Hohe Emissionen wegen Dürre: CO₂-Rekord wegen Diesel und Kohle
Es liegt an der globalen Trockenheit und am Wachstum Chinas: Die CO₂-Emissionen im Energiebereich haben 2023 erneut zugenommen. Nicht zum letzten Mal.
Die Zunahme im Jahresvergleich fiel mit 410 Millionen Tonnen immerhin weniger stark aus als im Vorjahr. 2022 waren 490 Millionen Tonnen CO₂ mehr ausgestoßen worden als 2021.
Allein die wetterbedingten Probleme der Wasserkraft sorgten für einen Anstieg der Emissionen um 170 Millionen Tonnen. Das liegt daran, dass Länder mit großen Wasserkraftkapazitäten wie China, Kanada und Mexiko wegen der Trockenheit auf alternative und deutlich klimaschädlichere Energiequellen wie Diesel oder Kohle umschwenken mussten.
China alleine verursachte 2023 zudem den Ausstoß von 565 Millionen Tonnen CO₂. Hier fiel der Anstieg stark aus, weil die Wirtschaft des Landes sich später als die der meisten anderen von der Corona-Pandemie erholte. Zudem verbraucht China weiterhin viel Kohle. In vielen Industrieländern gingen die Emissionen hingegen trotz steigender Wirtschaftsleistung zurück.
Emissionen sollen ab 2025 sinken
Nach Berechnungen von Klimaforschern müssen die CO₂-Emissionen in den kommenden Jahren stark sinken, um ein katastrophales Ausmaß der Erderwärmung zu verhindern. Spätestens im Jahr 2025 sollten die Emissionen demnach ihren Höhepunkt erreicht haben und ab dann zurückgehen.
Die IEA betonte, dass sich zumindest der Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem richtigen Weg befinde. „Der Übergang zu sauberen Energien schreitet schnell voran und bremst die Emissionen – selbst bei einem weltweiten Energiebedarf, der 2023 schneller steigt als 2022“, betonte IEA-Chef Fatih Birol.
China ist zwar für einen Großteil der aktuellen Emissionen verantwortlich, gerade bei den Erneuerbaren ist das Land aber auch ein Musterschüler. Die IEA veröffentlicht am Freitag einen separaten Bericht, der sich speziell mit dem Thema Erneuerbare befasst und einen starken Anstieg der Solar- und Windenergie dokumentiert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei jedoch „zu sehr auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften und China konzentriert“, während der Rest der Welt hinterherhinke, erklärte Birol.
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