: „Hohles Gerede?“
■ Presseerklärung des Betriebsrats der Krupp Stahl AG - Werk Rheinhausen zu dem taz–Bericht
Wie eine Bombe schlug heute morgen für den Betriebsrat ein Bericht und ein Dokumentationsteil der taz ein, in dem die seit Tagen angestellte Behauptung erhärtet wird, die Landesregierung NRW stehe politisch hinter einer schnellen Schließung des Kuppwerkes in Rheinhausen. Falls der in der taz dargelegte Sachverhalt sich bestätigt, bewertet der BR diesen als eine politische Ungeheuerlichkeit. Es erhärtet sich der Verdacht, daß in den Stahlkonzernen mit Abstimmung führender Politiker in Bund und Land mit Rheinhausen die 2.Phase der privatwirtschaftlichen Neuordnung der Stahlindustrie vorgenommen wird und daß die nächsten Schritte längst abgesprochen sind. Die Interessen der Beschäftigten bleiben dabei auf der Strecke. Um einen standortübergreifenden Widerstand zu verhindern, bleiben die Pläne unter Verschluß. Der Betriebsrat fordert die Landesregerung auf, unverzüglich auf die in der taz gegen sie erhobenen Vorwürfe Stellung zu nehmen. Diese Stellungsnahme verlangt der Betriebsrat gegenüber der Belegschaft hier in Rheinhausen. Eine Presseerklärung reicht nach Meinung des BR nicht aus. Die Beschäftigten der Krupp Stahl AG Werk Rheinhausen haben ein Recht darauf zu erfahren, ob die in der Vergangenheit gemachten Solidaritätsbekundungen nur hohles Gerede waren oder ob es ernst gemeint war. Wir haben ein Recht darauf zu erfahren, was hinter den Kulissen gespielt wird! In Rheinhausen und überall anderswo lassen sich die Arbeitnehmer nicht zum Stimmvieh degradieren!
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