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Homophobie in Sachsens CDUHass aus der Mitte der Partei

Ein Parteifunktionär will von der "abnormen" Lebensweise in der Öffentlichkeit nichts sehen. Der Landesverband distanziert sich, die Opposition ist gleichwohl empört.

Verleitet Jugendliche allenfalls zu mehr Toleranz: Liebe unter Männern. Bild: dpa

DRESDEN taz | Der sächsische CDU-Landesverband ist wegen homophober Äußerungen eines Parteifunktionärs in Erklärungsnot geraten. Anlass ist eine E-Mail, die der Vorsitzende des Ortsverbands Chemnitz-Mitte/West, Kai Hähner, in der Vorwoche den Organisatoren des Christopher Street Day in Leipzig geschrieben hatte. Hähner beklagt sich darüber, dass Schwule und Lesben "ihre Lebensweise in die Öffentlichkeit tragen".

Am vorvergangenen Samstag waren rund 2.500 Menschen durch die Leipziger Innenstadt gezogen, um für die Rechte von Homosexuellen zu demonstrieren. In Chemnitz, einer Großstadt mit mehr als 240.000 Einwohnern, gibt es eine solche Veranstaltung bislang nicht.

In dem Schreiben des CDU-Funktionärs heißt es weiter: "Leben Sie, wie Sie wollen, im Privaten, und lassen Sie andere mit Ihrer Abnormalität in Ruhe." Jugendliche würden in ihrer sexuellen Findungsphase damit verleitet. Wenn schon Kindergartenkinder mit Homosexualität konfrontiert würden, wolle er die Verantwortlichen dafür vor Gericht bringen.

Anlass des Schreibens war offenbar ein Interview, das der Sender MDR Info mit einem der Organisatoren führte. Beim CSD in Leipzig wurde die Mail zunächst als privates Gesprächsangebot betrachtet, sie sollte vertraulich behandelt werden. Nachdem sie dennoch an die Öffentlichkeit gelangte, rissen die Proteste nicht mehr ab.

Mittlerweile ist Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer auf Abstand zu seinem Parteifreund gegangen. Hähners Aussagen seien so indiskutabel, dass sie allein auf ihn zurückfielen. Es handele sich um eine Privatmeinung und nicht um die der Landespartei.

Auch der Jugendverband der in Sachsen mitregierenden FDP distanzierte sich. Es sei "unerträglich, dass Herr Hähner ohne Rechtsgrundlage gegen Mitbürger nur auf Grund ihrer sexuellen Orientierung vorgehen will", sagte der Landesvorsitzende der Jungliberalen, Marcus Viefeld.

Heftige Kritik übten die Oppositionsparteien. Der Hass auf Nichtheterosexuelle sei auch in einer Partei der sogenannten Mitte Realität, sagte Fabian Blunck, Mitglied im Landesvorstand der Linkspartei. Die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Friedel erklärte, Hähner habe eine Grenze überschritten. Er stelle sich demonstrativ gegen die legitimen Rechte von Minderheiten. Die Grünen-Abgeordnete Eva Jähnigen verlangte mehr Aufklärung über homosexuelles Leben in Kitas und Schulen. Auch bei Erwachsenen sei offenbar politische Bildung vonnöten.

Beifall bekam Hähner, der auch der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU angehört, nur von der Chemnitzer NPD-Stadträtin Katrin Köhler. Schwule und Lesben seien "Ausreißer der Natur" und "Pannen der Humanevolution".

