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Hessen-Grüne

■ Betr.: "Hessische One-Man-Band", taz vom 29.5.91

betr.: „Hessische One-Man- Band“, taz vom 29.5.91

Ihre Vermutung, die Mehrheit der neuen Landtagsfraktion sei „offenbar nicht dazu bereit, das politische Vakuum bei den hessischen Grünen mit Leben zu füllen“, ist falsch. Die Fraktion hat sich in Anbetracht der von der Landesversammlung am 25.5.91 beschlossenen Strukturreform vielmehr dafür entschieden, die stellvertretende Fraktionssprecherin und den Fraktionssprecher aufzufordern, für ein BeisitzerInnenamt im Landesvorstand zu kandidieren. Dies geschah aus der Überlegung heraus, daß es natürlich auch Sache der Fraktion sein müsse, an der mit der Strukturreform anvisierten politischen Stärkung des Landesverbandes als des eigentlichen politischen Subjekts der Grünen Hessens mitzuwirken. Die Wahl des Fraktionssprechers in ein Beisitzeramt im Landesvorstand zeigt, daß die Mehrheit der Landesversammlung diese Überlegung für plausibel hielt.

Im übrigen bleibt unerfindlich, warum sich die grünen Hessen dafür entschieden haben sollen, das „Politikmachen“ „einer Handvoll Männer um Joschka Fischer (zu) überlassen“. In der hessischen Landesregierung sind die Grünen Hessens mit einer Ministerin, einem Minister sowie drei Staatssekretärinnen und einem Staatssekretär vertreten. Die Zusammensetzung der Fraktion der Grünen im Hessischen Landtag ist ausnahmslos durch Geschlechterquotierung bestimmt.

Wir bestreiten niemandem das Recht, sich bei seiner journalistischen Arbeit auf die Wahrnehmung echter oder vermeintlicher Bandleader zu beschränken. Er/Sie möge dafür aber nicht die Band selbst in die politische Haftung nehmen. Rupert von Plottnitz, Fraktionsvorsitzender, Wiesbaden

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