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Heiße WahlkampfphaseAb nun Abteilung Attacke

Uwe Rada
Kommentar von Uwe Rada

Linke und Grüne haben die Aufstellung ihrer Landeslisten genutzt, um den politische Gegner anzugreifen. Gibt es nunmehr weder Freund noch Feind?

N un hat er also wirklich begonnen, der Wahlkampf. Ihre Nominierungsversammlungen für die Spitzenkandidaten und Landeslisten nutzten Grüne und Linke zu teilweise heftigenAngriffen auf die politische Konkurrenz. Von Renate Künast (Grüne) hat man das erwarten dürfen. Von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) nicht unbedingt. Doch der war zuvor vom Koalitionspartner SPD provoziert worden. Seit dem Wochenende hat im Wahlkampf also die Abteilung Attacke das Sagen. Selbst die FDP bezichtigt die CDU als Partei ohne wirtschaftliche Kompetenz.

Kennen die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer plötzlich also weder Freund noch Feind? Dem widerspricht, dass sich so mancher Sozialdemokrat von der Linken in den vergangenen Wochen mehr Biss gewünscht hat. Selbst wenn die Grünen am 18. September hinter der SPD liegen sollten: Eine Wunschehe ist das Bündnis mit den Grünen für die SPD eher nicht.

Die schwarze Linie

Und die Grünen? Sollte es fürs Schwabenmodell Grün-Rot nicht reichen, so die Rechnung mancher Realos, könnte Künast immer noch mit Hilfe der CDU Regierende Bürgermeisterin werden. Doch auch das ist seit dem Wochenende unwahrscheinlicher. Mit ihrem mäßigen Zuspruch für die Realos auf der Landesliste hat die Parteilinke bereits vorab eine "schwarze Linie" eingezogen. Eher bleibt Künast also im Bund als dass sie Frank Henkel zum Kellner macht.

Es ist also spannend in Berlin - für SPD, Grüne und Linke. CDU und FDP bleiben aber wie gewohnt in der Rolle als Langeweiler.

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Uwe Rada
Redakteur taz.Berlin
Jahrgang 1963, ist Redakteur für Stadtentwicklung der taz. Weitere Schwerpunkte sind Osteuropa und Brandenburg. Zuletzt erschien bei Bebra sein Buch "Morgenland Brandenburg. Zukunft zwischen Spree und Oder". Er koordiniert auch das Onlinedossier "Geschichte im Fluss" der Bundeszentrale für politische Bildung. Uwe Rada lebt in Berlin-Pankow und in Grunow im Schlaubetal.
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