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I N T E R V I E W „Er ist umgebracht worden

■ Die Mutter des verstorbenen Dr. Uwe Barschel, die in der Nähe von Genf wohnt, über die Todesursache

Bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes Uwe Barschels hat seine Familie der Annahme, Barschel habe Selbstmord verübt, heftig widersprochen. Nachdem bereits am Montag vormittag der Bruder Uwe Barschels öffentlich von Mord als Todesursache sprach, bestätigte jetzt die Mutter des Ex–Ministerpräsidenten diese Annahme gegenüber der taz. taz: Zunächst möchte ich Ihnen meine herzliche Anteilnahme aussprechen. Frau Barschel, wann haben Sie zum letzten Mal mit Ihrem Sohn gesprochen? Frau Barschel: Am Samstag abend war das, gegen 19 Uhr. Und Sie bezweifeln auch die „Selbstmordthese“? Aber gewiß, alle Vorgänge sprechen dagegen. Er war am Samstag vor seinem Tod guter Dinge, wirklich. Sein Bruder Eike hat lange mit ihm telefoniert. Wir haben uns verabredet und wollten uns am gleichen Abend noch am Zirkus in Genf treffen, wenn Uwe es zeitlich schafft. Wenn nicht, sollte Uwe am Sonntag morgen um acht Uhr zu uns zum Frühstück kommen. Er machte keinen depressiven Eindruck? Nein, überhaupt nicht. Nach allem wie er gewesen ist und was er gesagt hat, schließen wir einen Selbstmord wirklich aus. Niemals. Er klang keineswegs angespannt. Haben Sie neue Erkenntnisse von der Genfer Polizei? Nein, da müssen wir erstmal abwarten. Dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Wir haben überhaupt nichts gehört. Frau Braschel, Sie meinen also, Ihr Sohn sei umgebracht worden? Ja, davon bin ich auch überzeugt, ja. Wer käme denn als Täter in Frage? Dazu kann ich nichts sagen. Das weiß ich nicht. Hat Ihr Sohn denn gesagt, mit welchem Informanten er sich in Genf treffen wollte? Nein, darüber hat er nicht mit uns gesprochen. Interview: bmm

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