: „IdiotInnen!“
Zum Abschluß grollte es nochmal ein wenig: Am letzten Spieltag von „Beruf Neonazi“ im Cinema wandten sich „einige MigrantInnen“ in einer Stellungnahme nochmals gegen die „BerufsidiotInnen“, die sich für die Aufführung des Films eingesetzt hatten. „Ausgerechnet im Cinema, wo all die Linksliberalen vom Viertel reingehen“, sollte der Film nicht gezeigt werden, erklärte Avni Korkmaz dazu. „Die verbreiten im Grunde einen subtilen Rassismus, ohne es zu merken.“ Nach drei Tagen „Blockade“ durch verschiedene Antifa-Gruppen lief der umstrittene Dokumentarfilm dann doch – fast immer ausverkauft, sagt Cinema-Betreiber Thomas Settje, der sich damit bestätigt fühlt: „Viele der Besucher wollten sich einfach informieren“ – auch die Blockierer, die sich den Film schließlich selbst mal ansahen. An fast allen Tagen sei nach den Vorstellungen über den Film diskutiert worden, sagt Settje. Zustimmung bekam er freilich auch von rechter Seite: Einige Neonazis hätten dem Kino „richtig aggressive Schützenhilfe angeboten, aber mit sowas muß man rechnen.“ Im Kinopublikum hätten sich die Prügelknaben dann allerdings nicht blicken lassen. taz
Kutips
Der heimische Kanzler in seiner Allgestalt gehört zu seinen beliebtesten Objekten: Der französische Karikaturist Plantu stellt ab heute abend einige seiner schönen Birne-Cartoons zur Schau, uvam. Um 20 Uhr eröffnet das Institut Francais (Contrescarpe 19) die kleine Werkschau.
Ganz im Zuge der ausgreifenden Romantik in allen Lebenslagen rühren sich ja die verträumtesten und verstaubtesten Rockgruppen wieder. Ganz ähnlich geht es den Wailers: Die Vorkämpfer des weltweiten Reggaewesens touren immer noch und wieder, selbst ohne ihre Leitfigur Bob Marley, um ihre „Jah Message“ (so heißt auch gleich das neue Album) zu verströmen. Heute lassen ihre good vibes das Bremer Modernes erbeben, um 20 Uhr.
Ihr Stück über den Kindsmörder Jürgen Bartsch nehmen das Junge Theater und das Schnürschuhtheater noch einmal auf. Ab heute ist die Koproduktion„Kind.Mörder. (Aus Kindern werden Leute)“ wieder auf der Bühne des Jungen Theaters zu erleben (Friesenstr. 13-17). taz dfgdfg
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