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Hanau–Demo findet statt

Aus Johannesburg Hans Brandt Sechs für den politisch motivierten Mord eines schwarzen Stadtrates zum Tode verurteilte Schwarze sollen am kommenden Freitag in Südafrika hingerichtet werden. Zu den Verurteilten gehört auch eine Frau. Prakash Diar, Anwalt der als „die Sharpeville Sechs“ bekannten Verurteilten, bestätigte, daß die Anordnungen zur Hinrichtung seinen Klienten übergeben worden seien. Der Chef der Apartheidregierung Botha hatte eine Begnadigung zuletzt verworfen. Die Sechs wurden für dieErmordung des Stadtrates von Sharpeville, Jacob Dlamini, zum Tode verurteilt, obwohl selbst das Berufungsgericht, das höchste Gericht Südafrikas, bestätigt hatte, daß keiner der Sechs sich daran direkt beteiligt hatte. Sie waren jedoch Teil einer Menschenmenge, die im September 1984 Jacob Dlamini geschlagen und gesteinigt hatte und seine Leiche sodann anzündete. Das Gericht behauptete deshalb, daß die „Sechs von Sharpeville „ die Absicht hatten, Dlamini zu ermorden. Deshalb könnten sie auf Grundlae der „Doktrin der gemeinsamen Absicht“ für seinen Tod verurteilt werden. Die „Sechs von Sharpeville sind: Oupa Moses Diniso (32), Duma Joshua Khumal (28), Francis Don Mokgesi (30), Reid Malebo Mokoena (24), Mojalefa Reginald Sefatsa (32) und die 26–jährige Theresa Ramashamola. Sollte das Todesurteil tatsächlich vollstreckt werden, wäre Ramashamola die erste Frau, die in Südafrika wegen politisch motivierter Taten hingerichtet würde. Fortsetzung auf Seite 6

Im Verwaltungsgerichtsstreit um die für kommenden Samstag geplante Hanau–Demo hat der Richter ein Vergleich über Marschrouten und Stellplätze angeboten. Dem von OB Martin geforderten Demoverbot wollte das Gericht nicht entsprechen. „Die Demonstration ist nicht verhinderbar.“

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