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Honecker-Akten kommen ins SED-Archiv

■ Unterlagen der alten Führungsriege sollen für Forschungszwecke offenstehen / Stalinistische Repressalien werden ausgewertet

Berlin (dpa) - Unterlagen aus den Büros von Erich Honecker, Günter Mittag und Joachim Herrmann sind dem Zentralen Parteiarchiv der SED-PDS überstellt worden. Sie seien aber noch nicht für die Benutzung erschlossen, teilten die stellvertretenden Archiv-Leiter Inge Pardon und Lothar Hornbogen am Mittwoch in der Ost-'Berliner Zeitung‘ mit. „Inwieweit bereits vor dem 18.Oktober 1989 Materialen beiseite geschafft wurden, kann von uns nicht übersehen werden.“ Gegenwärtig übernehme das Archiv „in noch nie dagewesenem Umfang und zügig“ Material aus den Büros und Abteilungen der ehemaligen Parteiführung. In mehreren Schreiben habe man auf die persönliche Verantwortung dieser ehemaligen Funktionäre für die Erhaltung dieses Schriftgutes hingewiesen und die ordnungsgemäße Übergabe an das Archiv gefordert.

Das SED-Archiv sei inzwischen zu 98 Prozent für die Forschung zugänglich. Zu seinem Bestand gehöre auch eine Sammlung von etwa 30 Berichten auch von Heinrich Fomferra, Martha Globig, Richard Gyptner, Franziska Rubens und Hans Teubner, „die Aussagen bzw. Hinweise zu Repressalien im Zusammenhang mit stalinistischen Herrschaftsmethoden enthalten“. Sie standen in den vergangenen Jahren nur in geringem Umfang für die Einsichtnahme bereit. „Das rührte neben der bisherigen politischen Einordnung dieses schrecklichen Kapitels der Geschichte auch daher, daß diese Berichte auf Wunsch der Autoren nicht offengelegt werden sollten.“ Andere wiederum, so persönliche Briefe aus dem Nachlaß von Harry Kuhn und Maria Kuhn-Wiedmaier, seien nicht allgemein zugänglich, weil der Nachlasser eine 20jährige Sperre verfügt habe. Auch aus dem Nachlaß von Kurt Eisner stünden persönliche Briefe auf Wunsch seiner Tochter Freia nicht zur Verfügung.

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