Hurrikan "Felix": Kurs auf Honduras
Der Hurrikan "Felix" nähert sich Honduras und Nicaragua. Tausende werden evakuiert. Besonders bedroht sind die in der Grenzregion lebdenden Miskito-Indianer.
HONDURAS ap/dpa/taz Der Hurrikan "Felix" wird voraussichtlich am Dienstagmittag an der Grenze zwischen Honduras und Nicaragua auf die Karibikküste treffen. Mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von mehr als 240 Kilometern pro Stunde nähert sich der Hurrikan dem Festland. Es wird damit gerechnet, dass der Sturm der Kategorie vier weiter an Stärke zunimmt und möglicherweise die höchste Stufe fünf erreicht.
An der Küste von Honduras und Nicaragua wurden zahlreiche Bezirke in Alarmbereitschaft versetzt. Nach Berichten örtlicher Radiosender werden tausende Menschen in Sicherheit gebracht.
In Honduras wurden Flugzeuge bereitgestellt, um Touristen aus den gefährdeten Küstenregionen auszufliegen. Einheimische wurden in Notunterkünften untergebracht. Auch in Nicaragua wurden Menschen aus Küstenregionen vorsorglich ins Landesinnere gebracht. In Mexiko ordneten die Behörden die vorsorgliche Evakuierung des Grenzgebiets zu Belize an. Betroffen waren 12 000 Menschen.
Besonders gefährdet sind tausende Miskito-Indianer, die in der sumpfigen, abgelegenen Region an der Grenze zwischen Honduras und Nicaragua leben. Sollte der Hurrikan die Flut auf mehr als sechs Meter über normal treiben, könnten zahlreiche Dörfer der Indianer in der Region zerstört werden
"Felix" dürfte als erstes die Miskito-Küste treffen und von dort seinen Weg über Belize und Guatemala nach Mexiko fortsetzen. Der Wirbelsturm würde damit denselben Weg nehmen wie 1998 der Hurrikan "Mitch". Damals kamen mindestens 11.000 Menschen ums Leben, weitere 8.000 gelten nach wie vor als vermisst. Die meisten Opfer gab es in Honduras und Nicaragua.
Auch in Belize, wo "Felix" am Mittwoch erwartet wird, rüsteten sich die Menschen für den zweiten atlantischen Hurrikan der Saison nach "Dean" im vergangenen Monat. Viele Bewohner legten Wasser- und Lebensmittelvorräte an und vernagelten ihre Fenster.
Auf dem Pazifik bereitete ein anderer Wirbelsturm den Menschen Sorgen: An der mexikanischen Küste erreichte "Henriette" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 112 Kilometern pro Stunde nahezu Hurrikan-Stärke. Der Sturm nahm am Dienstag Kurs auf die Halbinsel Baja California.
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