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Herbstakademie: ZITSCH / Ereignisse von Hespos

■ Pleforianische Stimmung

Wer Hans-Joachim Hespos' Arbeitsmaxime kennt, derzufolge er „mit der eigenen Überraschung“ komponiere, d.h. bei Beginn eines Werkes nicht weiß, wie es im nächsten Moment weitergeht, dürfte angesichts seiner neuesten Produktion ZITSCH — Ereignisse für Ensemble in pleforianischer Stimmung überrascht sein. Er greift hier z.T. auf eigenes Material sowie auf das fremder Komponisten zurück, was ein gewisses Maß an Planung mit sich bringt.

Einige Beispiele: Zu Beginn bemüht sich ein Clavichordspieler „in zierlich still erregten, recht verschiedenartigen visionen unterschiedlicher dauern“ um die Umsetzung der älteren Hespos- Komposition „-Z...(), Anregung für einen Pianisten“, (1969). „...plötzlich ist da jemand im Raum irgendwo ... verrichtet unplausibles in auffälliger abWesenheit..“ (“tickfrau/ man“), ein „stehgeiger“ bewegt sich an seinem Platz und spielt in Abständen viermal die erste Geigenstimme aus einem Streichquartett von Mozart. Unvermittelt erhebt sich aus dem Publikum „ein akteur, vielzüngig stumm, faszinierende ganzkörpergestalt, verführerische maul- glieder-sprache ... er zeigt, diskutiert, erläutert, zerinnigt“. Vier Sängerinnen treten mit ihrem Material von Händel und Donizetti in ein „engrangelndes geschiebe“ und und und ... Für jeden Liebhaber Hesposscher Szenarios ist dieses Spektakel ein Muß, und wer die Werke des Komponisten zum ersten Mal erlebt, kann leicht süchtig danach werden. H.Schmidt

Mittwoch, 20h,

Hochschule für Künste, Am Wandrahm 23

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