Holocaust-Gedenken in den USA: Trump ignoriert jüdische Opfer
In einer Erklärung zur Shoah hat die Regierung die Vernichtung der Juden nicht erwähnt. Kritik daran wehrt sie als „pingelig“ ab.
Die Washingtoner Nachrichtenwebseite Politico berichtet, diese Erklärung aus dem Weißen Haus, üblicherweise eine Routineangelegenheit, sei von dem Trump-Vertrauten Boris Epshteyn verfasst worden. Ein Sprecher nannte die Kritik an der Erklärung „pingelig“. Man habe all jene berücksichtigt, die gelitten haben, sagte Stabschef Reince Priebus.
Richard Spencer, ein führender Ideologe der neurechten Bewegung, bejubelte die Erklärung aus dem Weißen Haus als „Entjudaisierung“ des Holocaust und einen möglicherweise revolutionären Schritt.
Dagegen kritisierten konservative jüdische Organisationen das Statement als unglücklich. Der Chef des Simon Wiesenthal Center, Rabbi Marvin Hier, sprach von einem „Fehler“. Morton Klein, Präsident der „Zionistischen Organisation“, sagte, die Erklärung Trumps habe bei ihm „Ärger und tiefen Schmerz“ ausgelöst.
Indirekte Kritik übte das Holocaust-Museum in Washington: „Millionen anderer unschuldiger Menschen wurden verfolgt und ermordet, aber die Vernichtung der Juden war der zentrale Punkt der Nazi-Ideologie“, stellte die weltweit anerkannte Institution klar.
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