piwik no script img

Havarie in Russlands größtem WasserkraftwerkMehr als 60 Menschen vermisst

Der Maschinenraum des größten Wasserkraftwerks in Russland ist am Montag explodiert. Bei der plötzlichen Überflutung des Turbinenraums konnten sich viele Arbeiter nicht mehr retten.

Der explodierte Maschinenraum des Wasserkraftwerks. Bild: dpa

MOSKAU afp/dpa/ap | Bei dem Unfall im größten Wasserkraftwerk Russlands sind möglicherweise mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Das Schicksal von 68 Menschen sei nach dem Unglück im Turbinenraum des Kraftwerks von Sajano Schuschenskaja noch unklar, sagte Andrej Kljujew vom Ministerium für Katastrophenschutz der sibirischen Region Chakassija am Montag im russischen Rundfunk. Sieben Todesopfer wurden bislang bestätigt. Das Kraftwerk am Jenissej wurde abgeschaltet.

In dem Kraftwerk soll ein Transformator in einem Maschinenraum explodiert sein, wie der Sprecher der Ermittlungsbehörden, Wladimir Markin, nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte. Bei dem Unglück am frühen Morgen durch einen Rohrbruch der Turbinenraum des Kraftwerks überflutet worden. In mehreren Aluminiumfabriken in der Region fiel danach der Strom aus, viele Anwohner gerieten in Panik. Die Behörden versuchten, die Menschen zu beruhigen.

Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen Verletzung der Sicherheitsvorschriften ein. Bei der 1978 in Betrieb genommenen Anlage Sajano-Schuschenskoje stürzten durch die Wasserfluten eine Mauer sowie ein Teil der Dachkonstruktion des Kraftwerks ein, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes in der Stadt Krasnojarsk. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder des völlig zerstörten Maschinenraums mit herumliegenden Trümmern. Die Reparatur der Anlage, die vor allem ein nahes Aluminiumwerk mit Strom versorgt, werde Wochen dauern.

Auf dem rund 320 Kilometer langen Stausee bildete sich nach dem Unfall ein großer Ölteppich. Nach Angaben der örtlichen Behörden bestehe aber keine Gefahr für die Umwelt. Regierungschef Wladimir Putin verlangte, alles für die baldige Wiederaufnahme der Stromversorgung der Großbetriebe zu tun. Auch Präsident Dmitri Medwedew ließ sich fortlaufend über die Situation informieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • M
    m.sc.ee

    Sorry, aber ein TRANSFORMATOR kann einfach nicht explodieren. Ich vermute eher, dass da jemand wieder bestimmte Sicherheitsvorschriften missachtet hat...