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39 Kommentare

 / 
  • H
    HeteroUndFroh

    Kinder (und Jugendliche) erfahren eh und dies sehr früh, dass es Homosexualität gibt. Allerdings in recht verzerrter Weise, nämlich dadurch, dass die Wörter "Schwuler", "schwul" usw. als Schimpfwörter in kindlichen Lebenswelten unter Gleichaltrigen ganz hoch im Kurs stehen. Dies gilt auch für abwertende Benennungen anderer Kinder als "behindert", "Behinderte" usw. Genauso wie hier sinnvoller Weise pädagogisch gegenzusteuern ist, schadet eine altersgemäße "Aufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen" ganz bestimmt nicht. Dabei geht es weniger um Sex-Praktiken ("rein, raus, rein, raus - fertig ist der kleine Klaus") sondern darum, dass es eben unterschiedliche Lebens- und Partnerschaftsformen gibt, dass das schwule Paar um die Ecke genauso zu respektieren ist wie der alleinerziehende Vater nebenan, die klassische heterosexuelle Kleinfamilie gegenüber, die Großfamilie in der Parallelstraße und das Lesbenpaar mit seinen Kindern ein paar Häuser weiter. Leben und leben lassen!

  • G
    gniwerj

    @Luftschloss:

     

    wizo sind ja auch spitze:)

     

    aber ich denk nicht, dass es bei der debatte darum geht, kinder zu sexualisieren. kinder sind sexuelle wesen, natürlich. und natürlich haben sie ihre eigene sexualität, die mit der der erwachsenen nicht das geringste zu tun hat, und das soll und muss gefälligst auch so bleiben.

    worum es geht ist, kinder dafür zu sensibilisieren, dass SchwuLesBIsche lebensweisen die normalste sache der welt sind. schließlich ist es - mensch sei dank - nicht ausgeschlossen, dass kitas auch von kindern aus regenbogenfamilien besucht werden. ich denke niemand möchte, dass kids aufgrund unsinniger vorurteile von anderen ausgeschlossen werden. schließlich leben wir nicht mehr in den 30ern sondern in einer weitestgehend offenen, modernen gesellschaft.

     

    lieben gruß,

  • H
    Hoast

    @zalog

    -Und was hat Homophobie mit der CDU, "rechts" und dem C zu tun?

    Meinen Sie diese Frage ernst? Erkundigen Sie sich mal über das Christentum. Legen Sie hierbei besonderen Augenmerk auf das Verhältnis zur/das Verständnis von Sexualität.

     

    @Luftschloss

    Ich fände es toll wenn schon im Kindergarten es als normal dargestellt würde Homosexuell zu sein. Dabei sollten Sie bedenken, dass im Kindergarten eine kindgerchte Aufklärung stattfinden würde, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

    Problematisch finde ich eher den jetzigen Umgang mit Homosexualität, generell mit Sexualität. Weshalb wir nun auch drüber diskutieren müssen. Die christliche Religion hat ein Welt- und Menschenbild verbreitet, dass vor über 2000 Jahren entwickelt wurde...das ist ziemlich lange her. Außerdem bitte ich die eigenen Köpfe zu nutzen. Nichts ist einfacher als Mitläufer zu sein. Und das sind meiner Meinung nach Leute, die religiös sind. Macht euch doch mal eigene Gedanken. Denkt euch was eigenes aus. Ich sag nur Spaghettimonster...

  • J
    Jürgen

    Ich erkenne in dem Kommentar des Kai Hähner keinerlei Homophobie, sondern eine durchaus zulässige Form der Meinungsäußerung. Man muss diese Haltung nicht teilen, aber wer diese nicht tolerieren kann, leidet eher an Meinungsphobie.

  • L
    Luftschloss

    @gniwerj

     

    "1. geht es nicht darum, irgendwem irgendwelche formen des F****** beizubringen,"

     

    War von mir sehr Spitz formuliert, finde es aber trotzdem überflüssig Kinder frühzeitig zu sexualisieren. Eine Kultur der Toleranz (mit all ihren weniger schönen Ausnahmen) braucht diese staatlich verordnete Früherziehung nicht. Außerdem, wo kommen wir hin wenn jede Lobbygruppe in unsere Schulen und Kindergärten eindringt. Ich höre lieber Privat WIZO (…ich bin schwul ich bin jüdisch und ein Kommunist dazu…)

    ;-)

     

    "3. find ich es sehr vermessen von einer Pornoparty zu reden. einfach mal mittags den fernseher einschalten"

     

    Manche glauben auf dem CSD wirklich sie wären in einem Porno, „nicht alle“.

