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Historische Technik

■ Jahresbericht der Wehrbeauftragten: Desolate Lage vieler Einheiten

Bonn (dpa) – Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Claire Marienfeld, hat sich besorgt über den Zustand der Bundeswehr geäußert. Bei der Vorlage ihres Jahresberichtes 1996 sagte sie, das teilweise überalterte militärische Gerät wirkte sich zusehends negativ auf Motivation und Ausbildung der Soldaten aus. Die Lage mancher Einheiten werde als „desolat“ bewertet. Die Truppe könne wegen der fehlenden Finanzen notwendige Erneuerungen vor allem bei Fahrzeugen, Hubschraubern und Flugzeugen nicht vornehmen.

Die Wehrbeauftragte meinte, es gehe nicht an, daß Vorgesetzte private Gegenstände oder Geldmittel zur Verbesserung der Ausbildung ihrer Untergebenen einsetzen müßten. Soldaten der Fernmeldetruppen hätten über ihre veralteten Geräte geklagt. Sie hätten über die Ausbildung an einer Verschlüsselungsmaschine berichtet, die bereits in einem Museum als historisches Exponat ausgestellt werde: „Die Kiste ist doppelt so alt wie wir.“ Von 150 für den Einsatz im früheren Jugoslawien vorgesehenen Kraftfahrzeugen hätten 140 die erste Überprüfung vor dem Abtransport nicht bestanden.

Marienfeld prangert auch „unwirtliche“ Unterkünfte für die Soldaten an. Die Beseitigung von Mängeln, wie zum Beispiel undichte Fenster und schmutzige Wände, sei mit dem Hinweis auf eine größere Renovierung zu einem späteren Zeitpunkt aufgeschoben worden. Marienfeld forderte, dem Eindruck entgegenzuwirken, durch die im Augenblick bevorzugte Ausstattung der Krisenreaktionskräfte für die Auslandseinsätze entstehe eine Zwei- Klassen-Armee. Mit „Betroffenheit“ hat Marienfeld erneut Mißhandlungen von Soldaten durch Vorgesetzte und eine Verschlechterung des zwischenmenschlichen Klimas in der Armee registriert.

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