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Immunität von Özdemir aufgehoben„Ice Bucket Challenge“ mit Nachspiel

Cem Özdemir findet die Drogenpolitik „widersinnig“. Gegen den Politiker wird nun ermittelt, weil er in einem Video vor einer Cannabispflanze zu sehen war.

Cem Özdemir, hier vor einer unverfänglichen Pflanzenabbildung. Bild: dpa

BERLIN afp | Gegen Grünen-Chef Cem Özdemir ist laut einem Zeitungsbericht ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Anbau von Betäubungsmitteln eingeleitet worden. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittele in dem Fall, hieß es in einer Vorabmeldung der Bild am Sonntag. Die Immunität des Bundestagsabgeordneten sei dafür aufgehoben worden. In Justizkreisen werde aber damit gerechnet, dass das Verfahren wegen Geringfügigkeit demnächst eingestellt werde.

Der 49-jährige Grünen-Chef hatte sich im vergangenen Sommer im Rahmen einer Spendenaktion für die Erforschung der unheilbaren Nervenkrankheit ALS einen Eimer Eiswasser über den Kopf gekippt und sich bei dieser sogenannten „Ice Bucket Challenge“ filmen lassen. Im Bild war deutlich eine Cannabis-Pflanze zu sehen.

Der Grünen-Parteichef reagierte mit Unverständnis auf die Ermittlungen. „Dass das simple Platzieren einer Hanfpflanze in einem Internetvideo umfangreiche Ermittlungen nach sich zieht, zeigt, wie widersinnig die deutsche Drogenpolitik ist“, zitierte ihn die BamS. Ähnlich äußerte sich Özdemir in der Welt am Sonntag: „Praktisch alle Drogenexperten, unter Einschluss der Polizei, schütteln den Kopf angesichts der gesetzlich vorgesehenen Beschäftigungstherapie für die Staatsanwaltschaften in Sachen Cannabis.“

Özdemir führte aus, er sei „zwar Nichtraucher und fest überzeugt davon, dass man Drogenkonsum nicht verharmlosen darf, besonders gegenüber Jugendlichen“. „Indem wir allerdings Konsumenten von Cannabis in Deutschland immer noch kriminalisieren, während wir bei Alkohol andere Maßstäbe an den Tag legen, kann mit Vernunft und Rationalität nicht erklärt werden“, kritisierte der Grünen-Politiker. Wer Drogenprobleme habe, brauche Hilfe und keine überholten Gesetze. Daher müsse jetzt „das Thema in den Bundestag getragen werden“.

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4 Kommentare

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  • Erste Frage, die ich mir dabei stelle: Wo ist das Foto aufgenommen worden? Das geht natürlich erst, wenn ich mich von dem Lachkrampf erholt habe, der mich nach Genuss des Artikels spontan überwältigte. Stimmt nicht, das ging schon beim Titel los..prust... unbremsbar.. unstoppable. Mir ist sogar das Frühstück in den falschen Hals geraten.

     

    PS: Ich bin weder mit Anbau, noch Genuss oder Vertrieb des Produktes beschäftigt - ziemlich sicher in einer Liga mit C.Ö. ;)))

     

    Nun ereilt mich doch noch volles Verständnis für die völlige Überlastung unserer Justiz. Hätte ich nicht vermutet.

  • Da sind die Ressourcen der Strafverfolgungsbehörden mal sinnvoll eingesetzt. Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin haben ja sonst wenig zu tun und offensichtlich so viel überflüssiges Personal, dass solchen Bagatellen nachgegangen werden kann.

     

    Da sieht mensch, dass Polizeigewerkschaften und Juristenverbänden auf sehr hohem Niveau jammern!

  • Seltsam seltsam, vor 70 Jahren wurde der Anbau von Hanf in Deutschland staatlich gefordert und gefördert. Aus der Pflanze lassen auch andere Dinge wie Seile oder Bekleidung herstellen. Damals wurde sogar extra ein Büchlein herausgegeben, daß hieß " Die Lustige Hanffibel", wie sich doch die Zeiten ändern. Und bei einer Pflanze kann man echt nur lachen, wahrscheinlich auch noch die falsche Sorte, das falsche Geschlecht und der falsche Zustand. Ich mache übrigens jetzt Honig selber, kann allerdings einige Zeit dauern, ich habe nur eine Biene!

    • @Wüstenratte:

      Hihi.

      Es gibt einen Weg, Cannabis wieder salonfähig und als Rauschmittel legal zu machen: Eine gigantische Industrie, die ein Schweinegeld mit denen verdient, die die Droge missbrauchen. Hat bei Alkohol und Nikotin auch geklappt.