     

     

    Für Leute die schon im Kindergarten anfangen wollen jede sexuelle Orientierung zu predigen ist Jugendschutz wirklich nur Mumpitz.

  • G
    gniwerj

    @Luftschloss:

     

    1. geht es nicht darum, irgendwem irgendwelche formen des F****** beizubringen,

     

    2. auch nicht darum, sich für homosexualität zu "begeistern" (erwiesenermaßen nicht wählbar) - mensch ist es und schafft es durch akzeptanzvermittlung (auch schon im kindergarten)eher dazuzustehen, bzw. menschen jeglicher orientierung anzuerkennen. eben genau wie in interkulturellen aspekten.

     

    und

     

    3. find ich es sehr vermessen von einer pornoparty zu reden. einfach mal mittags den fernseher einschalten;)

    und das thema "jugendschutz" lass ich jetzt mal so stehen. mehr mumpitz geht nun wirklich nicht. christoph daum lässt grüßen.

  • I
    Info

    Die rechte Internetseite chemnitz-infos solidarisiert sich ebenfalls mit dem CDU-Abgeordneten.

     

    Siehe hier: http://logr.org/chemnitzinfos/2010/07/26/was-passiert-wenn-man-abnormale-abnormale-nennt/

  • A
    Anti-Homophobia

    Kai Hähner muss zurücktreten! Sich entschuldigen! Und sich distanzieren!

     

    http://www.facebook.com/?ref=home#!/group.php?gid=131965143512011&v=wall&ref=ts

  • Z
    zalog

    Und was hat Homophobie mit der CDU, "rechts" und dem C zu tun?

     

    Wenn hier wieder gegeifert wird, dann möchte ich auf die Diskussion über homophobe Reggeamusiker verweisen, die hier vor Kurzem geführt wurde. Diese sogenannten Künstler haben sogar zur Gewalt und zu Tötungsdelikten aufgerufen. Im TAZ-Forum hat das viele als kulturelle Besonderheit nicht gestört. Und die Herren Musikerkollegen haben sich auch nicht distanziert, der Landesverband der CDU schon.

  • S
    Stefan

    Schwulenfeindlichkeit mitten in unserer Gesellschaft? Das können wir nicht dulden. Hinterher glauben noch die vom Linksspektrum mit Solidarität überschütteten Partnerkulturen, dass wir ihnen ihren Schwulenhass, ihren Antisemitismus und ihre Demokratiefeindlichkeit streitig machen wollen.

    Oder sollten wir das als Zeichen werten, dass die CDU immer weiter nach links abrutscht?

  • RW
    Robert Welk

    @Blogger:

     

    Anstatt einen meiner Sätze aus dem Kontext zu reißen und ihren Müll daneben abzuladen sollten sie mich nächstes Mal ganz zitieren.

  • C
    chansonD'amour

    aufklärung über homosexuelles leben kann schon in kitas erfolgen, ja warum nicht?

     

    ich bin eher zufällig darüber "aufgeklärt" worden und zwar durch ein chanson (auf deutsch) von charles aznavour, so anfang der 70er jahre, ich weiß nicht mehr, ob ich da schon schülerin war. es hieß: "wie sie sagen" (comme ils disent).

     

    hier mal der link zum text

    http://www.justsomelyrics.com/1756854/Charles-Aznavour-Ich-bin-ein-Homo,-wie-sie-sagen-Lyrics

     

    den text fand ich unglaublich spannend, im verlauf des stücks heulte ich zu meiner eigenen überraschung dann sturzbäche über den fremden kummer und ich kapierte, ja was eigentlich? jeder und jede hat das natürliche recht auf seine/ihre weise glücklich zu werden und: anders sein ist interessant.

     

    ach so, 1974 unterstützte aznavour den wahlkampf des präsidentschaftskandidaten valéry giscard d'estaing - war das nicht auch ein konservativer?

    die cdu ist doch ein selten provinzieller verein - peinlich!

