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Hamburger Kino-Tips

Das Meer ist blau und Hort aller Möglichkeiten: Luc Bessons Im Rausch der Tiefe ist weniger Spielfilm als Hymne auf die Welt vor der Küste – und als Reigen unglaublicher Bilder auch anrührender denn als Porträt einer Männerfreundschaft zwischen rivalisierenden Tauchern. Im „Director's Cut“ ist der Tiefseeausflug natürlich noch blauer. Sa, 20. und Di, 23. Juli, 22.30 Uhr, Alabama Kino

Wenn das Wetter ein Erbarmen hat, geistern Marlon Brando und Johnny Depp jetzt durch den Donnerspark nahe der Neumühlener Wohnschiffe, über der „Zwiebel“: Per Frauenvotum wurde Don Juan De Marco, Jeremy Levens Don-John-Variante von 1994, ins Freiluftprogramm des B-Movie gesetzt, denn schön sind ja beide. Wenn auch jeder auf seine Art. Sa, 20. Juli, bei Einbruch der Dunkelheit (etwa 22 Uhr), B-Movie im Donnerspark, bei Regen um 22 Uhr im B-Movie

Eine ordnende, in die Bilderflut, den Tonberg eingreifende, sinnstiftende Anwesenheit, sucht man vergeblich, und mit Voltaires Candide, dessen Umsetzung es sein sollte, hat es auch nichts zu tun: Dandy, Peter Sempels Filmwerk von 1988. Dafür zeigt es uns Blixa und Nina, Nick und Kazuo Ohno. Letzterer, der zu Anfang des Jahrhunderts geborene Vater des Butoh-Tanzes und eine Tanzlegende im Flatterkleid, ist der Star von Sempels komplexem, assoziativ fließendem Just Visiting this Planet: ein seltsames Wesen zwischen allen Erfahrungen, Geschlechtern, Aussagen, dessen Präsenz auf der Bühne – trotz der fast abweisenden Hermetik des Butoh – umwerfend wirkt.

„Dandy“, Mo, 22. und Di, 23. Juli, „Just Visiting this Planet“, Mi, 14. Juli, jeweils 22.30 Uhr, 3001-Kino

Anfangs sorgen Seth (George Clonney) und Richard (Quentin Tarantino) dafür, daß der Road-Movie, durch den sie geistern, nicht nur Western- sondern auch Gangsterfilm-Qualitäten hat. Als sie – immerhin mit Harvey Keitel und Juliette Lewis – auf der Flucht vor dem FBI in die Fänge von Vampiren geraten, wird aus Robert (“El Mariachi“) Rodriguez' From Dusk till Dawn noch ein Splatter-Filmsche, bei dem das Menschenblut nicht nur gegen die Wände spritzt, sondern auch in die Serviette. Do, 18. bis Mi, 24. Juli, 20.15 Uhr, wochenends auch 22.30 Uhr, fama

Nie war er so wertvoll wie heute: Der Dschungel, mit seiner schwülen Hitze, seinen Gefahren, Geheimnissen und Eskapaden. Als Ausgleich zum Scheißsommer bietet das Metropolis deshalb nicht nur die schon laufende Reihe Jungle Exotica, sondern nun auch noch Die Dschungelnacht der Jungle Girls. Neben Jungle Bar im Innenhof und Jungle Music in den Ohren gibt es hier die notwendigen temperatursteigernden filmischen Mittel: Her Jungle Love von 1938, in dem eine Urwald-Priesterin und viele Krokodile herumspuken, zwei Filme aus der Jungle Girl-Serie von 1941 (Death by Voodoo und Queen of Beasts), King Vidors Bird of Paradise mit Playboy und Dschungel-Pinzessin, die geopfert werden soll, sowie, spät um eins, West of Zanzibar. Sa, 20. Juli, 20 Uhr, Metropolis

tom

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