Hamburger Musiker: Nils Koppruch ist tot
Der Hamburger Songwriter und Maler Nils Koppruch ist gestorben. Er wurde 47 Jahre alt. Kürzlich veröffentlichte er mit Gisbert zu Knyphausen ein neues Album.
HAMBURG dapd | Trauer in der Musikszene: Der Hamburger Singer-Songwriter Nils Koppruch ist tot. Der 1965 geborene Musiker, der mit der Indie-Band Fink bekannt geworden war, starb überraschend in der Nacht zu Mittwoch, wie das Label Trocadero der Nachrichtenagentur dapd am Donnerstag bestätigte. Details zu seinem Tod wurden aus Rücksicht auf Frau und Kind des Musikers zunächst nicht genannt. Im Laufe des Tages wollte die Plattenfirma ein Statement verbreiten.
Koppruch war von 1996 bis 2006 Frontmann und Songschreiber von Fink. Die Hamburger Band war bekannt für ihre intelligenten Texte und wurde oftmals mit Sven Regeners Band Element of Crime verglichen. Koppruchs Texte bekamen viel Lob für Herz und Hirn. Kategorisiert wurde der Stil von Fink auch als Country mit deutschen Texten. Mit „Bam Bam Bam“ erschien 2005 das letzte Album von Fink.
Zwei Jahre später veröffentlichte der Geschichtenerzähler Koppruch sein von Folk und Americana geprägtes Solodebüt "Den Teufel tun", 2010 folgte „Caruso“.
Viel Aufmerksamkeit bekam zuletzt Koppruchs neues Projekt mit Gisbert zu Knyphausen, die Band Kid Kopphausen. Zu dem Quintett gehören auch Alexander Jezdinsky, Marcus Schneider und Felix Weigt. Ihr erstes Album „I“ erschien Ende August. Im September war die Band damit auf Tour.
Das Label bewarb Kid Kopphausen als erstmalige gemeinsame Sache von zwei Singer-Songwritern und damit als „musikhistorisches Neuland“: Kid Kopphausen sei ein Duo aus „introvertiertem Gefühlsdichter vom Land“ und „umranktem Großstadtcowboy“ (Koppruch).
Der Musiker Koppruch arbeitete seit 1990 unter dem Pseudonym SAM. auch als Künstler und war Mitbetreiber verschiedener Ausstellungsräume. Mit rund 100 Ausstellungen in Deutschland, Schweiz und Österreich zählte der Maler zu einem der erfolgreichsten Künstler der sogenannten Off-Kunstszene.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen
Künstler Mike Spike Froidl über Punk
„Das Ziellose, das ist doch Punk“
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Negativity Bias im Journalismus
Ist es wirklich so schlimm?