  • S
    Steffen

    Na ja, wenn ich das lese über den Herrn fällt mir nur dazu ein:

     

    Würde Jesus CDU wählen?

     

    Ich glaube, das sagt alles.

  • M
    Michael

    @Robert Welk:

    Warum soll denn in Kitas nur Aufklärung über das heterosexuelle Leben geben (Wir spielen Mama+Papa, etc.)?

     

    @Topic: "Auch der Jugendverband der in Sachsen mitregierenden FDP distanzierte sich. Es sei "unerträglich, dass Herr Hähner ohne Rechtsgrundlage gegen Mitbürger nur auf Grund ihrer sexuellen Orientierung vorgehen will", sagte der Landesvorsitzende der Jungliberalen, Marcus Viefeld."

    Aber wenn der §175 StGB, der die Homosexualität unter Strafe stellt wieder eingeführt wird, wäre die juristische Verfolgung für die FDP ok, oder wie? Und sowas schimpft sich liberal.

  • H
    Hoast

    Das "C" in CDU steht für christlich...

     

    Christen (jaja, is ja gut die anderen Religionen sind auch keinen Deut besser, aber die lass ich jetzt mal weg...) haben ein völlig verschrobenes Welt- und Menschenbild. Die kommen gar nicht auf die Idee, dass Sexualität nicht in eine geheimnisvolle dunkle Ecke gehört. Sex ist leben! Egal zwischen wem.

     

    Und ich bezweifele stark, dass Sex vor den Christen (und den anderen Religionen) auch schon so ein Tabu war.

     

    Außerdem meine ich verfassungsfeindliche Tendenzen in der CDu zu erkennen. Wird sie eigentlich vom BND überwacht? Ach nee, geht ja nicht. Sind ja Regierungspartei.

  • B
    bempo

    Hat dieses CDU-Männchen eigentlich Ole von Beust verklagt? Ist dieser deswegen zurückgetreten? Damit er seine Homoseuxalität nicht mehr länger an die Öffentlichkeit trägt? Fragen über Fragen...

  • S
    Schach

    Für die "Christen" zur Erinnerung:

     

    Die Bibel enthält 6 Mahnungen, die an homosexuelle gerichtet sind und 362 Ermahnungen, die Heterosexuellen gelten. Das bedeutet nicht, das Gott Heterosexuelle nicht liebt. Sie brauchen einfach nur mehr Beaufsichtigung.

     

    In dem Sinne: berührt geführt - LG - Schach

  • D
    David

    @Robert:

    Auch Kleinkinder haben Fragen in die Richtung... Man sollte die Fragen nich unbeantwortet lassen nur weil Sie ihres Erachtens nicht in die Kita gehören...

     

    Aufklärung beginnt früher als SIE denken...

  • B
    Blogger

    @Robert Welk

    "(...) Hier hat meine Toleranz ein Ende" ...

     

    Warum? Vielleicht, weil Sie meinen "man würde zur Homosexualität verführt?" Das ist ein Aberglaube. Weil Sie es für richtig halten, wenn Kinder glauben "gute Menschen wären ausschließlich heterosexuell, alles andere sei böse?"

     

    Einspruch!

    Der Weg zu einer Gesellschaft, in der bereits Kinder lernen, dass auch z.B. nicht-heterosexuelle Paare oder nicht-christliche Gläubige nicht weniger wert sind und ihnen mit Respekt zu begegnen ist, sollte gefördert werden, weil diese Kinder sich als Erwachsene dann wohl auch weit weniger vorurteilsgetrieben und weniger aggressiv verhalten werden.

