■ Schwarz-Schills Schwarze Liste (4): Hip Hop Hamburg
Das Angebot:
Seit 1994 kümmert sich der Verein in der Lippmannstraße um straffällig gewordene Sprayer. Pädagogin Barbara Uduwerella begleitet sie zu Polizeivernehmungen und Gerichtsterminen, vermittelt Anwälte, leistet Bewährungshilfe und organisiert wenn möglich einen vorgezogenen Täter-Opfer-Ausgleich. Mit vielen Gruppenangeboten wie HipHop-Jams, Break-Dance, einem Videoclub oder einer Fotogruppe will sie den vorrangig aus benachteiligten Schichten stammenden Jugendlichen andere Freizeitgestaltungsmöglichkeiten aufzeigen. Das in Hamburg einzigartige Projekt wurde 1996 und 1997 als Pilotprojekt von der Bundes-CDU gefördert.
Die Kürzungen:
Nachdem der bisherige Etat von 86.000 Euro auch für 2002 zunächst zugesagt worden war, soll Hip Hop Hamburg nun doch 16.000 Euro weniger bekommen.
Die Folgen:
Die Öffnungszeiten werden von drei auf zwei Tage reduziert. Darüber hinaus wird Uduwerella die Zeit für Schulprojekte fehlen, für die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt, aufsuchende Sozialarbeit oder die Beschäftigung von SchülerpraktikantInnen und HospitantInnen. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass die Zahl der Hilfesuchenden steigen wird: Der Rechtssenat will verstärkt gegen illegales Graffitti-Sprühen vorgehen.
Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zum Haushaltsbeschluss am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.
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