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Haushaltskrise USAFinanzkollaps selbstgemacht

Die Republikaner im Repräsentantenhaus wollen die Gesundheitsreform schleifen, der Senat lehnt ab. Die Zwangsschließung vieler Behörden rückt immer näher.

Düstere Aussichten. Bild: dpa

WASHINGTON ap/taz | Hochspannung in Washington: Wenige Stunden vor dem drohenden Finanzkollaps vieler US-Behörden berät der Senat am Montag über den umstrittenen Budgetentwurf aus dem Repräsentantenhaus. Die am Vortag eingebrachte Vorlage sieht einen Aufschub der Kernpunkte der umstrittenen Gesundheitsreform um ein Jahr vor.

Die republikanische Mehrheit des Repräsentantenhauses einigte sich zudem auf die Aufhebung einer Steuer für die Hersteller von medizinischem Gerät, über die das „Obamacare“-Programm zum Teil finanziert werden soll. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, hat schon ein Veto seiner Kongresskammer gegen den Plan angekündigt.

Kommt bis Dienstag aber keine Einigung über einen Übergangshaushalt zustande, kommt es in den USA zum sogenannten Shutdown, der Zwangsschließung vieler, aber nicht aller Behörden. Betroffen wären unter anderem Nationalparks und die Raumfahrtbehörde Nasa. Etwa 800.000 der gut zwei Millionen Staatsbediensteten müssten in unbezahlten Urlaub gehen.

Nach der erwarteten Ablehnung durch den demokratisch geführten Senat wäre am Montag anschließend wieder das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus an der Reihe. Die Republikaner müssten sich dann entscheiden, ob sie die erste Teilzwangsschließung des Staates seit 17 Jahren verursachen wollen oder klein beigeben und mit leeren Händen aus dieser jüngsten Konfrontation mit den Demokraten gehen.

Neben dem Gesetz zur vorläufigen Staatsfinanzierung geht es auch abermals um die Anhebung der gesetzlich festgeschriebenen Verschuldungsgrenze der USA. Sie liegt bei 16,7 Billionen Dollar (gut 12,3 Billionen Euro) und war bereits im Mai erreicht worden. Seither nutzte die Regierung "besondere Maßnahmen", um den Kreditrahmen um weitere 300 Milliarden Dollar zu erweitern. Am 17. Oktober wird nach Darstellung des Finanzministeriums aber auch dieser Rahmen ausgeschöpft sein.

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3 Kommentare

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  • Z
    ZweiZu1

    Tja wenn man erst einmal die rote Linie überschritten hat...Ach nein wir haben ja gar kein Geld mehr...

    Also zuschlagen bevor etwas passieren kann, das ist kostengünstiger... Also alles in die NSA pumpen und dann lasst die Drohnen schnurren.

  • K
    Knuffi

    Ein Staat in kompletter monetärer Handlungsunfähigkeit. Und sowas wird von den Pseudovorbildern in unserem Land als ebenso unglaubwürdiges Vorbild propagiert. Peinlich.

  • K
    Kermit

    Wer kennt das nicht? Alle Wege führen nach Rom! Was für das Selbstverständnis des Römischen Imperiums galt, gilt meiner Meinung nach auch für die Amerikaner. Anders ausgedrückt: sie fühlen sich als Nabel, als Schaltstelle der Welt. Als regelmäßiger Leser amerikanischer Leitmedien ist man häufig sehr verblüfft, wie die Welt ganz selbstverständlich als Brettspiel betrachtet wird. Interessen der "Verbündeten" werden nur geduldet, so lange sie eigenen Interessen nicht im Weg stehen, wie sich an der NSA-Geschichte zeigt. Wenn Amerika einen Dämpfer erfährt, weil pleite sind die noch lange nicht, kann das der Welt nur gut tun. Wenigstens ein wenig besteht dann die Hoffnung, dass die amerikanische Hybris sich minimal reduziert. Vielleicht wäre es den Amis zu empfehlen, ihren weltweiten Militärapparat zwecks Kostenminimierung zu reduzieren und die imperialistischen Gelüste zu überdenken. Allein mir fehlt der Glaube.