     

    In NRW gibt es seit Jahren Initiativen, die von den wechselnden Landesregierungen (darunter auch CDU-FDP-Regierungen) begrüßt und gefördert werden, z.B. "SchLAu" (Schwul-Lesbische Aufklärung in NRW http://www.schlau-nrw.de/ oder "Schule ohne Homophobie" http://www.schule-der-vielfalt.de/

     

    Nachstehende Links könnten vielleicht auch interessieren, weil die Artikel die Bereiche Kindererziehung ebenfalls streifen:

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-schwulen-sollen-wieder-verschwinden/

    und

    http://community.zeit.de/user/kn%C3%BCppel/beitrag/2009/04/09/was-sie-schon-immer-%C3%BCber-homosexualit%C3%A4t-wissen-wollten-aber-bisher-n

  • S
    schwarzwaldbub

    @ Robert Welk: Ich bin ebenfalls sehr tolerant - gegen Heten. Dass man Heterosexualität - die man bekanntlich getrost auf biologische Funktionen und Fortpflanzung reduzieren kann - im Biologieunterricht mal schnell in einem Nebensatz abhandelt, finde ich einleuchtend und fördernswert.

     

    Aber: Wenn jeder ständig überall Hetensex hätte und Kinder zeugen würde, wäre die Erde wegen massiver Überbevölkerung bald unbewohnbar - ergo: dem Untergange geweiht - das wollen wir so natürlich nicht!

     

    Aber Sie müssen nicht von sich auf andere schließen: In schwulen oder lesbischen Partnerschaften geht es nicht - wie bei den treulosen Heten - ausschließlich um den Austausch von Körperflüssigkeiten und die Aufzucht von Kindern (weshalb ich den reduzierenden Begriff der "Homosexualität" auch nicht besonders zutreffend finde) sondern um Liebe, Partnerschaft, Verantwortung ... und auch im 21. Jahrhundert leider noch um das Thema der Bürgerrechte - die Schwule und Lesben auch in Deutschland grob verletzt sehen.

     

    Abgesehen davon, können Kinder ja gar nicht früh genug lernen, dass es keine Rolle spielt, welches Geschlecht (oder Hautfarbe, Haarfarbe, Religion ...) ein Partner hat. Vielleicht lesen wir dann in Zukunft auch nicht mehr so häufig über derart dumpfe Vorurteile.

  • M
    Mauermer

    Kitas sind entscheiden eine Stufe zu früh für solche Informationen. Ich glaube auch nicht, dass dies von den Kindern überhaupt gewünscht und selbst wenn, auch verarbeitet wird. Bei der Sexualerziehung in der Grundschule kommen schon mal Fragen, die dann aber auch beantwortet werden sollten. Frau Jähnigen sollte noch mal in sich gehen, ob ihre Aussage auch altersgerecht war...

  • R
    robertA

    @Robert Welk:

    Was glauben Sie denn wie kindsgerechte Aufklärung über homosexuelles Leben in Kitas aussehen würde? Und die zweite Frage wäre denn: Was spricht dagegen? Etwa das es nicht "normal" ist, Schwule und Lesben "Ausreißer der Natur" sind und "Pannen der Humanevolution"?

    Ich finde absolut nichts verkehrtes daran Kindern schon frühzeitig zu vermitteln, dass es nichts Falsches oder Schlimmes ist Gefühle für eine Person gleichen Geschlechts zu haben. Warum kämpfen denn einige Jugendliche ewig lang mit dem Coming-Out, bzw. trauen sich nicht oder unterdrücken gar ihre Gefühle zum gleichen Geschlecht?

  • S
    schwuler

    Die Toleranz ist erlernbar - auch schon im Kindergarten. Bei uns im Haus gibt es auch Familien mit Kindern im Vorschulalter - selbst die sehen uns als das was wir sind - ein Schwules Paar. Je eher sie sehen, das wir ganz normale Menschen sind und keine weibischen Exoten - wie in den Medien fargestellt - sehen sie, das sie uns akzeptieren und Tolerieren können.

     

    "....In der Schule könnte man es ja mal im Biounterricht erwähnen da hab ich nichts dagegen, aber in Kitas, nein danke!...." Jepp, genauso wurde es bisher gehandhabt - nur aus rein Biologischer Sicht, teilweise als Krankheit oder abnormität. DADURCH ERREICHT MAN KEINE TOLERANZ!!

