piwik no script img

Handysafe in britischem NationalparkGezwitscher ohne Twitter

Damit absolut nichts die Konzentration auf Stechginster und Pony stört, können Besucher des New-Forest-Parks jetzt ihre Handys im Safe deponieren.

Hier passt das Handy rein. Tabelle: youtube.com/New Forest National Park Authority

BERLIN taz |Natürlich kann man sein Handy auch einfach ausschalten. Doch das wäre kaum dasselbe. Keine Funke, kein Surren, kein Brummseln - einfach mal ohne den ganzen Zivilisationskrempel die Natur genießen: Das sollen Besucher des New-Forest-Nationalparks im Süden Englands. Ein gigantisches Idyll in den Grafschaften Hampshire und Wiltshire, das schon 1079 von William I. zum königlichen Wald für die Hirschjagd erklärt wurde.

Fast 1.000 Jahre später besuchen jährlich 15 Millionen Briten das Areal. Hier gedeihen Stechginster und Moorbärlapp, Bergsingzikade und Zauneidechse fleuchen, Dam- und Sikahirsch röhren, das regionaltypische New-Forest-Pony stapft durchs Schilf.

Doch „viele Besucher starren lieber auf ihr Handy statt auf die Welt um sie herum", sagt Sion Donovan von der Parkverwaltung. Er verweist auf eine Umfrage, laut der sieben von zehn britischen Kindern beklagen, dass ihre Eltern zu viel aufs Handy schauen - und sechs von zehn Erwachsenen, dass ihre Kinder selbiges tun.

Deshalb haben die Ranger jetzt ein totale Kontemplation versprechendes Dings entwickelt, das TechCrèche (Technik-Krippe). Der Safe ist eine Weltpremiere, in ihm können Besucher ihre Siebensachen deponieren, bevor sie durch den Park stromern, der etwa zwei Drittel so groß ist wie das Bundesland.

Auch Schlüsselanhänger passen rein

Kleine, Aufmerksamkeit schlingende Smartphones zum Beispiel. Oder auch Schlüsselanhänger, damit Besucher nicht mit dem Auto, sondern mit dem Bus durch den Park cruisen. Spinnen die Briten? Auf jeden Fall tun sie was für Totalentschleuniger.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!