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Ich bin auch nur ein Mensch

■ Justus Frantz, Pianist und Intendant, in der 'Schweriner Volkszeitung‘

Schwerin. „Ich glaube nicht, daß mich jemand umstimmt. Wenngleich, ich hätte es gerne gemacht, für Mecklenburg, wegen seiner Schwierigkeiten, aus Solidarität. Aber der Schmutz, der dann auch hochkam, ist für mich sehr enttäuschend und keine Antwort auf ein ehrenamtliches Engagement für ein sehr erfolgreiches Unterfangen im letzten Jahr. Und auch ich bin ein Mensch mit Empfindlichkeiten, mit einem Ehrgefühl.“ Die 'Schweriner Volkszeitung‘ zitiert den weltbekannten Pianisten und Intendanten Prof. Justus Frantz. Der langjährige Initiator des Schleswig-Holstein- Musikfestivals und Spiritus rector des vorjährigen Musikfestes Mecklenburg und Vorpommern reagiert auf derzeitige Kontroversen zwischen ihm und dem Musikverein Mecklenburg-Vorpommern. Kritiker warfen Frantz vor, Spitzenensembles und ins Land geholt, hiesige Musiker und Orchester aber vernachlässigt zu haben. Den für 1991 ins Leben gerufenen „Musiksommer“ will der Musikverein Mecklenburg-Vorpommern nunmehr selbst ausrichten. „Ich komme mir vor wie in einer Sommernacht, wenn es im Nachbarhaus brennt, man steht auf, greift sich den nächsten Eimer, will löschen helfen, und man kommt da rüber, und der Nachbar sagt, brauchst nicht, wir haben die Feuerwehr gerufen und schon alles unter Kontrolle. Nur hinterher, das ist ja das Hinterhältige, wenn das Haus dann doch abgebrannt ist, dann sagt der Nachbar in aller Öffentlichkeit, naja, der Frantz, der wollte tausend Mark für jeden Eimer, deswegen wollten wir ihn nicht haben.“ Er wies entschieden Gerüchte über zu hohe Honoraransprüche zurück. „Ich habe nie einen Pfennig gefordert, und ich habe nie einen Pfennig erhalten.“ Ein gegenteiliges Verhalten wäre nach Frantz' Ansicht unmoralisch. Er habe lediglich Dank für sein Engagement erwartet. Scheußlich seien vollkommen falsche Behauptungen, die oft von Neid diktiert seien, gegen die man sich nicht wehren könne, weil sie von Mund zu Mund gingen. In den neuen Bundesländern müßten Akzente im künstlerischen Bereich, die weit über das regionale hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung finden, gesetzt werden, so Prof. Frantz. Nur dann werde es gelingen, Sponsoren einzuspannen und langfristig den Stellenwert der Kultur zu erhalten. svz

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