     

    http://schwulleben.wordpress.com/2010/07/23/hahner-nach-schwulenfeindlichem-schreiben-in-der-kritik/

     

    Und was soll sonst noch passieren, Ijhrer Meinung nach, Herr Welk? Sollen wir uns wieder verstecken?

  • V
    vantast

    Die CDU war schon immer menschenfeindlich und für Ausgrenzung, nach ihr würde es wohl immer noch den §175 geben, sie stritt am längsten dafür. Auch in Hamburg ging die Ausgrenzung weiter, nur keine Berührung mit den unteren Klassen!

    Was würde Christus wohl dazu sagen?

  • O
    Olaf

    @ robert welk

     

    na da bin ich aber froh, dass du nichts zu sagen hast ..

     

    denn toleranz, bzw akzeptanz, kann man nicht früh genug lernen.

  • L
    Luftschloss

    Die Grünen-Abgeordnete Eva Jähnigen verlangte mehr Aufklärung über homosexuelles Leben in Kitas und Schulen.

     

    Ich bin mitnichten ein frommer Christ. Doch dieses zwanghafte: "Wir müssen den jungendlichen jede Form des F... nahe bringen!" ist unerträglich.

    Jugendlich die sich wirklich für Homosexualität begeistern können sich über dutzende Wege informieren. Man muss ihnen das nicht aufzwingen.

     

    Zu den Aussagen des CDU Mannes:

     

    Er hat leider nicht unrecht, der CSD ist eine Pornoparty mit viel nackter Haut. Sicher dürfen schwule öffentlich feiern, das ist selbstverständlich. Doch es gibt sowas wie den Jungendschutz und ich glaube man hat Angst der Homo Lobby vor den Kopf zu hauen mit klaren Aussagen was geht und was nicht. Schließlich ist man dann ja schwulenfeindlich ein Rassist oder sonst was teuflisches...

  • L
    Loler

    Ja Dancehall interpreten bekommen ein einreiseverbot für Deitschland wegen homophoben texten, und vom staat also von uns bezahlte Politiker dürfen so ein gewäsch äußern und bestimmt weiter ihr amt bekleiden.

    und wieder schämt man sich deutscher zu sein...

  • V
    vic

    Gestern musste ich auf Spon lesen, 20 Prozent der Deutschen (Befragten) würden eine Partei rechts der CDU unterstützen. Ich frage mich - Wozu?

    Die CDU sollte doch für jeden gestrigen homophoben und islamophoben Moralisten rechts genug sein.

  • F
    Franz

    Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.

  • M
    Matthias

    Einfach UN-FASS-BAR!!!

     

    In meinen Augen eine strafrechtlich relevante Äußerung! Da sollten schon allein aus öffentlichem Interesse die Ermittlungen aufgenommen werden!

  • H
    horscht

    Der Fast-Jesus Hähner darf aber seine Heterosexualität in der Öffentlichkeit präsentieren, oder was?

     

    An sich wäre es doch schön, wenn die Queer Community sich nicht so in der Öffentlichkeit präsentieren müsste, der Grund dafür, dass sie es tun muss - und deswegen ist es auch gut und wichtig, dass es den CSD gibt - ist aber, dass es immer noch so Vollidioten wie Kai Hähner gibt.

     

    Folgt man Kinsey und schaut man auch einmal ein bisschen in die Geschichte, dann sieht man, dass Homosexualität eigentlich gar nichts "abnormales" ist. Früher in der Antike lässt sich feststellen, dass wirklich jede/r mit jeder/m. Kinsey hat weiterhin herausgefunden (und diese Erkenntnisse werden im Allgemeinen nicht mehr sonderlich angezweifelt), dass grundsätzlich so gut wie jeder Mensch bisexuell ist.

    Eine homosexuelle Identität hat sich erst herausgebildet, als die Diskriminierung durch die angeblich heterosexuell-"normalen" Menschen aufkam.

