: IAAF lässt Baumann laufen
Leichtathletik-Weltverband hebt die Dopingsperre von Dieter Baumann vorzeitig auf, der somit schon bei den deutschen Hallenmeisterschaften Ende Januar starten darf
MONTE CARLO dpa ■ Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat im Dopingfall Dieter Baumann eingelenkt und auf die Verlängerung seiner Sperre verzichtet. Damit kann der 36-jährige Tübinger vom 22. Januar nächsten Jahres an wieder auf die Laufbahn zurückkehren. Erste Startmöglichkeit wäre somit bei den Deutschen Hallenmeisterschaften Ende Januar in Dortmund. „Ich bin in einem sehr guten Trainingszustand und kann nur sagen: Ich werde laufen, auf welcher Strecke auch immer“, kommentierte der Tübinger gestern die Aufhebung seiner Sperre.
Noch am letzten Novemberwochenende hatte das IAAF-Council auf seiner Sitzung in Monaco den Antrag des DLV auf sofortige Aufhebung der Sperre abgelehnt und eine dreiköpfige Kommission unter Vorsitz von IAAF-Präsident Lamine Diack eingesetzt. Das Gnadengesuch, so hieß es, sei abschlägig behandelt worden, um deutlich zu machen, dass das Council das Vorgehen des Athleten missbillige, die Entscheidung des IAAF-Schiedsgerichts vor nationalen Gerichten anzugreifen. Die IAAF war allerdings unter Zugzwang, da am 18. Dezember das Stuttgarter Landgericht über die Rechtmäßigkeit der Verlängerung der Sperre entscheiden wollte.
Die von Baumann beim Stuttgarter Landgericht eingereichte Klage auf Schadensersatz gegen die IAAF allerdings hat weiterhin Bestand. Nach Auskunft von Baumann-Anwalt Michael Lehner lautet die Minimalforderung 409.033,50 Euro (800.000 Mark). Hinzu könnten weitere 460.162,69 Euro (900.000 Mark) aus suspendierten aktuellen Verträgen kommen. „Was zudem noch nicht zu beziffern ist, ist der finanzielle Schaden für die Zukunft“, sagte Lehner.
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