: Hamburgs größte Postämter schließen
■ „Hühnerposten“ und Paketpostamt Kaltenkirchner Platz werden dichtgemacht.
Hamburgs Post auf Sparkurs: Nicht nur 50 der 157 Hamburger Postfilialen sollen aus Kostengründen geschlossen werden, auch Hamburgs beiden größten Postämtern droht das Aus. Weder das zentrale Briefpostamt am Hühnerposten noch das Paketpostamt am Kaltenkirchener Platz sollen das Jahrzehnt überleben.
In einem Zeitungs-Interview kündigte Hans-Jürgen Schulte-Uhlenbroock, Präsident der Direktion Postdienst Hamburg, an, daß der „Hühnerposten“ die „Jahrtausendwende nach jetzigen Planungen nicht erreichen wird“. Begründet wird die geplante Schließung mit „logistisch ungünstigen Wegen innerhalb des Hauses“ und den „explodierenden Kosten für die Bewirtschaftung und Erhaltung des sechsstöckigen Hauses“.
Über drei neue Briefverteilzentren in Hamburg, Harburg und Lübeck soll in Zukunft die Post an die Postfilialen weiterverteilt werden. Dafür aber, so der Postdienstchef, sei das Zentralamt am Hauptbahnhof, in dem derzeit 3140 Mitarbeiter täglich bis zu vier Millionen Sendungen bearbeiten, „ungeeignet“.
Spätestens 1996 soll nach taz-Informationen auch das Paketpostamt am Kaltenkirchner Platz (Altona) seine Pforten schließen. Seine Aufgaben sollen in das neue Postfrachtzentrum in Allermöhe verlagert werden, das 1994 fertiggestellt werden soll. Zwar sollen nach Aussagen der Betriebsleitung keine MitarbeiterInnen des Paketpostamtes entlassen werden, doch neue Mitarbeiter werden schon heute oft nur noch befristet eingestellt. Auch soll - ökologisch wertvoll - der Paketverkehr nach dem Umzug von der Schiene auf die Straße verlegt werden.Marco Carini
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