■ Waffenstillstand und Kriegsgeschrei: Hamas widerspricht sich selbst
Berlin (taz) – Widersprüchliche Signale von Hamas: Zuerst rief die islamistische Palästinenserorganisation am Mittwoch alle arabischen und islamischen Staaten zum Heiligen Krieg gegen die neue israelische Regierung auf, dann bot sie eben dieser gestern einen Waffenstillstand an.
Die erste Erklärung richtete sich an die Teilnehmer des am Wochenende in Kairo stattfindenden arabischen Gipfeltreffens. Der Dschihad gegen die „zionistische Besatzung“ müsse wiederbelebt werden. In der zweiten Erklärung ist von einem „wichtigen Angebot“ an die Regierung Netanjahu die Rede. Hamas werde ihre militärischen Aktionen einstellen, falls auch Israel dies tue. Weitere Bedingungen seien die Freilassung aller in israelischer Haft sitzenden Hamas-Anhänger sowie die Öffnung der Grenzen zu den palästinensischen Gebieten.
Die erste Erklärung wurde in Jerusalem veröffentlicht, geht aber vermutlich von der Auslandsführung von Hamas aus. Die zweite Erklärung stand auf im Gaza-Streifen verteilten Flugblättern der Es-Eddin al-Kassam, des militärischen Arms von Hamas. In der Vergangenheit waren von der Hamas-Führung in den palästinensischen Gebieten öfter moderate Töne zu hören gewesen, während die Auslandsführung auf einer harten Linie beharrte. taud
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