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Handel im Wandel

■ Umsätze der Hamburger Einzelhändler sind 2001 noch einmal gesunken

Der Hamburger Einzelhandel geht derzeit durch ein Tal. Die Umsätze der rund 10.000 Hamburger Einzelhändler schrumpften im vergangenen Jahr um nominal 0,5 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro, teilte der Hamburger Einzelhandelsverband gestern mit. Im laufenden Jahr sei mit einem gleich bleibenden Umsatz zu rechnen, sodass real – wenn die Geldentwertung einbezogen ist – ein Rückgang von knapp einem Prozent zu verzeichnen sei. „Es wird schwer für den Einzelhandel“, sagte Verbandsgeschäftsführer Ulf Kalkmann.

Die letzte Wachstumsperiode für den Hamburger Einzelhandel liegt damit schon fast ein Jahrzehnt zurück: Nach dem Fall der Mauer gab es eine Sonderkonjunktur. Seitdem legt der Verband Jahr für Jahr stagnierende bis rückläufige Umsatzzahlen vor. „Der Anteil des stationären Einzelhandels am gesamten Konsum nimmt ab“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Ludwig Görtz. „Die Verbraucher geben ihr Geld stärker für Urlaub und Wellness, aber auch für die Altersvorsorge aus.“ Mit innovativen Ideen und pfiffigen Angeboten könnten sich Einzelhändler jedoch auch in einem solchen Markt neue Wachstumschancen erschließen.

Die Umstellung auf den Euro ist für den Hamburger Einzelhandel praktisch abgeschlossen. „Der Handel hatte sich gut vorbereitet und es hat alles wirklich hervorragend geklappt“, sagte Kalkmann. Dabei sei den Einzelhändlern zugute gekommen, dass die Verbraucher ihre Währung bei den Banken und Sparkassen und nicht in Kaufhäusern und Geschäften gewechselt hätten. Kalkmann trat Befürchtungen entgegen, dass der Euro einen Preisschub ausgelöst habe. „Wir hatten im vergangenen Jahr Preissteigerungen von rund einem Prozent und das erwarten wir auch in diesem Jahr“, sagte er.

Der Hamburger Rechtssenat findet, wenig überraschend, die Unterstützung des Einzelhandels. „Wir begrüßen die Entscheidung des Senats, Hamburg wieder zu einer Wachstumsmetropole zu machen“, sagt Görtz. lno/taz

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