Handelskonflikte: Trump verkündet Einigung im Zollstreit mit Japan
Zölle in Höhe von 15 Prozent soll es geben – und massive Investitionen in den USA. Japan äußert sich zurückhaltend.
Japan werde „Zölle in Höhe von 15 Prozent an die Vereinigten Staaten zahlen“, erklärte der US-Präsident bei Truth Social. Trump verwies in dem Beitrag zudem auf Investitionen Japans „auf seine Anweisung hin“ in Höhe von 550 Milliarden Dollar (rund 430 Milliarden Euro) in den USA, wobei 90 Prozent der Gewinne in den USA bleiben würden.
Weitere Angaben zu dem Investitionsplan machte Trump nicht – er verkündete lediglich die Schaffung von „Hunderttausenden Arbeitsplätzen“ durch das Abkommen.
Japan werde „seinen Markt für den Handel öffnen, darunter für Autos und Lastwagen, Reis und bestimmte andere landwirtschaftliche Produkte“, fügte Trump hinzu. Reisimporte sind in Japan ein heikles Thema, und die Regierung Ishibas hatte zuvor jegliche Zugeständnisse in dieser Frage ausgeschlossen.
Ishiba sagte nach der Ankündigung Trumps vor Journalisten in Tokio zunächst, dass er sich erst äußern könne, wenn „wir die Details des Abkommens sorgfältig geprüft haben“.
Später erklärte er dann: „Wir haben uns darauf geeinigt, den seit April geltenden zusätzlichen Zollsatz von 25 Prozent auf Autos und Autoteile auf 15 Prozent zu halbieren“. Japan sei das erste Land der Welt, „das eine Senkung der US-Zusatzzölle auf Autos und Autoteile ohne Begrenzung oder Beschränkungen bei der Menge“ erreicht habe, fügte er hinzu.
Der US-Präsident hatte Japan zuletzt mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von 25 Prozent gedroht, sollte bis zum 1. August keine Einigung erzielt werden. In den vergangenen Wochen hatten die USA bereits Handelsabkommen mit den Philippinen, Indonesien, Großbritannien und Vietnam geschlossen.
Trump hatte im April einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent für fast alle Handelspartner verhängt. Im Juli verschickte er mehr als 20 Briefe an eine Reihe von Ländern, in denen er massive Aufschläge ab dem 1. August ankündigte.
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