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Hells AngelsBußgeld gegen Rocker-Security

Eine Walsroder Sicherheitsfirma soll dafür bezahlen, dass sie Wachleute bei einem Fußballspiel nicht anmeldete. Mindestens einer ist ein vorbestrafter Neonazi.

Sicherheit bestellt man besser woanders. Bild: dpa

BREMEN taz | Ein Bußgeld von 1.200 Euro hat die Stadt Walsrode gegen die Sicherheitsfirma GAB Security erlassen. Das Unternehmen, das den Hells-Angels-Bossen und Rotlicht-Größen Frank Hanebuth aus Hannover und Wolfgang Heer aus Walsrode gehört, hat einige seiner Sicherheitsleute nicht wie vorgeschrieben beim Ordnungsamt angemeldet. Darunter befand sich auch ein wegen Körperverletzung vorbestrafter Neonazi aus Walsrode. Der GAB-Geschäftsführer, Wolfgang Heers Sohn Michel, hat Einspruch gegen das Bußgeld eingelegt.

Konkret geht es um das Fußballspiel Germania Walsrode gegen den Tus Celle am 30. April in Walsrode. Die von Heer gesponserte Germania hatte aus Angst vor Fan-Auseinandersetzungen die GAB Security angefordert. Handgreiflich wurden allerdings die Wachleute aus dem Rockermilieu. "Es floss Blut. Zuschauerbänke gingen zu Bruch, Spielfeldbanden wurden zerfetzt, und manch einer verließ den Platz mit einer Schramme, einer Prellung oder einem blauen Auge", schrieb die Hannoversche Allgemeine Zeitung über den Tag. "Die Security-Leute sind sehr resolut vorgegangen und haben eindeutig überreagiert", sagte eine Polizeisprecherin. Die GAB-Leute hätten den Block der Celler eingekreist, sie gewaltsam aus dem Stadion gedrängt und dabei auch geprügelt. "Dadurch ist die Situation extrem umgeschlagen", so die Polizei. Es habe an Professionalität gefehlt.

Die Lokalzeitung druckte am nächsten Tag ein Foto, auf dem ein bekannter Rechtsextremist in GAB-Kleidung mit einer Zaunlatte in der Hand zu sehen war. Mehrere Celler Fans haben Strafanzeigen wegen Körperverletzung erstattet.

"Wir haben nur von unserem Hausrecht Gebrauch gemacht", sagte Heer selbst in einem Interview. GAB zufolge waren die drei nicht angemeldeten Männer an dem Tag gar nicht als Wachleute eingesetzt, sondern als "Servicekräfte". Sicherheitsfirmen dürfen nur Wachleute mit einwandfreiem Führungszeugnis einsetzen. Offenbar hat GAB versucht, diese Auflage zu umgehen.

Bis auf das Bußgeld darf die Hells-Angels-Firma, die das Steintorviertel in Hannover kontrolliert, weitermachen wie bisher. "Wir versuchen da ein Auge drauf zu haben", sagte Walsrodes Bürgermeisterin Silke Lorenz. Es sei aber fraglich, ob dieser eine Vorfall ausreiche, um ein Verfahren wegen "Unzuverlässigkeit" gegen GAB-Chef Wolfgang Heer einzuleiten.

Erst Mitte August hatten 140 Beamte des Landeskriminalamts Niedersachsen Bordelle, Wohnungen, Geschäftsräume und "Lovemobile" im Raum Walsrode durchsucht. Gegen die Rockerszene ermitteln die Behörden unter anderem wegen des Verdachts auf Menschenhandel.

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16 Kommentare

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  • A
    anton

    81 sind alle Verbrecher wenn sie könnten und dürften würden sie auch den Rest der Menschheit unterwerfen.

  • DH
    Dennis hamburg

    Mann kann die kutten verbieten und was weis ich aber die Menschen bleiben!!!81 Forever!Kein 81er prügelt und vergewaltigt kleine Kinder-was leider jeden tag aufs neue in Deutschland passiert!!!Lasst doch endlich die engel in ruhe und kümmert euch um Kinderf.... und Terror und der übervölkerung der Schwarzköpfe in unserem land!!