     

    Und es ist wichtig, dass jede/r Homosexuelle und jede/r Bisexuelle zu seiner/ihrer sexuellen Identität steht und diesen ganzen Idioten wie Hähner den Dorn noch tiefer ins Auge steckt, bis sie endlich merken, dass der Dorn hinterm Auge ins Leere stößt.

     

     

    Freie Liebe!

  • W
    willy

    Eigentlich nichts Neues, dass solche faschistoiden Äußerungen aus der sogenannten Volkspartei der Mitte kommen.

     

    Und die NPD(für mich der GAU der Humanevolution) klatscht kräftig Beifall.

     

    Beklage ich mich, dass heterosexuelle Menschen Ihre Lebensweise in die Öffentlichkeit tragen? Nö!

     

    Im Gegenteil, ich freue mich, wenn MENSCHEN ihre Liebe und Zuneigung auch öffentlich zeigen.

     

    Was sagt eigentlich Heinz Eggert zu den homophoben Äußerungen Äußerungen seines Parteigeno... ähm Parteifreundes aus Chemnitz?

     

    Nur mal so eine Frage.

  • D
    Dolph

    Ja ja, einige müssen sich erst noch eingewöhnen...

  • UG
    Uli Gilles

    Ist man homophob, wenn man das Präsentieren von gepiercten primären Geschlechtsorganen nicht für eine Sonntagsbelustigung für die ganze Familie hält? Die totalitäre Ablehnung jeglicher Form von Kritik ist doch äußerst ähnlich zum Versuch der niedersächsischen Integrationsministerien, die Presse zu zwingen, nur "kultursensibel" berichten zu dürfen. Echte Meinungsfreiheit sieht anders aus. Ich finde es schade, dass es noch nicht einmal kritische Stimmen in der CDU gibt. Eben alles gleichgeschaltet. Was mich permanent aufregt, ist nicht die Tatsache z.B. des CSD, sondern die Abschottung gegen jedliche Kritik an sogenannten Minderheiten, die ihrerseits auf Niemanden, wirklich niemand Rücksicht nehmen müssen. Die Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden.

  • KK
    King Kong

    Die Grünen-Abgeordnete Eva Jähnigen verlangte mehr Aufklärung über homosexuelles Leben in Kitas und Schulen. Auch bei Erwachsenen sei offenbar politische Bildung vonnöten.

     

    Reformpädagogik nach Vorbild der Odenwaldschule - Bald auch in der Kita nebenan!Völlig normal!Alles andere wäre wohl Diskriminierung,Hass und Homophobie,oder was?

     

    Die Grünen ham vermutlich immer noch nicht verkraftet das der Päderastenparagraph damals nicht abgeschafft wurde,nun wollen sie halt nen anderen Weg suchen.Solches würde ich nie kritisieren,ansonsten wäre ich ja auch ein hasserfüllter,homophober Nazi der gefährdete Minderheiten diskriminiert und auf schändlichste Art und Weise deren elementären Grundrechte aushebeln will.

  • M
    Martin

    weshalb so eine aufregung, wenn einer mal die wahre einstellung in seiner partei offenbart? respekt für soviel ehrlichkeit. so ist es halt das rechte gesocks, rückständig und unsozial.

  • T
    tosh1980

    Solche Poltiker gehören entweder vom Verfassungsschutz beobachtet oder aber aus der Partei ausgeschlossen! Denn homophobes Verhalten stellt einen Angriff auf unsere Demokratie dar!

  • U
    Unaussprechbar

    Sag mal hat der die Abschaffung des §175 irgendwie nicht mitbekommen?

