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Heftige Kritik an BVG-Tarifplänen

Der Fahrgastverband IGEB protestiert gegen die Fahrpreispolitik im öffentlichen Personennahverkehr. Scharfe Kritik übte der Verband gestern an der Absicht der BVG, im kommenden Jahr die Preise für Monats- und Tageskarten zu erhöhen und die Kleingruppenkarten zu streichen. Jedes Unternehmen pflege seine Stammkunden, betonte Vizeverbandsvorsitzender Matthias Horth. In Berlin aber würden Inhaber von Zeitkarten als „Melkkühe“ betrachtet. Die Abschaffung der Gruppenkarten sei „absolut unbegreiflich“.

Die Planungen der BVG sehen vor, ab 1. August 2001 die Preise für Tages- und Zeitkarten um bis zu 39 Prozent anzuheben. Der Preis für die Monatskarte erhöht sich von derzeit 105 auf 109 Mark, die AB-Tageskarte von 8,70 auf 11,20 Mark. Positiv sieht der Fahrgastverband nur die beabsichtigte Ersetzung des Kurzstreckentarifs durch einen „Kieztarif“ mit mehr Haltestellen und Umsteigeberechtigung sowie die Einführung einer „Freizeitkarte“. Auch die Grünenfraktion im Abgeordnetenhaus forderte die BVG gestern auf, ihre Preispolitik zu korrigieren. Erfahrungsgemäß führe jede Tariferhöhung zu massiven Fahrgastverlusten. „Verkehrssenator Strieder sollte sich mit seiner Kritik an der BVG besser zurückhalten“, hieß es weiter. Schließlich habe er selbst das Sanierungskonzept mit der BVG vereinbart, in dem die jetzt geplanten Preiserhöhungen vorgesehen sind. DDP, TAZ

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