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Heroin auf Rezept

■ Schmerzforscher: Heroin für Rheuma-Kranke

Die Abschaffung des Betäubungsmittel-Gesetzes haben führende deutsche Schmerzforscher gefordert. Zum Auftakt des Kongresses „Rheuma und Schmerz“ rief der Präsident der Organisation, Manfred Zimmermann, am Mittwoch in Hannover zu einem freieren Umgang mit Opiaten in der Therapie auf. Der Einsatz von Morphium müsse nicht nur fürTumor-, sonderen auch für Rheumakranke mit schweren chronischen Schmerzen möglich sein.

Der Bochumer Schmerzmediziner Michael Zenz beklagte, daß in Folge „einer übertriebenen Furcht vor Nebenwirkungen“ die Behandlung von Schmerzpatienten in der Bundesrepublik völlig unzulänglich sei. Die Schmerzforscher fordern eine Regelung wie in Großbritannien, wo selbst Heroin auf normalen Rezepten verschrieben werden könne.

Bis zum Samstag diskutieren in Hannover rund 1.000 Forscher, Ärzte und Pfleger über neue Erkenntnisse in der Erforschung des Rheumas und bei der Therapie von Schmerzen. Erstmals tagten Rheumatologen und Schmerzforscher gemeinsam. Rheuma zählt zu den großen Volkskrankheiten. Rund 40 Prozent aller Erwachsenen in der Bundesrepublik leiden unter einer der 100 Rheuma-Krankheiten.

Wichtigstes Symptom ist Schmerz, der oft chronisch wird. Die Ursachen des Rheumas sind noch nicht erforscht. Es gibt aber immer mehr Belege dafür, daß Rheuma oft durch Viren ausgelöst wird. dpa

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