     

     

     

    Ob vielleicht viel mehr Heterosexuelle (absolut und relativ) insbesondere Kinder vergewaltigen? Ob das vielleicht mehr mit den irgendwie immer wieder selben Insitutionen, in denen das passiert, zu tun hat, als mit Sexualitäten (Hat der Kirchenparteimensch da etwa noch nichts von der Sache aus seinen eigenen Reihen vernommen? Ob er wohl weiß, dass Pädophilie nicht homosexuell sind, da Homosexuelle auffallend selten auf Kinder aus sind?)? Wie inkompetent im Nachdenken darf man eigentlich werden, bis man endlich mal den Mund zugeklebt bekommt (metaphorisch)? Muss erst alles in Trümmern liegen und ein paar Herzen durchbohrt worden sein, damit sowas gestoppt wird?

     

    Die alten Griechen hatten ein phantastisches Wort: Athyroglossos. Glossos ist "die Zunge", "Athyro" die Tür. Es verweist wörtlich auf jemanden, der zwar eine Zunge hat, aber keine Tür für die Zunge, jemand, der ständig weiterreden muss und der nur redet, um zu reden, nicht um Sinn zu erhellen oder irgendwas nützliches beizutragen zu was für einer Sache auch immer. Denunzianten könnte man ebenfalls in diesen Begriff mit hinein nehmen. Eine entsprechende Person nannte man athuroglossos oder ein athyrostomia. Damit wurden übrigens gleichzeitg jene gekennzeichnet, die die Rede selbst gering schätzten: "[Wer] seinen Mund ohne Thür lässt, der muss die Rede gering schätzen." (Plutarch: Über die Geschwätzigkeit 503c). Ein Athuroglossos ist also das Gegenteil jeder denkbaren Bereicherung aller möglichen (öffentlichen/politischen) Rede, vor allem auch, weil er Zeit stielt, aber auch öffentlichen Raum (denn den besetzt er ja mit seiner nutzlosen Rede). Was für eine tolle Begebenheit, dass solche Leute meine Steuern ihr Gehalt nennen! Ich muss Verachter der Rede bezahlen, die gleichzeitig auch noch Verachter der Gesetze sind (§175 + sexuelle Diskriminierung) und zudem noch einen Kreuzungspunkt besetzen, auf dem sich auch die NPD niederlässt, d.h. ich darf für die Finanzierung der mir entgegengebrachten Verachtung Steuern zahlen, nur weil ich keine Lust habe so zu leben, wie die Leute aus Pleasantville.

     

    Und dann noch so ein 12-bis-Mittag-Denken alá Ansteckung! Was für ein Müll. Als wäre Heterosexualität ansteckend! Als wäre eine Sexualität ansteckend! Goodness! "Auf Gedanken bringen" nennt der Mann das, obwohl der von Denken anscheinend nicht viel hält! Als wäre Sexualität bloß das, was man im Bett oder sonstwo mit seinen Geschlechtsorganen macht! Dieser Mann da redete nicht über Homosexualität, sondern über seine Vorstellung von Sexualität und wie sie sein sollte: maximal Libido-regressiv (Lust verboten), und bitte der Reproduktion der Bevölkerung dienend, sonst "abnormal". Als ob heute Reproduktion die Norm wenigstens der Heterosexualität wäre! Der Mann hat nicht mal Ahnung von den heutigen Verhältnissen der Heterosexualität! Unfassbar, wieso darf der denn Mund politisch öffnen zu Themen, von denen er nichts verstanden hat? Von Lust hat dieser Mann noch nichts gehört. Nur von Reproduktion.

     

    Was geht den das an, wer wie mit wem? Da denkt der über den Sex und die Lust von ganzen Bevölkerungen nach (Heteros, Homos, Trans...) und beschwert sich dann über Kinderpornographie! Goodness! Wie inkompetent darf es denn verdammt nochmal werden!!!?

  • RW
    Robert Welk

    "Die Grünen-Abgeordnete Eva Jähnigen verlangte mehr Aufklärung über homosexuelles Leben in Kitas und Schulen."

     

    Hier hat meine Toleranz ein Ende.

     

    In der Schule könnte man es ja mal im Biounterricht erwähnen da hab ich nichts dagegen, aber in Kitas, nein danke!