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Holst-Therapeutin gesteht Fluchthilfe

Die Therapeutin des dreifachen Frauenmörders Thomas Holst, Tamar Segal, hat der Hamburger Justiz ein schriftliches Geständnis über ihre Mithilfe an der Flucht des „Heidemörders“ im September 1995 zugeschickt. Das bestätigte gestern Staatsanwaltschaftssprecher Rüdiger Bagger. Den Inhalt des Schreibens wollte Bagger nicht kommentieren: „Frau Segal hat in dieser Woche eine mündliche Haftprüfung. Dort wird voraussichtlich auch ihre Einlassung erörtert.“

Die in U-Haft sitzende 39jährige gibt an, sie habe Holst befreit, um ihm eine angemessene Therapie außerhalb der Haftanstalt zu ermöglichen, da man ihn als untherapierbar in den Strafvollzug habe abschieben wollen. Holst habe ihr versprochen, sich sofort zu stellen, falls sie verhaftet würde, „weil wir diese Tat allein um Herrn Holst zu therapieren unternommen haben“. Den Verdacht, sie habe sich mit Holst in ihre Heimat Israel „oder überhaupt ins Ausland“ absetzen wollen, streitet Segal ab.

Das Geständnis ist laut Segals Anwalt, Udo Jacob, „ohne sein Einverständnis“ publiziert worden. Jacob hofft, schon bald U-Haftverschonung für seine Mandantin zu erreichen, da seines Erachtens „keine Fluchtgefahr besteht“.

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