mundtot gemacht werden.

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1 Kommentar

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  • 4G
    40367 (Profil gelöscht)

    Mich würde sehr interessieren, ob es viele Mitmenschen in Europa gibt, die irrtümlich auf die rote Liste von Interpol kommen und niemanden haben, der ihnen hilft. Weiterhin frage ich mich, ob die Spionage durch Drittstaaten dazu führen kann, dass man auf eine Liste bei Interpol landet. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch solche Aktionen wie im Fall Dogan Alkhanli durch Drittstaaten die freie Meinungsäußerung langfristig in Europa unterdrückt wird. Deswegen sollte es unbedingt möglich sein, dass in jedem Staat immer ein Botschafterkontakt und dazu auch ein Anwalt garantieren, dass man in sein Heimatland zurückgebracht wird. Eigentlich ist es sehr erschreckend und tangiert mich sehr in meinem Rechtsverständnis, dass man bei einer Polizeikontrolle von der Straße weg verhaftet werden kann, wenn unbegründete oder politisch motivierte Anzeigen bei Interpol vorliegen.