  • S
    Support81NE

    Meine Aussage bezog sich überhaupt nich auf die Zusammenarbeit zwischen Rot-Weiss und Neo´s sondern einzig und allein auf die Politik die GEGEN die Jungs von Rot-Weiss(81er/Hells Angels)mit ALLEN Mitteln vorgeht und damit versucht wird sie kaputt zu machen.

    Nur leider hat die Politik wahrscheinlich vergessen das die Firmen auch Nichtmitglieder und deren Familien satt machen.

  • K
    Kapitulation

    @Klaus

    Sie haben mich gründlich mißverstanden. Ich stelle Nazis nicht als Opfer staatlicher Verfolgung dar. Nazis gehören von der Justiz verfolgt! Ich stelle nur fest, daß Politiker eher auf Nazis mit den üblichen und in der Sache wünschenswerten Reflexen reagiert, als auf sogenannte 1%er. Dabei sind beide Verbrecher. Der Nazi aus ideologischer Verblendung und der Hells Angel aus Habgier.

    Würde der Präsi der Hells Angel in Hannover aber mit deutlich sichtbaren Insignien rechtsradikaler Gesinnung rumlaufen, wäre es z.B. dem Hannoveranischen Oberbürgermeister schwer gefallen, sich mit ihm für die Tagespresse ablichten zu lassen. So aber gibt es die hübschen Fotos aus der Presse, die den Chef dieser kriminellen Vereinigung als Helden zeigen, der mit dem Besen symbolisch für Ordnung und Sauberkeit im Rotlichtviertel sorgt.

    So. Und jetzt dürfen Sie sich wirklich den Finger in den Hals stecken. Ich habs schon.

  • FA
    Friedrich Angels

    @support81: Wenn die von der 81 mit denen von der 18 gemeinsame Sache machen, dann hört der Spaß auf. Sag ich dir, weil du offensichtlich mal ein Geschichtsbuch gelesen hast.

  • K
    Klaus

    Hier sind ja sehr tolle Kommentare...

     

    Ein Nazi-Vergleich. Toll. Sollen also vorgestrafte Neo-Nazis wieder die Opfer sein und der Staat böse faschistoid? Jaja, immer schön die Rollen und Tatsachen verdrehen.

     

    Und dass Der Deutsche mit allen Mitteln bekämpft, was er nicht kennt, ist ja eine schöne Erkenntnis für jemanden der das organisierte Verbrechen und Neonazis deckt.

  • K
    Kapitulation

    Na super. Das Bußgeld wird dem organisierten Verbrechen den Hals brechen. Vielleicht erwischt ja noch jemand den HA Präsi beim falsch parken. Dann kriegt der garantiert kein Bein mehr auf die Erde!

    Diese Truppe hat gänzlich andere Mittel, "Ordnungswidrigkeiten" gegen ihre Regelwerke zu ahnden und damit ist sie bis auf weiteres wesentlich erfolgreicher als die vergleichsweise impotenten Ordnungsbehörden. Zumal, wenn diese von der Politik allein gelassen werden, weil die sich nicht dort aufstellt, wo sie sollte, nämlich vor dem Rechtsstaat. Warum auch? Der Hanebuth "sorgt" ja für "Ordnung". Und ein Nazi ist er auch nicht. Wo also ist das verdammte Problem, wenn Verbrecher die Regeln machen?

  • S
    Support81NE

    Da man den "bösen Rockern" nicht anders beikommen kann,

    versucht man sie wohl jetzt wirtschaftlich zu ruinieren.Durch Ordnungsgelder und die ständigen Durchsuchungen versucht die Politik sich Wählerstimmen zu "erkaufen"

    Die Hetzjagd und die daraus resultierenden Kosten für unverhältnissmässige Aktionen unseres Staates erinnern mich an die Politik der 1930er Jahre.

    Aber so ist der Deutsche,was er nicht kennt wird mit allen Mitteln bekämpft.

  • A
    anton

    81 sind alle Verbrecher wenn sie könnten und dürften würden sie auch den Rest der Menschheit unterwerfen.

