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Husak schwenkt auf Gorbatschow–Kurs

■ CSSR–Parteichef stellt geheime Wahlen und mehr Transparenz in Aussicht / Gorbatschow kommt Anfang April

Von Erich Rathfelder

Berlin (taz) -Die sowjetische Partei hat geheime Wahlen für die Parteigremien in Aussicht gestellt, „wir sollten ebenfalls darüber nachdenken“, erklärte der tschechoslowakische Parteichef Gustav Husak am Mittwoch abend vor dem Zentralkomitee seiner Partei in Prag. Die Methoden der Parteiarbeit müßten sich in den Distrikten, Regionen um im Zentrum verändern. Je höher die Funktion sei, desto mehr müßte auf die Qualifikation der Kader geachtet werden. Großen Wert legte der Parteichef auf die Feststellung, daß der Reformkurs in der Sowjetunion in der KPC einen „außerordentlichen Widerhall“ fände und daß es sich um „feindselige Propaganda aus dem Ausland“ handele, wenn über Differenzen zwischen der KPC und der sowjetischen Schwesterpartei berichtet würde. „Deshalb unterstreiche ich hier die einmütige Haltung des Präsidiums“, erklärte Husak. „Wir wollen, daß die Leute wissen, was in unserem Land geschieht, was und wie entschieden wird.“ Husak trat mit dieser Rede seinem Chefideologen Vasil Bilak entgegen, der in den letzten Wochen immer wieder vor der Übernahme der sowjetischen Vorstellungen warnte. Offenbar sind mit dieser Klarstellung des Parteichefs auch die Unstimmigkeiten mit der sowjetischen Führung ausgeräumt, die bisher einem Besuch Gorbatschows in der CSSR entgegenstanden. Der Besuch soll nun Anfang April stattfinden.

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