  • DH
    Dennis hamburg

    Mann kann die kutten verbieten und was weis ich aber die Menschen bleiben!!!81 Forever!Kein 81er prügelt und vergewaltigt kleine Kinder-was leider jeden tag aufs neue in Deutschland passiert!!!Lasst doch endlich die engel in ruhe und kümmert euch um Kinderf.... und Terror und der übervölkerung der Schwarzköpfe in unserem land!!

  • S
    Support81NE

    Meine Aussage bezog sich überhaupt nich auf die Zusammenarbeit zwischen Rot-Weiss und Neo´s sondern einzig und allein auf die Politik die GEGEN die Jungs von Rot-Weiss(81er/Hells Angels)mit ALLEN Mitteln vorgeht und damit versucht wird sie kaputt zu machen.

    Nur leider hat die Politik wahrscheinlich vergessen das die Firmen auch Nichtmitglieder und deren Familien satt machen.

  • K
    Kapitulation

    @Klaus

    Sie haben mich gründlich mißverstanden. Ich stelle Nazis nicht als Opfer staatlicher Verfolgung dar. Nazis gehören von der Justiz verfolgt! Ich stelle nur fest, daß Politiker eher auf Nazis mit den üblichen und in der Sache wünschenswerten Reflexen reagiert, als auf sogenannte 1%er. Dabei sind beide Verbrecher. Der Nazi aus ideologischer Verblendung und der Hells Angel aus Habgier.

    Würde der Präsi der Hells Angel in Hannover aber mit deutlich sichtbaren Insignien rechtsradikaler Gesinnung rumlaufen, wäre es z.B. dem Hannoveranischen Oberbürgermeister schwer gefallen, sich mit ihm für die Tagespresse ablichten zu lassen. So aber gibt es die hübschen Fotos aus der Presse, die den Chef dieser kriminellen Vereinigung als Helden zeigen, der mit dem Besen symbolisch für Ordnung und Sauberkeit im Rotlichtviertel sorgt.

    So. Und jetzt dürfen Sie sich wirklich den Finger in den Hals stecken. Ich habs schon.

  • FA
    Friedrich Angels

    @support81: Wenn die von der 81 mit denen von der 18 gemeinsame Sache machen, dann hört der Spaß auf. Sag ich dir, weil du offensichtlich mal ein Geschichtsbuch gelesen hast.

  • K
    Klaus

    Hier sind ja sehr tolle Kommentare...

     

    Ein Nazi-Vergleich. Toll. Sollen also vorgestrafte Neo-Nazis wieder die Opfer sein und der Staat böse faschistoid? Jaja, immer schön die Rollen und Tatsachen verdrehen.

     

    Und dass Der Deutsche mit allen Mitteln bekämpft, was er nicht kennt, ist ja eine schöne Erkenntnis für jemanden der das organisierte Verbrechen und Neonazis deckt.

  • K
    Kapitulation

    Na super. Das Bußgeld wird dem organisierten Verbrechen den Hals brechen. Vielleicht erwischt ja noch jemand den HA Präsi beim falsch parken. Dann kriegt der garantiert kein Bein mehr auf die Erde!

    Diese Truppe hat gänzlich andere Mittel, "Ordnungswidrigkeiten" gegen ihre Regelwerke zu ahnden und damit ist sie bis auf weiteres wesentlich erfolgreicher als die vergleichsweise impotenten Ordnungsbehörden. Zumal, wenn diese von der Politik allein gelassen werden, weil die sich nicht dort aufstellt, wo sie sollte, nämlich vor dem Rechtsstaat. Warum auch? Der Hanebuth "sorgt" ja für "Ordnung". Und ein Nazi ist er auch nicht. Wo also ist das verdammte Problem, wenn Verbrecher die Regeln machen?

  • S
    Support81NE

    Da man den "bösen Rockern" nicht anders beikommen kann,

    versucht man sie wohl jetzt wirtschaftlich zu ruinieren.Durch Ordnungsgelder und die ständigen Durchsuchungen versucht die Politik sich Wählerstimmen zu "erkaufen"

    Die Hetzjagd und die daraus resultierenden Kosten für unverhältnissmässige Aktionen unseres Staates erinnern mich an die Politik der 1930er Jahre.

    Aber so ist der Deutsche,was er nicht kennt wird mit allen Mitteln bekämpft.